Alles über Rooming-In: als Begleitperson mit ins Krankenhaus

Das Wichtigste in Kürze

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Ob kleiner Eingriff oder schwere Erkrankung, für Kinder und ihre Genesung ist es wichtig, dass sie nicht allein ins Krankenhaus gehen. Ein Elternteil als Begleitperson gibt dem Kind Sicherheit und Geborgenheit.
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Auch nach einer Geburt ist das Rooming-In heute üblich. Der Vater, Partner oder die Partnerin übernachtet in diesem Fall zusammen mit der Mutter und dem Neugeborenen in einem Familienzimmer im Krankenhaus.
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Auch bei anderen erwachsenen Patienten kann ein Rooming-In im Krankenhaus Sinn ergeben, zum Beispiel bei Demenzpatienten – die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten jedoch nicht immer.
Rooming-In im Krankenhaus: Was ist das?
Heute ist das kaum vorstellbar: Noch in den 1970er-Jahren war es in Deutschland normal, dass Babys und Kinder ohne Ihre Eltern ins Krankenhaus kamen. Selbst bei langwierigen Behandlungen, die teils Wochen oder Monate dauerten, war dies üblich. Zum Glück hat sich diese Praxis geändert. Sowohl Kinder als auch Erwachsene dürfen mittlerweile eine Begleitperson während eines Krankenhausaufenthalts dabei haben. Das bezeichnet der Fachjargon als „Rooming-In“. Welche Varianten von Rooming-In es gibt, was die Vorteile sind und wer die Kosten übernimmt, lesen Sie in diesem Ratgeber.
Rooming-In: wenn Angehörige im Krankenzimmer mitübernachten
Muss heutzutage ein kleiner Patient ins Krankenhaus, kommen Mama oder Papa in der Regel als Begleitperson mit. Normalerweise übernachtet das Elternteil dann ebenfalls im Krankenhaus. Entweder direkt im Krankenzimmer beim Kind oder in einem Zimmer ganz in der Nähe. Auch erwachsene Patienten können unter bestimmten Umständen eine Begleitperson mit ins Krankenhaus nehmen.
Dank Rooming-In bekommen die Patienten im Krankenhaus neben der optimalen medizinischen Versorgung auch emotionalen Halt. Die Begleitperson steht einem geliebten Menschen bei Ängsten und Stress zur Seite. Kinder und auch Erwachsene wie Demenzpatienten fühlen sich sicherer in der fremden Umgebung.
Rooming-In – Kostenübernahme bei Kindern
Das Rooming-In bei Kindern im Krankenhaus ist heute üblich. Nicht selbstverständlich ist jedoch, dass die Versicherung die Kosten fürs Rooming-In übernimmt. Gesetzliche Krankenversicherungen sind nicht zu einer Kostenübernahme verpflichtet. Mit einer privaten Absicherung – wie beispielsweise der Krankenzusatzversicherung von DA Direkt – sind Sie immer auf der sicheren Seite.
In vielen Fällen hängt die Kostenübernahme bei Rooming-In vom Alter des Kindes ab.
- Bis zum Alter von neun Jahren sind die Rooming-In-Kosten in der Regel eine Kassenleistung.
- Einige Versicherungen übernehmen das Rooming-In auch bei älteren Kindern, wenn eine "medizinische Notwendigkeit" vorliegt. Das trifft zu, wenn das Kind behindert ist oder ein medizinischer Notfall vorliegt.
Es gibt jedoch auch bei Kindern ab zehn Jahren Ausnahmen hinsichtlich Rooming-In. In manchen Fällen zahlt die Kasse auch, wenn Eltern ältere Kinder ins Krankenhaus begleiten und dort übernachten. Dies ist dann der Fall, wenn eine besondere mentale Belastung für das Kind besteht und anzunehmen ist, dass es ohne die ständige Anwesenheit eines Elternteils psychische Schäden erleidet.
Sprechen Sie Ihre Krankenkasse möglichst frühzeitig auf die Kostenübernahme an.
Unser Tipp: Mit einer privaten Krankenzusatzversicherung wie der von DA Direkt stellen Sie sicher, dass Sie, wenn ihr versicherte Kind unfallbedingt oder aufgrund einer versicherten schweren Krankheit stationär behandelt wird, Sie die Rooming-In-Option haben. Unsere Zusatzversicherung bietet außerdem viele weitere Vorteile, wie eine Chefarztbehandlung sowie eine Unterbringung in einem Ein- oder Zweibettzimmer.
