Großes Blutbild – so unterstützt die Untersuchung Ihre Gesundheit

Das Wichtigste in Kürze

An auffälligen Werten eines großen Blutbilds können Ärzte frühzeitig Erkrankungen erkennen.
Wenn Sie zur Blutabnahme beim Arzt gehen, sollten Sie nüchtern erscheinen – denn einige Nahrungsmittel verfälschen die Blutwerte. Ab zwölf Stunden vor dem Termin sind daher Essen sowie manche Getränke tabu.
Ab Ihrem 35. Lebensjahr zahlt die Krankenkasse alle drei Jahre für das große Blutbild beim Arzt – allerdings sind darin nur bestimmte Standardwerte enthalten. Wenn Sie einen umfassen Überblick über alle Blutwerte wünschen, ist eine private Krankenzusatzversicherung wie die von DA Direkt sinnvoll, die regelmäßig die Kosten für Bluttests etc. übernimmt.
Wichtige Fakten zum großen Blutbild
Ob Anämie, Leukämie oder Eisenmangel – ein großes Blutbild verrät viel über verborgene Krankheiten und andere gesundheitliche Probleme. Wo Sie ein großes Blutbild machen lassen können, wie Sie sich optimal auf die Blutabnahme vorbereiten und wie die Auswertung funktioniert, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Großes vs. kleines Blutbild – so unterscheiden sich die Untersuchungen
Bei jedem Blutbild zerlegen Laboranten Ihre Blutprobe in ihre Einzelteile. Ein kleines Blutbild fertigt der Arzt meist bei Routine-Untersuchungen an. Im Gegensatz zum großen Blutbild analysiert das Labor hier lediglich den Anteil roter und weißer Blutkörperchen (Erythrozyten und Leukozyten) sowie der Blutplättchen (Thrombozyten).
Bei der umfassenden Variante dagegen untersuchen die Experten auch die einzelnen Varianten der weißen Blutkörperchen. Diesen Bestandteil des großen Blutbilds nennt man im Fachjargon auch Differentialblutbild. Da die weißen Blutkörperchen Teil des Immunsystems sind, ergeben sich so zentrale Hinweise auf Infektionserkrankungen und andere Gesundheitsprobleme. Das große Blutbild lohnt sich beispielsweise dann, wenn Verdacht auf Mangelerscheinungen, Autoimmunkrankheiten oder Krebs besteht.
Wo kann man ein großes Blutbild machen lassen?
Ein großes Blutbild können Sie beim Hausarzt oder beim Internisten machen lassen. Auch manche Apotheken bieten ein großes Blutbild an.
Wichtig zu wissen: Inzwischen gibt es online auch Selbsttests für Zuhause – doch ein großes Blutbild selber zu machen, ist nicht zu empfehlen. Denn einerseits braucht es die ärztliche Beratung, um die richtigen Schlüsse aus den Werten zu ziehen. Andererseits kann die Vielzahl der Test-Sets verwirren – und die Wahl des passenden Kits erschweren.
Welche Krankheiten erfasst ein großes Blutbild?
Prinzipiell lassen sich an den Blutwerten verschiedenste Krankheiten erkennen. Was der Arzt an einem großen Blutbild genau erkennt, hängt davon ab, für welche Werte er das Labor beauftragt hat. Unter anderem lassen sich folgende Gesundheitsprobleme daran festmachen:
- bakterielle und parasitäre Infektionen
- Blutarmut
- Diabetes
- Eisenmangel
- Entzündungen
- Fehlfunktionen von Organen wie der Leber
- Leukämie
- Lymphome
- Knochenmarkschäden
- Vitaminmangel
Auch Geschlechtskrankheiten wie Syphilis oder HIV können über ein großes Blutbild diagnostiziert werden. Außerdem geben die Werte Aufschluss über das Risiko, einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden. Und bestimmte Tumormarker im großen Blutbild geben Hinweise auf weitere Krebsarten – wie Blasenkarzinom, Leber- oder Prostatakrebs.
