Kastration von Katzen: Das sollten Sie wissen
Das Wichtigste in Kürze
-
Wenn Sie Ihre Katze kastrieren lassen, steigert das die Lebenserwartung des Tieres und reduziert Stress.
-
In einigen Städten und Gemeinden Deutschlands besteht Kastrationspflicht für Katzen.
-
Eine Katzenkastration kostet bei Katern etwa 30 Euro, bei Kätzinnen je nach Art der OP 60 bis 270 Euro. Eine Katzenkrankenversicherung übernimmt diese Kosten zumindest anteilig.
Katze kastrieren: Die wichtigsten Fakten
Bei unkontrollierter Vermehrung werden aus einer freilaufenden Samtpfote innerhalb weniger Jahre schnell ein paar hundert bis tausend Vierbeiner. Aber das ist nicht der einzige Grund, weshalb die Kastration Ihrer Katze sinnvoll sein kann. Lesen Sie alle Details zu den Gründen, der genauen Behandlung und der Nachsorge einer Katzenkastration.
Katze kastrieren oder nicht?
In manchen Teilen Deutschlands stellt sich diese Frage gar nicht erst. Denn es gibt mehrere Städte und Gemeinden mit Kastrationspflicht für Katzen. Dazu zählen:
- Berlin
- Bochum
- Bonn
- Bremen
- Darmstadt
- Düsseldorf
- Duisburg
- Erfurt
- Essen
- Frankfurt (Main)
- Frankfurt (Oder)
- Göttingen
- Hannover
- Kassel
- Köln
- Osnabrück
- Paderborn
- Rostock
- Weimar
- Wolfsburg
Eine vollständige, aktuelle Liste finden Sie auf den Seiten des Deutschen Tierschutzbundes e.V..
Auch die rasche Vermehrung der Samtpfoten spricht für eine Kastration: Deutschlandweit gibt es an die zwei Millionen verwilderter Katzen. Da diese häufig verelenden oder Opfer von Tierquälerei werden, sprechen sich auch Tierschutz-Organisationen für die Katzenkastration aus.
Wenn Sie Ihre Kätzin kastrieren, profitiert diese von weniger Stress und Schmerzen, die normalerweise die Rolligkeit erzeugt. Darum ist es auch sinnvoll, eine Wohnungskatze zu kastrieren, selbst wenn diese keinen Kontakt zu Tieren des anderen Geschlechts hat.
Männliche Katzen sind nach der Kastration oft weniger aggressiv gegenüber Artgenossen. Das erspart Ihrem Stubentiger mögliche Verletzungen durch Katerkämpfe. Ihnen selbst bleiben dagegen unerwünschte Urin-Markierungen in der Wohnung erspart, denn auch diese Verhaltensweise wird von den Hormonen des Katers gesteuert. Auch deshalb ist häufig von einer Wesensänderung der Katzen nach der Kastration die Rede.
Weiterer positiver Nebeneffekt für männliche wie weibliche Katzen: Durch die Kastration steigt die Lebenserwartung laut aktueller Studien um vier bis fünf Jahre. Das liegt unter anderem daran, dass geschlechtsspezifische Krankheiten vermieden werden. Sie können durch den Eingriff also auch auf mehr gemeinsame Zeit mit ihrem vierbeinigen Gefährten hoffen.
In welchem Alter sollte man eine Katze oder einen Kater kastrieren
In Tiermediziner-Kreisen gibt es unterschiedliche Meinungen zum richtigen Alter für diese Behandlung. Einige Ärzte vertreten die Ansicht, dass die Katze am besten vor der Geschlechtsreife kastriert werden sollte – also mit etwa fünf bis sieben Monaten. Andere sagen, es sei wichtig, die erste Rolligkeit eines weiblichen Stubentigers abzuwarten.
Einig ist man sich in Fachkreisen nur, dass die Frühkastration einer Katze im Alter von acht bis vierzehn Wochen meist unnötig ist. Wenn Sie Ihr Kätzchen in dieser Phase kastrieren, kann es sogar gesundheitliche Schäden davontragen. Solange Sie keinen tierischen Nachwuchs wollen, sollten sie aber auch nicht zu lange mit dem Eingriff warten.
