Hautkrebs-Vorsorge: So schützen Sie sich

Das Wichtigste in Kürze

- Die Zahlen von Hautkrebs-Erkrankungen steigen stetig – umso wichtiger ist die richtige Hautkrebs-Vorsorge mit Screenings.
- Beim Haut-Screening untersucht Ihr Dermatologe Ihren gesamten Körper auf auffällige Stellen.
- Je früher weißer oder schwarzer Hautkrebs erkannt werden, desto größer sind die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung.
Darum ist Hautkrebs-Vorsorge so wichtig
Nach dem Duschen fällt Ihnen plötzlich ein ungewöhnlich geformter Pigmentfleck an der Wade auf. Könnte das womöglich Hautkrebs sein? Wie Sie potenziell gefährlich Flecken selbst erkennen, wie der Hautarzt Sie auf Hautkrebs untersucht und warum die Hautkrebs-Vorsorge so wichtig ist, lesen Sie in diesem Ratgeber.
Die Bedeutung von Hautkrebs-Vorsorge
Hautkrebs zählt zu den häufigsten Krebsarten der Welt – und die Zahl der Erkrankten steigt jedes Jahr. In Deutschland waren es zuletzt 309.000 Neuerkrankungen pro Jahr. Allein diese Tatsache zeigt, wie wichtig Haut-Screenings sind.
Es gibt jedoch auch eine gute Nachricht: Erkennt der Dermatologe den Hautkrebs frühzeitig, sind die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung hoch. Ein weiteres Argument für regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Hautarzt!
Diese Hautkrebs-Arten gibt es
Grundsätzlich unterscheidet die Fachwelt zwischen weißem Hautkrebs und schwarzem Hautkrebs. Letzteren bezeichnen Mediziner auch als malignes Melanom. Hier sind die Heilungschancen zwar geringer, frühzeitig erkannt, lässt sich aber auch diese Krebsart gut behandeln. Außerdem tritt der schwarze Hautkrebs seltener auf als der weiße.
Beim weißen Hautkrebs existieren verschiedene Varianten:
• Basalzellkarzinome
• Plattenepithelkarzinome
• Bowen-Karzinome
• Merkelzellkarzinome
• weitere, eher seltene Varianten.
So beugen Sie Hautkrebs vor
Um Hautkrebs vorzubeugen, empfehlen sich die folgenden Maßnahmen:
• Nutzen Sie auch im Winter Hautpflege mit leichtem Lichtschutzfaktor.
• Schützen Sie Ihre Haut im Sommer besonders gut und nutzen Sie eine Kopfbedeckung.
• Bei besonders hohen UV-Werten verbringen Sie die Zeit besser im Schatten.
• Verzichten Sie grundsätzlich auf Besuche im Solarium.
Wie bei allen Krebsarten gilt auch bei schwarzem und weißem Hautkrebs: die beste vorbeugende Maßnahme ist ein gesunder Lebensstil. Ernähren Sie sich ausgewogen und trinken Sie nur wenig Alkohol – wenn überhaupt. Auf Tabak sollten Sie komplett verzichten. Integrieren Sie dafür Sport und Bewegung in Ihren Alltag.
Weitere Risikofaktoren für Hautkrebs
Mit Ihrem Verhalten können Sie Ihr Hautkrebsrisiko zwar deutlich senken, doch es gibt auch einige Faktoren, auf die Sie keinen Einfluss haben. Dazu zählt beispielsweise Ihr Hauttyp – je heller dieser ist, desto gefährlicher sind UV-Strahlen für Sie. Auch wenn Sie viele Muttermale haben, ist Ihr Hautkrebsrisiko erhöht. Gleiches gilt bei einem geschwächten Immunsystem. Bei schwarzem Hautkrebs ist zudem eine erbliche Vorbelastung möglich – das heißt, Sie haben ein höheres Risiko, wenn es in Ihrer Familie bereits Hautkrebsfälle gab.