Das ist bei der Blutabnahme wichtig
Was Sie bei Ihrer Blutabnahme auf jeden Fall beachten sollten: Manche Lebensmittel können bestimmte Blutwerte beeinflussen. Das gilt zum Beispiel bei Cholesterin oder Eisen. Zur Vorbereitung der Blutentnahme sollten Sie daher ab zwölf Stunden vor dem Termin nichts mehr essen und zudem auf folgende Lebensmittel verzichten:
- Alkohol
- zuckerhaltige Getränke
- Milch
Bis zur Blutabnahme beim Arzt können Sie Wasser, ungesüßten Tee sowie schwarzen Kaffee trinken.
Wichtig zu wissen: Manchen Patienten wird nach der Blutentnahme übel. Falls Ihnen ebenfalls leicht schwindelig wird, informieren Sie vorab den Arzthelfer. Ihnen wird dann das Blut im Liegen abgenommen und Sie können sich direkt nach der Blutabnahme noch einige Minuten ausruhen. Auch ein Glas Wasser wirkt hier oft Wunder.
Für Menschen mit Spritzen- und Nadelphobie gibt es übrigens Grund zur Hoffnung: Schweizer Forscher arbeiten gerade an einem Gerät zur Blutabnahme ohne Nadel.
Das passiert nach der Blutabnahme
Der Arzt schickt Ihre Blutprobe an ein Labor zur Analyse. Dieses untersucht die vom Arzt beauftragten Elemente und teilt die Werte Ihrer Praxis mit. Oft liegen die Ergebnisse schon am nächsten Tag vor. Der Arzt bespricht dann meist alle untersuchten Werte des großen Blutbilds mit Ihnen – und gibt Ihnen gegebenenfalls Handlungsempfehlungen. Auch die Überweisung an eine spezialisierte Klinik ist je nach Diagnose ein möglicher nächster Schritt.
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Großes Blutbild – das bedeuten Ihre Werte
In der folgenden Tabelle finden Sie die wichtigsten Blutwerte samt ihres Normbereichs erklärt:
Messgröße | Normwert für Frauen | Normwert für Männer |
---|---|---|
Erythrozyten – sie geben Aufschluss über den Sauerstofftransport. | 4,3 - 5,2 Mio./µl |
4,8 – 5,9 Mio./µl |
Leukozyten – dieser Blutwert im Blutbild zeigt an, ob die Abwehr von Krankheitserregern funktioniert. | 4.000 - 10.000 /µl | 4.000 - 10.000 /µl |
Thrombozyten – dieser Wert des großen Blutbilds gibt Aufschluss über die Blutgerinnung. | 150.000 – 400.000 /µl | 150.000 – 400.000 /µl |
Hämatokrit (Hkt) – hier wird der Anteil der Erythrozyten im gesamten Blut erfasst. | 37 - 47 % | 40 - 54 % |
Hämoglobin (Hb) – der Blutfarbstoff bindet Sauerstoff und Kohlendioxid im Blut. | 12 - 16 g/dl |
14 - 18 g/dl |
Hämoglobinmenge (MCH) – dieser Laborwert Ihres Bluts gibt Hinweise auf diverse Nährstoffmängel. | 28 - 34 pg | 28 - 34 pg |
Durchschnittliche Hämoglobinkonzentration (MCHC) – dieser Blutwert ist von Bedeutung, weil er zusammen mit dem MCH und MCV-Wert Aufschluss über Anämien gibt. | 30 - 36 g/dl |
30 - 36 g/dl |
MCV – dieser Blutwert verrät, wie groß Ihre roten Blutkörperchen sind – das ist beispielsweise bei verschiedenen Vitaminmängeln von Bedeutung. | 78 - 94 fl | 78 - 94 fl |
Stabkernige Neutrophile Granulozyten (STAB) – diese können Hinweis auf eine bakterielle Infektion liefern. | 3 - 5 % | 3 - 5 % |
Segmentkernige neutrophile Granulozyten (häufige Abkürzung: SEG) – auch hier kann ein erhöhter Wert auf eine Vergiftung verweisen. | 54 - 62 % | 54 - 62 % |