Wichtig zu wissen: Eine rollige Katze können Sie nicht kastrieren lassen, da das Gewebe stärker durchblutet ist, was den Eingriff riskanter macht. Sie müssen also warten, bis diese Zyklusphase vorüberzieht.
Die Menschheit lässt sich grob in zwei Gruppen einteilen: In Katzenliebhaber und in vom Leben Benachteiligte.
Francesco PetrarcaKastrieren Ihrer Katze: So läuft die Katzenkastration ab
Zur Kastration Ihrer Katze ist eine Operation nötig. Der Tierarzt entfernt dabei die Organe und Drüsen, die Sexualhormone produzieren. Bei Katern werden dafür die Hodensäcke geöffnet, um Samenleiter sowie Adern abzubinden und die Hoden zu entnehmen.
Bei weiblichen Katzen ist die Kastration etwas aufwendiger: Hier öffnen die Tiermediziner die Bauchdecke, um die Eierstöcke und gegebenenfalls auch die Gebärmutter zu entnehmen.
Die Kastration selbst dauert bei Katzen meist 30 bis 60 Minuten. Bis Ihr Stubentiger sich komplett von der Operation und der Narkose erholt hat vergehen aber meist ein paar Stunden.
Wichtig zu wissen: Ihre Katze muss vor der Kastration nüchtern sein. Das bedeutet: Ab zwölf Stunden vor der Operation darf sie keine Nahrung mehr zu sich nehmen.
Falls Ihre Katze kurz vor der Kastration rollig werden sollte, verschieben Sie den Eingriff.
Unterschied zwischen Kastration und Sterilisation
Wenn Sie Ihre Katze sterilisieren lassen, durchtrennt der Tierarzt die Samen- beziehungsweise Eileiter nur. Der Vierbeiner kann sich dann zwar nicht mehr fortpflanzen, zeigt aber nach wie vor alle Geschlechtstriebe und entsprechende Verhaltensweisen. So wird eine weibliche Katze auch nach der Sterilisation noch rollig.
Bei der Kastration hingegen entfernt der Veterinär die Eierstöcke, Gebärmutter oder Hoden des Vierbeiners. Somit verschwinden nach der Kastration auch Verhaltensweisen, die durch Sexualhormone ausgelöst werden.
Kosten für Kastration Ihrer Katze
Wie hoch die Kosten für die Katzenkastration ausfallen, hängt vom Geschlecht Ihres Stubentigers ab. Grund dafür: Eine weibliche Katze zu kastrieren, ist deutlich aufwendiger, der Preis dementsprechend höher. Laut der neuen Gebührenordnung der Tierärzte (GOT) gilt für Kater ein Preis von etwa 30 bis 120 Euro, für weibliche Samtpfoten von etwa 60 bis 170 Euro. Lassen Sie Ihrer Katze neben der Eileiter auch die Gebärmutter entfernen, kommen Kosten von etwa 90 bis 270 Euro auf Sie zu.
Zu diesem Beträgen summieren sich die Kosten für Narkose, Nachbehandlungen und Schmerzmittel.
Übrigens: Mit der Katzenkrankenversicherung von DA Direkt profitieren Sie von jährlichen Gesundheitsbudgets, die u.a. auch die Kosten für eine Kastration übernehmen. Alle Details dazu erfahren Sie auf der Seite unserer Katzenversicherung.
Nach der Katzenkastration: So unterstützen Sie Ihr Tier
Beobachten Sie Ihre Katze nach der Kastration genau, um Auffälligkeiten sofort festzustellen. Am besten bleiben Sie bei Ihrem Tier, bis es sich wieder ganz normal verhält.
Häufig ist Ihr Vierbeiner von der Narkose noch etwas benommen. Möglicherweise ist Ihre Katze nach der Kastration deshalb sehr ruhig oder wirkt sogar apathisch. Der Tierkörper kann außerdem seine Temperatur noch nicht so gut regulieren. Achten Sie deshalb darauf, dass Ihre Fellnase nicht auskühlt und wärmen Sie sie beispielsweise mit einer Kuscheldecke.