Wie Sie potenziell gefährliche Hautmale selbst identifizieren, erfahren Sie im nächsten Abschnitt. Wenn Sie unsicher sind, suchen Sie auf jeden Fall einen Arzt auf.
Hautkrebs rechtzeitig erkennen mit der ABCDE-Regel
Zu den zentralen Symptomen von schwarzem und weißem Hautkrebs zählen ungewöhnliche Pigmentmale auf der Haut. Selbstbeobachtung bietet hier eine gute Chance, Hautkrebs-Anzeichen rechtzeitig zu erkennen. Ein wichtiger Leitfaden ist die ABCDE-Regel – die einzelnen Buchstaben stehen hier für auffällige Merkmale:
• A wie Asymmetrie: Ist ein Hautmal nicht gleichmäßig rund, oval oder länglich, könnte es sich um ein Melanom handeln.
• B wie Begrenzung: Sind die Ränder eines Hautmals unscharf, unregelmäßig oder wirken wie verwaschen, sollten Sie es vom Dermatologen untersuchen lassen.
• C wie Colorit: Ist ein Hautmal nicht einheitlich eingefärbt, hat also verschiedene Farbtöne, ist es potenziell gefährlich. Gleiches gilt, wenn der Pigmentfleck sehr dunkel oder rötlich eingefärbt ist.
• D wie Durchmesser: Ist die betroffene Stelle größer als zwei Millimeter, sollte der Hautarzt sie untersuchen.
• E wie Erhabenheit: Ragt die betroffene Stelle mehr als einen Millimeter über die umliegende Haut hinaus, könnte es sich um Hautkrebs handeln. Auch wenn die Oberfläche rau oder schuppig ist, sollten Sie das Mal vom Dermatologen abchecken lassen.
Wie die Hautkrebsvorsorge beim Hautarzt abläuft und wer die Kosten dafür trägt, lesen Sie im Folgenden.
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So funktioniert das Haut-Screening beim Dermatologen
Bei Ihrer ersten Vorsorge-Untersuchung bespricht der Hautarzt mit Ihnen Risikofaktoren wie z.B. Ihre familiäre Krankheitsgeschichte. Anschließend folgt das eigentliche Haut-Screening – der Ablauf der Untersuchung ist bei Frauen und Männern gleich. Dabei nimmt der Dermatologe Ihre Hautmale am ganzen Körper genau unter die Lupe.
Oft verwendet der Hautarzt dafür ein Auflichtmikroskop, auch Dermatoskop genannt. Dabei handelt es sich um ein Handmikroskop, das aus einer Leuchte und einem Vergrößerungsglas besteht. Es ermöglicht bis zu zehnfache Vergrößerungen sowie einen Blick auf Strukturen direkt unter der Hautoberfläche. Manche Hautärzte beurteilen Ihre Hautmale jedoch auch mit dem bloßen Auge.
Nicht erschrecken: Beim Haut-Screening muss sich der Hautarzt auch Ihren Intimbereich ansehen. Denn hier können sich in Hautfalten Melanome gut vor Ihren Augen verstecken. Gleiches gilt für Zehenzwischenräume, die Schleimhaut im Mund sowie Ihren Haaransatz.
Entdeckt der Mediziner beim Ganzkörper-Hautscreening eine verdächtige Stelle, entnimmt er eine Gewebeprobe. Diese sendet er zur weiteren Untersuchung an ein Labor. Zeigen sich Symptome eines malignen Melanoms bereits vor Ort, entfernt der Hautarzt das verdächtige Mal oft direkt.
Stellt sich im Labor heraus, dass es sich bei der Probe tatsächlich um Hautkrebs handelt, folgen die untenstehenden Schritte.
Übrigens: Auf Wunsch kann Ihr Hautarzt auch eine Video-Dokumentation zum Haut-Screening anlegen. So lassen sich Veränderungen Ihrer Hautmale langfristig nachvollziehen. Die gesetzliche Krankenkasse kommt jedoch für diesen Schritt nicht auf.
