Brustkrebs-Früherkennung – welche Untersuchung bringt was?

Das Wichtigste in Kürze

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Pro Jahr erkranken 70.000 Frauen in Deutschland an Brustkrebs: Je früher Ärzte diesen erkennen, desto besser sind die Heilungschancen.
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Frauen ab einem Alter von 30 Jahren können sich beim Frauenarzt zur Brustkrebs-Früherkennung jährlich abtasten lassen – ab 50 Jahren alle zwei Jahre zur Mammografie.
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Gesunde Ernährung, viel Bewegung und der Verzicht auf Tabak sowie Alkohol senken Ihr Brustkrebs-Risiko zudem.
Darum ist Brustkrebs-Früherkennung so wichtig
Brustkrebs-Früherkennung = Brustkrebs-Vorsorge?
Auch wenn die Begriffe im Alltag synonym verwendet werden, sind Brustkrebs-Früherkennung und Brustkrebs-Vorsorge nicht dasselbe. Als „Früherkennung“ bezeichnet der Fachjargon eine medizinische Untersuchung, die ohne konkrete Krankheitssymptome stattfindet. Die Brustkrebs-Vorsorge hingegen umfasst Maßnahmen, die vor Brustkrebs schützen sollen.Übrigens: Auch Männer können an Brustkrebs erkranken; diese Fälle sind jedoch so selten, dass ein gesetzliches Vorsorgeprogramm nicht nötig ist.
Brustkrebs-Früherkennung nach Alter
Gesetzliche Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchungen ab 30: Ab einem Alter von 30 Jahren können Sie sich jährlich beim Frauenarzt abtasten lassen. Außerdem zeigt Ihnen dieser, wie Sie Ihre Brüste selbst auf riskante Veränderungen überprüfen können.Gesetzliche Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchungen ab 50: Zwischen einem Alter von 50 und 75 Jahren haben Sie zudem alle zwei Jahre Anspruch auf ein Mammographie-Screening. Dabei untersucht Sie der Mediziner mit niedrig dosierten Röntgenstrahlen. Diese gesetzlichen Angebote sind nicht verpflichtend: Sie entscheiden selbst, ob Sie regelmäßig an den Untersuchungen teilnehmen.
Neben den gesetzlichen Maßnahmen können Sie freiwillig weitere Untersuchungen wahrnehmen, die die gesetzliche Krankenkasse jedoch nicht zahlt. Dazu zählen beispielsweise eine Ultraschall-Untersuchung zur Brustkrebs-Früherkennung. Alle Details zur Kostenübernahme lesen Sie im nächsten Abschnitt.
Vorteile und Nachteile der Brustkrebs-Früherkennung
Die Vorteile der Brustkrebs-Früherkennung liegen auf der Hand: Im Anfangsstadium hat die Krankheit kaum Symptome. Die Vorsorge-Untersuchungen sind also die einzige Möglichkeit, Brustkrebs frühzeitig zu erkennen. Somit erhöht die Brustkrebs-Früherkennung die Heilungschancen und die Überlebenswahrscheinlichkeit massiv. Außerdem sind die Untersuchungsmethoden schmerzfrei.Zuletzt gab es in den Medien eine Debatte über die Nachteile der Brustkrebs-Früherkennung. Denn manchmal findet hier eine sogenannte Überdiagnose statt – das heißt, der Arzt findet kleine Tumore, die jedoch nie Beschwerden verursacht hätten. Außerdem ist die Mammografie mit leichter Strahlung verbunden – diese ist jedoch sehr niedrig dosiert.
Intensivierte Brustkrebsvorsorge – was ist das?
Frauen, die ein erhöhtes Risiko für die Krankheit haben, können die intensivierte Brustkrebs-Früherkennung in Anspruch nehmen. Leidet beispielsweise Ihre Mutter an Brustkrebs, sollten Sie als Tochter erweiterte Vorsorgemaßnahmen beanspruchen. Diese beinhaltet folgende Untersuchungen:
- eine Tastuntersuchung
- eine Ultraschall-Untersuchung – hier kommen Schallwellen zur Erkennung von Brustkrebs zum Einsatz
- eine Mammographie
- eine Magnetresonanztomographie (MRT) – hier schieben die Ärzte Sie zur Brustkrebsvorsorge in den Kernspin-Tomographen
Auch ein Gentest ist bei entsprechendem medizinischen Verdacht eine häufige Methode.