Basophile Granulozyten (BASO) – ist ihre Anzahl erhöht, kann eine allergische Reaktion vorliegen. | 0 -1 % | 0 -1 % |
Eosinophile Granulozyten (EOS) – dieser Wert kann beispielsweise auf einen Parasitenbefall verweisen. | 1 - 4 % |
1 - 4 % |
Monozyten – diese Zellen sind für die Abwehr von Krankheitserregern zuständig. | 3 - 8 % |
3 - 8 % |
Lymphozyten – diese Zellen stimulieren beispielsweise die Immunabwehr. Zu niedrige Werte verweisen daher auf Immundefekte, zu hohe auf diverse Infektionen. | 25 - 45% |
25 - 45% |
Wichtig zu wissen: Die in der Tabelle angegebenen Normbereiche des großen Blutbilds dienen nur als grober Richtwert. Denn die Normwerte hängen von verschiedenen Kriterien ab. Besprechen Sie Ihre Laborwerte daher immer mit Ihrem Arzt.
Preise und Kostenübernahme – das gilt beim großen Blutbild
Wie hoch sind die Kosten für ein großes Blutbild?
Wie hoch die Kosten für ein großes Blutbild beim Arzt ausfallen, hängt von den genau beauftragten Laborwerten ab. Ein „einfaches“ Blutbild mit Standartwerten bekommen Sie meist schon für etwa 50 bis 60 Euro. Möchten Sie sehr viele Elemente erfassen, kann der Preis jedoch schnell in die Tausende gehen.
Wer zahlt für das große Blutbild?
Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt die Kosten für ein großes Blutbild, wenn Verdacht auf eine bestimmte Krankheit besteht. Auch im Rahmen des Gesundheits-Check ist das große Blutbild eine Kassenleistung. Allerdings sind die Werte dann vordefiniert – hier kommen normalerweise Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin, Triglyceride und Nüchternplasmaglucose in Betracht.
Wenn Sie auf eigenen Wunsch ein großes Blutbild anfertigen lassen, tragen Sie die Kosten meist selbst. Es sei denn, Sie haben eine private Krankenzusatzversicherung mit entsprechendem Leistungsumfang abgeschlossen. Die DA Direkt Krankenzusatzversicherung übernimmt beispielsweise Kosten in Höhe von bis zu 2.000 Euro für Vorsorgeuntersuchungen wie ein großes Blutbild.
Häufige Fragen und Antworten zum Thema „großes Blutbild“
Wie viel kostet ein großes Blutbild beim Hautarzt?
Wie teuer ein großes Blutbild ist, hängt davon ab, wie viele Werte erfasst werden. Die Rechnungen gehen meist von 60 Euro für einen „klassischen“ großen Bluttest bis zu mehreren hundert Euro für besonders umfassende Blutbilder.
Wie oft kann man ein großes Blutbild machen lassen?
Prinzipiell können Sie ein Blutbild so oft machen lassen, wie Sie wollen. Die gesetzliche Krankenkasse zahlt ohne Krankheitsverdacht jedoch nur alle drei Jahre dafür.
Wie lange dauert ein großes Blutbild?
Die Blutabnahme beim Arzt dauert im Normalfall nur wenige Minuten. Bis die Laborwerte Ihres Bluts vorliegen, dauert es meist etwa zwei Werktage.
Wer macht ein großes Blutbild für mich?
Ihr großes Blutbild können Sie beim Hausarzt oder beim Internisten anfordern. Was Sie bei der Blutabnahme beachten müssen, lesen Sie oben im Ratgeber.
Warum lohnt sich ein großes Blutbild?
An einem großen Blutbild lassen sich verschiedene Krankheiten und Gesundheitsprobleme frühzeitig erkennen.
Angelika Dick, 29.09.2025