Damit eine weibliche Katze nicht an der Kastrationswunde leckt, gibt Ihnen der Tierarzt oftmals einen speziellen Body oder eine Halskrause mit. Andernfalls könnte sich die Kastrationsnarbe Ihrer Katze entzünden. Bei männlichen Stubentigern ist eine solche Vorsichtsmaßnahme meist nicht nötig, hier ist die Narbe viel kleiner.
Wahrscheinlich bekommt Ihre Katze nach der Kastration auch ein Schmerzmittel. Verabreichen Sie dieses Ihrem Vierbeiner genau nach Empfehlung des Arztes und lesen Sie im Zweifelsfall in der Packungsbeilage nach.
Etwa zehn bis zwölf Tage nach der Kastration kann der Tierarzt die Fäden ziehen.
Ist Ihre Mieze eine Freigängerin, sollten Sie sie auch erst dann wieder aus dem Haus lassen.
Die Nachsorge beinhaltet außerdem, die Wundheilung mehrmals täglich zu checken, um sicherzustellen, dass keine Entzündungen oder Infektionen auftreten.
Wichtig zu wissen: Nach der Kastration hat Ihre Katze einen niedrigeren Energiebedarf, würde aber am liebsten genauso viel essen. Damit Ihr Stubentiger nicht zu stark zunimmt, können Sie Spezialfutter für kastrierte und sterilisierte Tiere nutzen.
Gratis Probemonat: Videosprechstunde beim Online-Tierarzt
Wenn es Ihrer Katze nicht gut geht, kann es sinnvoll sein, zunächst einen Online-Tierarzt zu konsultieren, um dem Tier zusätzlichen Stress durch einen Transport zu ersparen. Sie haben jetzt die Möglichkeit, die Katzenversicherung von DA Direkt im Rahmen eines gratis Probemonats zu testen und eine Videosprechstunde bei unserem Online-Tierarzt Dr. Fressnapf in Anspruch zu nehmen.
Häufige Fragen und Antworten zur Katzenkastration
Werden Katzen nach der Kastration ruhiger?
Das ist häufig der Fall, trifft aber nicht auf alle Stubentiger zu.
Was ist der Unterschied zwischen Kastration und Sterilisation einer Katze?
Während bei einer Sterilisation nur Samen- oder Eileiter durchtrennt werden, entnimmt der Tierarzt bei der Kastration ganze Organe, die für die Hormonproduktion zuständig sind. Deswegen kann sich nach der Kastration auch das Verhalten einer Katze stark ändern.
Können kastrierte Katzen rollig werden?
Normalerweise nicht. Es gibt jedoch Ausnahmefälle: Wenn die Katze trotz Kastration noch Eierstockgewebe im Körper hat, kann sie rollig werden.
Muss man (Haus-)Katzen kastrieren?
Jein, in manchen Gegenden gibt es tatsächlich eine Kastrationspflicht für Katzen. Ansonsten entscheiden Sie jedoch selbst, ob Sie Ihren Stubentiger kastrieren lassen. Welche Gründe dafür sprechen, lesen Sie oben im Ratgeber.
Darf meine Katze vor der Kastration trinken?
Ja, sofern sie nur Wasser zu sich nimmt. Katzensuppen und -Milch sind dagegen ab zwölf Stunden vor der Operation tabu.
Kann es zu einer Wesensänderung nach der Kastration bei Katzen kommen?
Manche Katzen werden durch den Eingriff ruhiger.
Angelika Dick, 16.09.2024
Keine Angst vorm Tierarzt mit unserer Katzen­krankenversicherung
Wir reduzieren Kosten, Sorgen und Stress, denn unser Komplettschutz enthält:
-
OP-Versicherung und ambulante & stationäre Behandlungen
-
Sie gehen weiterhin zu dem Tierarzt/Tierklinik Ihres Vertrauens
-
Wir erstatten bis zum Maximum - bis zum 4-fachen GOT-Satz
-
Nur bis 31.12.: Wir unterstützen mit jedem Abschluss den Deutschen Tierschutzbund e.V. mit 15€