Gut zu wissen: Mittels einer Checkliste kann Ihr Arzt bei einer erblichen Vorbelastung Ihren Risiko-Score für Brustkrebs berechnen. Bei einem Risiko-Score von 3, 4, 5, 6 oder mehr Punkten empfiehlt er Ihnen eine Beratung in spezialisierten Zentren.
Wer trägt die Kosten für die Brustkrebs-Früherkennung?
Besteht ein begründeter medizinischer Verdacht, trägt Ihre Krankenkasse außerdem die Kosten für einen Gentest auf Brustkrebs. Erhärtet sich der Verdacht zahlt sie auch für die intensivierte Brustkrebsvorsorge.
Natürlich können Sie auch freiwillig an weiteren Untersuchungen und Tests teilnehmen. Ihre gesetzliche Krankenkasse übernimmt die Rechnung dann jedoch nicht. Eine gute private Krankenzusatzversicherung wie die von DA Direkt unterstützt Sie hier finanziell. So können Sie bei uns Ihr jährliches Gesundheitsbudget für die erweiterte Krebsvorsorge und andere IGeL-Leistungen nutzen.
So senken Sie Ihr Brustkrebs-Risiko
Risikofaktoren für Brustkrebs
Folgende risikosteigernden Aspekte können Sie nicht steuern:
- Diabetes Mellitus Typ 2
- steigendes Alter
- frühe erste Regelblutung (11 Jahre oder jünger)
- später Beginn der Wechseljahre (ab 54 Jahren oder später)
- erbliche Veranlagung
- sehr dichtes Brustdrüsengewebe
Diese (zumindest zum Teil) beeinflussbaren Aspekte erhöhen ebenfalls das Risiko für Brustkrebs:
- erhöhter Alkoholkonsum
- Pille zur Verhütung
- starkes Übergewicht
- Hormonersatz-Therapie in den Wechseljahren – hier werden die Auswirkungen derzeit noch näher erforscht
- Späte Geburt des ersten Kindes
Diese Maßnahmen senken Ihr Brustkrebs-Risiko:
- abwechslungsreiche, gesunde Ernährung
- regelmäßige Bewegung
- Verzicht auf Alkohol
Häufige Fragen und Antworten zum Thema
Wie erkennt man Brustkrebs?
Im Anfangsstadium sind die Anzeichen von Brustkrebs kaum erkennbar. Nur spezielle Untersuchungen zur Brustkrebs-Früherkennung beim Frauenarzt – wie das Abtasten Ihrer Brust oder eine Mammografie – zeigen die potenziell gefährlichen Veränderungen. Ein Brustkrebs-Screening ist daher absolut sinnvoll. Außerdem können Sie sich selbst auf Brustkrebs abtasten.
Wie schnell wächst Brustkrebs?
Auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort – denn diese hängt unter anderem von der Krebsart, dem Alter bei der Diagnose und dem Tumorgrad ab. So ist beispielsweise inflammatorischer Brustkrebs sehr aggressiv.
Wie gefährlich ist Brustkrebs?
Stellen Ärzte die Erkrankung rechtzeitig fest, sind die Heilungschancen von Brustkrebs sehr gut – daher sind Untersuchungen zur Früherkennung auch so wichtig. Sobald der Krebs sich in andere Organe ausgebreitet hat, ist eine langfristige Heilung eher unwahrscheinlich. Lassen Sie die Erkrankung nicht behandeln, endet diese meist nach wenigen Jahren tödlich.
Brustkrebsvorsorge: Ab wann sollten Frauen die Untersuchungen wahrnehmen?
Ab einem Alter von 30 Jahren können Sie kostenlos die gesetzlichen Vorsorge-Untersuchungen wahrnehmen. Freiwillig und bei erhöhtem Risiko können Sie auch schon früher zur Brustkrebs-Früherkennung.
Was zahlt die Krankenkasse bei Brustkrebs-Früherkennung?
Normalerweise übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten für die Untersuchungen im Rahmen der gesetzlichen Brustkrebs-Früherkennung. Bei einem erhöhten Brustkrebs-Risiko zahlt sie auch für weitere Untersuchungen. Um welche Vorsorge-Untersuchungen es sich genau handelt, lesen Sie oben im Ratgeber.
Wie erkenne ich Brustkrebs selbst?
Tasten Sie Ihre Brust regelmäßig auf mögliche Veränderungen ab. Fallen Ihnen bei der Selbstuntersuchung Knoten oder andere Veränderungen auf, wenden Sie sich an Ihren Frauenarzt, um abzuklären, ob wirklich Brustkrebs vorliegt.
Angelika Dick, 15.10.2025