Mischlingshunde: die beliebten Vierbeiner der Deutschen

Das Wichtigste in Kürze

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Rund 60 Prozent der Hunde in deutschen Haushalten sind Mischlinge – damit sind sie deutlich beliebter als Rassetiere.
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Mischlingshunde stammen von zwei Elterntieren ab, die nicht derselben Rasse angehören oder selbst Mischlinge sind.
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Einige Mischlinge bestimmter Rassen sind so beliebt, dass sie inzwischen gezielt gezüchtet werden – dazu zählen der Labradoodle, der Cockapoo und der Cheagle.
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Vor allem in Tierheimen und beim Tierschutz geben Menschen immer wieder Mischlinge ab, die ein neues Zuhause suchen – auch Privatpersonen verkaufen häufig schöne und gesunde Mischlingshunde.
Mischlingshunde: „Überraschungspakete“ mit vielen Vorzügen
Was ist ein Mischlingshund?
Ein Mischlingshund (auch „Mix“ genannt) ist ein Hund, dessen Elterntiere unterschiedlichen Rassen angehören oder bei dem mindestens ein Elternteil selbst ein Mischling ist. Im Gegensatz zu Rassehunden gibt es für Mischlinge keine Papiere, die ihre Abstammung dokumentieren. Solche Stammbäume erhalten nur Hunde, die die Rassestandards des FCI (Fédération Cynologique Internationale), des weltweit größten Dachverbands für das Hundewesen, erfüllen.
Häufig sind Mischlingshunde das Ergebnis einer ungeplanten Paarung von zwei Tieren. Im 18. und 19. Jahrhundert kam die abfällige Bezeichnung „Promenadenmischung“ (aus dem Französischen von „faire la promenade“ = „spazieren gehen“) dafür auf, solche Kreuzungen waren unerwünscht. Wenn die Dienstmädchen mit den Hunden ihrer Herren spazieren gingen, trafen die Vierbeiner auf Artgenossen und paarten sich unkontrolliert mit diesen. So entstanden die unterschiedlichsten Mischlingswelpen.
Übrigens: Werden zwei Rassen gezielt miteinander gekreuzt, bezeichnen Züchter den Nachwuchs als „Hybridhunde“.
Ein Zentimeter Hund ist mir lieber als ein Kilometer Stammbaum
Vorteile von Mischlingshunden
- Positive Eigenschaften von verschiedenen Rassen können kombiniert und an den Mischling vererbt werden. Im Idealfall erbt der Mischlingshund die guten Charakterzüge von gleich mehreren Rassen. Beispiel: Aus der Kreuzung eines agilen Australian Shepherds mit einem geduldigen, lernwilligen Labrador könnte ein verspielter, intelligenter und ausgeglichener Mischlingshund hervorgehen.
- Erbkrankheiten treten etwas seltener auf, da der Genpool bei Mischlingshunden größer ist – so ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass kranke Gene durch gesunde ausgeglichen werden. Allerdings gibt es auch Ausnahmen – selbst wenn die Elterntiere gesund sind, können die Nachkommen eine Veranlagung für bestimmte Krankheiten in sich tragen.
- Mischlinge sind immer Unikate hinsichtlich ihres Aussehens und Charakters, da sich Fellfarbe, Augenfarbe, Form der Ohren und der Schnauze von Tier zu Tier unterscheiden – jeder Hund erhält einzigartige Gene von seinen Eltern. So können selbst die Geschwister aus demselben Wurf ganz unterschiedlich aussehen.
- Mischlinge sind meist günstiger in der Anschaffung als Rassehunde, da sie häufiger vorkommen. Zudem fallen bei einem Verkäufer – im Gegensatz zu einem Züchter einer bestimmten Rasse – keine Kosten für die Zuchtzulassung mit Gesundheits- und Wesenstest der Elterntiere an.
Nachteile von Mischlingen
- Der spätere Charakter von Mischlingshunden ist kaum vorhersehbar, da häufig nicht bekannt ist, von welchen Rassen sie abstammen und welche Gene sich durchsetzen.
- Die äußere Erscheinung und die zu erwartende Größe der Tiere lassen sich ebenfalls nicht genau vorhersagen, wenn die Eltern bereits Mischlinge sind oder unterschiedlich großen Rassen angehören.
Rassen bei einem Mischlingshund herausfinden
Anhand äußerlicher Merkmale herauszufinden, von welchen Hunderassen ein Mischling genau abstammt, ist meist nicht so einfach. Je mehr Rassen beteiligt sind, umso schwieriger ist die nachträgliche Bestimmung der Vorfahren. Bei Straßenhunden, die der Tierschutz vermittelt, ist das sogar nahezu unmöglich. Gerade rumänische oder bulgarische Mischlingshunde leben oft schon seit Generationen auf der Straße und haben durch die Paarung verschiedenster Rassen keine klar zuordenbaren Merkmale mehr.
Ein paar äußere Merkmale können allerdings auf die Vorfahren im Stammbaum verweisen. Dazu zählen …
- die Größe,
- die Ohren und
- die Rute des Hundes.