Was passiert nach einer Hautkrebs-Diagnose?
Zur Behandlung von Hautkrebs kommen je nach Stadium der Krankheit verschiedene Optionen in Frage. Meist entfernt der Hautarzt die betroffene Stelle operativ. Ist die dadurch entstehende Wunde sehr groß, muss der Dermatologe möglicherweise Haut von einer anderen Stelle dorthin verpflanzen. Besonders bei schwarzem Hautkrebs kann zur weiteren Behandlung auch eine Strahlen- oder Immuntherapie nötig sein. Besprechen Sie mit Ihrem Dermatologen, welches Verfahren für Sie sinnvoll ist. Er kann ihnen auch weitere Informationsquellen und Stellen für Selbsthilfe nennen, die Ihnen bei der Diagnose Hautkrebs helfen.
Kosten – Wer zahlt für die Hautkrebs-Vorsorge?
Haut-Screening ab 35 Jahren
Wenn Sie gesetzlich versichert und mindestens 35 Jahre alt sind, zahlt Ihre Krankenkasse alle zwei Jahre die Hautkrebsvorsorge beim Dermatologen. Bei einigen wenigen Krankenkassen ist die Kostenübernahme für das Haut-Screening auch häufiger möglich. Auch mit einer privaten Krankenzusatzversicherung wie der von DA Direkt profitieren Sie von einer häufigeren Kostenübernahme.
Haut-Screening unter 35 Jahren
Einige wenige Krankenkassen übernehmen auch für Versicherte unter 35 Jahren die Kosten für das Hautkrebs-Screening. Meist müssen Sie die Kosten für die Hautkrebsvorsorge jedoch selbst tragen.
Es sei denn, Sie haben eine private Zusatzversicherung wie die von DA Direkt abgeschlossen. Mit unserem Gesundheitsbudget können Sie je nach Tarif jährlich bis zu 2.000 Euro frei verwenden – zum Beispiel für ein Haut-Screening mit Auflichtmikroskop. Außerdem profitieren Sie von der Kostenübernahme bei Schutzimpfungen, zahlreichen Medikamenten und Heilmitteln.
Häufige Fragen und Antworten zum Thema „Hautkrebs-Vorsorge“
Haut-Screening - wie oft ist es nötig?
Je nach individuellem Risiko macht ein Haut-Screening alle ein bis zwei Jahre Sinn. Besonders, wenn Sie viele Muttermale haben oder erblich vorbelastet sind, lohnt sich der häufigere Besuch beim Hautarzt.
Hautkrebsvorsorge – ab wann zahlt die Krankenkasse mein Haut-Screening?
Ab Ihrem 35. Lebensjahr ist die Hautkrebsvorsorge eine Kassenleistung: Sie können dann alle zwei Jahre kostenlos zum Hautscreening.
Wie läuft ein Haut-Screening ab?
Zunächst erfolgt die Anamnese – das heißt, der Dermatologe erfasst Ihre Vorgeschichte und Risikofaktoren für Hautkrebs. Anschließend untersucht er beim Ganzkörper-Hautscreening Ihre Haut auf verdächtige Stellen. Falls er solche findet, schickt er eine Gewebeprobe ans Labor. Oft vereinbart er mit Ihnen auch direkt einen Termin zur operativen Entfernung des Hautmals.
Was kostet ein Haut-Screening?
Für Selbstzahler werden bei einem Haut-Screening meist etwa 45 Euro bis 60 Euro fällig.
Wie lange dauert ein Haut-Screening?
Das Haut-Screening selbst dauert meist nur an die 15 Minuten. Planen Sie aber sicherheitshalber mehr Zeit ein – hinzu kommt nämlich das Entkleiden, Ankleiden sowie die Zeit im Wartezimmer.
Angelika Dick, 09.07.2025