Geburt im Krankenhaus: Rooming-In und Familienzimmer
Früher klingelten frischgebackene Mütter nach der Entbindung im Krankenhaus nach einer Krankenpflegerin, um ihr Baby zu sehen oder zu stillen. Heute ist die gemeinsame Unterbringung von Mama und Säugling selbstverständlich und das Rooming-In eine Kassenleistung.
Manchmal ist es jedoch auch heute noch besser, nur partielles Rooming-In zu praktizieren. Partielles Rooming-In heißt, dass teils die Mutter auf dem im Zimmer, teils die Pflegekräfte auf der Säuglingsstation das Kind versorgen. Das ergibt insbesondere dann Sinn, wenn die Mutter beispielsweise nach einer besonders anstrengenden Geburt viel Ruhe braucht oder Verletzungen erlitten hat. Dammriss, Kaiserschnitt und Ähnliches schränken die Frauen nach der Geburt erstmal physisch stark ein, sodass sie sich nicht oder nur eingeschränkt um ihr Kind kümmern können. Manche Mütter leiden auch an einer postnatalen Depression oder einer anderen psychischen Erkrankung.
Wenn nichts dagegen spricht, ist das Rooming-In nach der Geburt im Krankenhaus heute jedoch Standard.
Familienzimmer: Gut für Baby und Eltern
Darüber hinaus wünschen sich viele werdende Mütter, dass sie der Vater, der Partner oder die Partnerin ins Krankenhaus begleitet – und auch direkt nach der Geburt bei ihnen bleibt. Dadurch erhalten Mutter und Kind Unterstützung und die Familie lernt sich erstmal in Ruhe kennen.
Ob die Unterbringung in einem Familienzimmer möglich ist, hängt vom Krankenhaus und den vorhandenen Kapazitäten ab.
Das Familien-Rooming-In hat viele Vorteile:
- Nicht nur die Mutter-Kind-Bindung, sondern auch die Beziehung des zweiten Elternteils zum Nachwuchs wird von Anfang an gestärkt.
- Eine Geburt oder ein Kaiserschnitt hinterlassen bei der Mutter oft kleine oder größere Verletzungen. Jede Bewegung ist schmerzhaft und fällt schwer. Da ist es gut, wenn der Partner die Mutter unterstützt.
- Gerade beim ersten Kind ist es für die Eltern besonders wertvoll, wenn erfahrenes Pflegefachpersonal Tipps zu Umgang mit sowie Verhalten und Pflege von Neugeborenen gibt, bevor es nach Hause geht
Kosten für Rooming-In im Krankenhaus
Das Rooming-In für Mutter und Baby übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung. Die Kosten für ein Familienzimmer nach der Geburt tragen meist die frischgebackenen Eltern – außer sie besitzen eine entsprechende Zusatzversicherung.
Je nach Krankenhaus belaufen sich die Zusatzkosten für ein Familienzimmer pro Nacht auf 50 bis 100 Euro. Hinzu kommen Kosten für die Verpflegung der Begleitperson.
Haben Sie eine private Krankenzusatzversicherung, die Familien-Rooming-In abdeckt? Dann übernimmt diese Ihre zusätzlichen Ausgaben durch den Krankenhausaufenthalt nach der Geburt. Dazu zählen die Kosten für die Unterbringung Ihres Partners im Familienzimmer nach einer Entbindung sowie dessen Verpflegung.
Rooming-In: Begleiten Sie Ihr Kind ins Krankenhaus – mit der Krankenzusatzversicherung der DA Direkt
Rooming-In bei Erwachsenen: Können Sie als Begleitperson mit ins Krankenhaus?
Für die Genesung von Kindern ist Rooming-In wichtig – also, dass eine Bezugsperson sie ins Krankenhaus begleitet. Aber auch Erwachsene kann es mental und emotional unterstützen, nicht alleine in einer Klinik zu sein.
Rooming-In bei Demenzpatienten
In der Regel sind es erwachsene Demenzkranke, die im Krankenhaus eine Begleitperson dabei haben. Ähnlich wie Kinder reagieren Demenzpatienten in einer neuen Umgebung mit unbekannten Menschen und Situationen oft verängstigt, überfordert und verunsichert.