Sehr kleine Mischlingshunde haben möglicherweise einen Chihuahua als Vorfahren. Bei sehr großen Mischlingen könnte zum Beispiel ein Irischer Wolfshund oder eine Deutsche Dogge zur Verwandtschaft zählen.
Auch die Größe und Form der Ohren deuten manchmal auf eine bestimmte Rasse hin. Große, abgerundete Ohren können ein Indiz für einen Corgi, aufrechte, spitze Ohren für einen Husky und lange Schlappohren für einen Basset sein.
Hat Ihr Mischling eine kurze Rute könnte er von einem Australian Shepherd abstammen. Eine hoch angesetzte Rute deutet eher auf einen Beagle hin. Mit einer leicht hängenden, behaarten Rute könnte Ihr Hund einen Schäferhund zu seinen Vorfahren zählen.
DNA-Test zur Rassebestimmung von Mischlingen
Wenn Sie genau wissen wollen, welche Vorfahren Ihr Mischlingshund hat, können Sie seit ein paar Jahren einen Gentest durchführen lassen. In entsprechenden Laboren untersuchen Experten eine Speichelprobe Ihres Tiers und gleichen diese mit einer Datenbank verschiedener Hunderassen ab. Der Test zur Rassebestimmung kostet um die 100 Euro. Mithilfe einer DNA-Analyse lassen sich sogar bestimmte Krankheiten erkennen, unter denen ein Hund leiden könnte. Solche Tests sind aufwendiger und entsprechend teurer.
Tierärzte warnen jedoch vor diesen DNA-Tests, da die Analysen nicht immer wissenschaftlichen Kriterien entsprechen. Zum Beispiel ziehen die verschiedenen Gen-Labore unterschiedlich große Datenbanken zum Abgleich der Hunderassen heran. Rassen, die nur in bestimmten Gegenden vorkommen, sind manchmal nicht darin enthalten. Das verfälscht die Ergebnisse bei seltenen Hunde-Mischlingen.
Angesichts der hohen Kosten sollten Sie sich sowieso überlegen, was Ihnen so ein Testergebnis tatsächlich bringt. Möchten Sie zum Beispiel das Verhalten Ihres Tiers verstehen oder ändern, ist es sinnvoller, sich an einen erfahrenen Hundetrainer zu wenden. Indem er das Tier in verschiedenen Situationen beobachtet, kann er Ihnen im konkreten Fall besser helfen als ein DNA-Test.
Beliebte Mischlingshunde: Kreuzungen verschiedener Rassen
Kleine Mischlings- und Hybridhunde: Auswahl
Diese Mischlinge bis zu einer Widerristhöhe von 39 cm mit mindestens einem reinrassigen Elternteil sind sehr beliebt:
- Chihuahua-Mischling, z. B. Mix aus einem Chihuahua mit einem Mops, Pinscher, Dackel oder Spitz
- Dackel-Mischling, z. B. Mix aus Dackel und Corgi (auch als „Dorgi“ bekannt), Mix aus Dackel und Mops (auch als „Dops“ bekannt)
- Malteser-Mischling, z. B. Mischung aus Malteser und Jack Russel Terrier oder aus Malteser und Spitz
- Mops-Mischling, z. B. Mix aus einem Mops mit einer Französischen Bulldogge, einem Zwergspitz oder Jack Russell Terrier
- Terrier-Mischling, z. B. Mix aus Jack Russell Terrier und Dackel
- Zwergpudel-Mischling, z. B. Mix aus Zwergpudel und Cocker Spaniel (auch als „Cockapoo“ bekannt)
Mittelgroße Mischlings- und Hybridhunde: Auswahl
Aus der Verpaarung mittelgroßer Rassen entstehen beispielsweise diese beliebten Mischlingshunde:
- Australian-Shepherd-Mischling, z. B. Mix aus Australian Shepherd mit einem Husky oder Golden Retriever
- Beagle-Mischling, z. B. Mix aus Beagle und Pomeranian (auch als „Pomeagle“ bekannt); Mix aus Beagle und Chihuahua (auch als „Cheagle“ bekannt
- Border-Collie-Mischling, z. B. Mix aus Border Collie und Golden Retriever (auch als „Golden Border Retriever“ oder „Golden Collie“ bekannt); Mix aus Border Collie und Australian Shepherd (auch als „Border Aussie“ bekannt); Mix aus Border Collie und Pudel (auch als „Bordoodle“ bekannt)
- Dalmatiner-Mischling, z. B. Mix aus Dalmatiner mit einem Border Collie oder Boxer; Mix aus Dalmatiner und Golden Retriever (auch als „Goldmaton“ bekannt)
- Groß-Pudel-Mischling, z. B. Mix aus Pudel und Golden Retriever (auch als „Goldendoodle“, „Golden Poo“ oder „Groodle“ bekannt); Mix aus Pudel und Labrador (auch als „Labradoodle“ bekannt)
- Husky-Mischling, Mix aus einem Husky mit einem Golden Retriever, einem Corgi, einem Pinscher, Australian Shepherd oder Pitbull
- Labrador-Mischling, z. B. Mix aus Labrador und Schäferhund; Mix aus Golden Retriever und Labrador; Mix aus Labrador und Rottweiler (auch als „Labrottie“ bekannt)
Große Hybrid- und Mischlingshunde: Auswahl
Diese großen Mischlingshunde zählen zu den beliebtesten:
- Berner-Sennenhund-Mischling, z. B. Mix aus Berner Sennenhund mit Schäferhund oder Labrador
- Schäferhund-Mischling, z. B. Mix aus Schäferhund mit Australian Shepherd, Labrador oder Dobermann
- Bernhardiner-Mischling, z. B. Mix aus Bernhardiner mit Schäferhund, Berner Sennenhund oder Rottweiler
Mischlingshunde kaufen – darauf sollten Sie achten
Im Tierheim warten viele liebe Mischlingshunde auf ein neues Zuhause – das können süße Welpen oder ausgewachsene Hunde sein. Der Vorteil bei älteren Tieren ist, dass sie bereits ihre volle Größe erreicht haben und ihr Charakter komplett ausgeprägt. So wissen Sie auch bei einem Mischling ziemlich genau, ob der Hund zu Ihnen passt.