Wenn eine Vertrauensperson einen Demenzpatienten ins Krankenhaus begleitet, bringt das Rooming-In viele Vorteile mit sich:
- Patienten verarbeiten die neue Situation besser und leisten bei Behandlungen, Untersuchungen und Therapien weniger Widerstand.
- Der Patient fühlt sich wohler, sicherer und geborgener.
- Der Patient ist eher bereit, die Behandlung und die Maßnahmen zu unterstützen.
- Entspanntere Patienten entlasten das Krankenhauspersonal: Es hat mehr Zeit für die Pflege und Therapie des Patienten.
Gut zu wissen: Auch Nicht-Angehörige können Rooming-in beantragen, wenn der Patient dies wünscht.
Rooming-In bei schweren Krankheiten
Es gibt noch andere Situationen, in denen die Mitaufnahme einer Begleitperson im Krankenhaus
wichtig ist. Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt meist die Kosten für das Rooming-In, wenn eine oder mehrere der folgenden Voraussetzungen vorliegt:
- Der Patient ist schwer oder lebensbedrohlich erkrankt.
- Eine komplizierte Operation oder aufwändige Therapie im Krankenhaus steht an.
- Es liegt eine körperliche oder geistige Behinderungen vor.
Die Voraussetzungen kann Ihr Hausarzt schon im Vorfeld bestätigen – und das Rooming-In für den Krankenhausaufenthalt empfehlen.
Fragen Sie vorab Ihre Krankenkasse, ob sie die Rooming-In-Kosten bei Erwachsenen – konkret für Ihren Fall – übernimmt. Es gibt keine Verpflichtung oder einheitliche Regelung für die Kassen.
Häufige Fragen und Antworten zum Thema
Was ist Rooming-In?
Rooming-In heißt, dass ein Patient bei einem Krankenhausaufenthalt eine Begleitperson mitbringt, die in der Regel im selben Zimmer übernachtet.
Darf man als Begleitperson mit ins Krankenhaus?
Ja, sofern das Krankenhaus die entsprechenden räumlichen Kapazitäten hat. Das gilt für Kinder und für erwachsene Patienten. Die Kosten für das Rooming-In tragen Sie ohne eine Zusatzversicherung jedoch oft teilweise oder ganz selbst.
Übrigens: Sofern der Patient dies wünscht, dürfen auch Nicht-Angehörige als Begleitperson mit ins Krankenhaus kommen.
Wieviel kostet ein Familienzimmer im Krankenhaus?
Je nach Krankenhaus belaufen sich die Zusatzkosten für ein Familienzimmer nach einer Geburt pro Nacht auf 50 Euro bis 100 Euro. Es entstehen eventuell je nach gewählten Zusatzleistungen weitere Rooming-In-Kosten. Diese tragen Sie in der Regel privat. Außer, Sie haben eine entsprechende Krankenzusatzversicherung wie die von DA Direkt, die z.B. die Kosten für ein Familienzimmer bei Schwangerschaft und Geburt erstattet.
Was beinhaltet Rooming-In?
Eine Krankenzusatzversicherung, die Rooming-In abdeckt, übernimmt die Kosten zum Beispiel für folgende Leistungen:
- Unterbringung und Verpflegung der Begleitperson eines versicherten minderjährigen Kindes während eines Krankenhausaufenthaltes
- Unterbringung und Verpflegung des Partners im Familienzimmer nach einer Geburt im Krankenhaus – die versicherte Person muss entbunden haben
Welche Krankenkasse zahlt Rooming-In?
Die meisten gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für das Rooming-In einer Begleitperson bei Kindern bis zur Vollendung des neunten Lebensjahres. Ebenso beim Rooming-In von Mutter und Baby nach einer Geburt.
Auch bei erwachsenen Patienten, die beispielsweise an Demenz leiden, tragen die Kassen meist die Kosten. In diesen Fällen muss für das Rooming-In eine medizinische, therapeutische und / oder psychologische Notwendigkeit vorliegen, die ein Arzt bestätigt.
Sprechen Sie mit Ihrer Kasse oder schließen Sie eine entsprechende Krankenzusatzversicherung ab, die Rooming-In abdeckt oder etwas zuzahlt.
Wie lange darf ein Elternteil mit ins Krankenhaus?
So lange, bis die Behandlung des Kindes abgeschlossen ist.
Beena Biller, 14.10.2025