Verschiedene Tierschutz-Vereine vermitteln Mischlingshunde aus dem Ausland. Dabei handelt es sich um Tiere, die von ihren Vorbesitzern ausgesetzt wurden oder schon seit Generationen auf der Straße leben. Solche Hunde haben häufig einiges durchgemacht. Mit viel Liebe und Training wird aber auch aus einem ängstlichen Tier mit der Zeit oft ein liebevoller und ausgeglichener Gefährte.
Oft haben auch Privatpersonen Mischlingswelpen aus einem Wurf Ihrer Hündin abzugeben.
Egal, ob Sie einen Rassehund oder einen Mischling von einer Privatperson übernehmen, schauen Sie sich genau an, in welchem Umfeld das Tier aufwächst. Erkundigen Sie sich nach den Elterntieren und deren Gesundheit. Nur wenn Sie einen guten Eindruck von den Vorbesitzern und ihren Umgang mit Tieren haben, sollten Sie einen Welpen mitnehmen. Wichtig: Laut Zuchtordnung des Verbands für das Deutsche Hundewesen ist die Abgabe eines Welpen frühestens mit acht Wochen möglich. Manche Experten raten jedoch dazu, bis zur zehnten oder zwölften Woche zu warten. Erst dann sind sie sozialisiert und selbständig genug für ein neues Zuhause.
Kosten für einen Mischlingshund
Hybridhunde-Welpen kosten beim Züchter zwischen 1.200 und 3.000 Euro. Für einen Mischlingshund aus dem Tierheim fällt in der Regel eine Schutzgebühr von 200 bis 300 Euro an. Privatpersonen verlangen ab etwa 450 Euro für einen Mischlingswelpen.
Häufige Fragen und Antworten zu Mischlingshunden
Wie alt werden Mischlingshunde?
Das hängt vor allem von der Größe ab. Kleine Mischlingshunde haben laut Studien eine höhere Lebenserwartung als größere.
- Mischlinge bis 15 kg leben im Durchschnitt etwa 13 Jahre.
- Hunde bis 40 kg werden rund 11 Jahre alt.
- Vierbeiner mit mehr als 40 kg erreichen ein Alter von etwa 8 Jahren.
Wie alt ein Mischlingshund tatsächlich wird, hängt selbstverständlich auch von seiner genetischen Veranlagung und der Haltung ab. Tiere, die gesundes Futter bekommen, sich ausreichend bewegen und gut gepflegt werden, leben mit großer Wahrscheinlichkeit länger.
Sind Mischlinge gesünder?
Diese Ansicht ist zwar weit verbreitet, gilt aber nur bedingt. Mischlingshunde haben einen größeren Genpool als reinrassige Tiere. Daher sind sie für zuchtbedingte Erbkrankheiten weniger anfällig und damit manchmal auch gesünder. Sind die Eltern und andere Vorfahren des Tiers allerdings nicht bekannt, lässt sich auch bei einem Mischling das konkrete Krankheitsrisiko nicht vorhersagen. Zudem gibt es viele andere Krankheiten, die nicht erblich oder zuchtbedingt sind.
Welche Mischlingshunde gibt es?
Bei den Mischlingshunden gibt es solche, die gezielt gezüchtet werden, also deren Eltern zwei reinrassige Hunde sind. Diese Tiere werden auch Hybridhunde genannt. Viele Mischlingshunde gehen allerdings aus unkontrollierten Verpaarungen hervor, etwa aus einem Rassehund und einem Mix oder aus zwei Mischlingen.
Was kosten Mischlingshunde?
Für einen Hybridhunde-Welpen zahlen Sie beim Züchter zwischen 1.200 und 3.000 Euro. Im Tierheim fällt eine Schutzgebühr von 200 bis 300 Euro pro Hund an. Für einen Mischlingswelpen von Privatpersonen müssen Sie mit einem Preis ab etwa 450 Euro rechnen.
Marlis Reisenauer, 13.11.2025

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