Zahnpflege bei Katzen: So beugen Sie Zahnstein und Entzündungen vor
Das Wichtigste in Kürze
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Katzen sind Fleischfresser und haben das Gebiss eines Raubtiers.
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Hauskatzen, die für ihr Futter nicht mehr jagen müssen, haben häufig Zahnprobleme wie Zahnfleischentzündungen und Parodontitis.
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Mit einer regelmäßigen Zahnpflege bei Katzen beugen Sie Zahnstein und schmerzhaften Entzündungen vor.
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Die Katzenkrankenversicherung von DA Direkt übernimmt auch die Kosten für Zahnbehandlungen beim Tierarzt.
Darum ist die Zahnpflege bei Katzen wichtig
Zahnerkrankungen bei Katzen weit verbreitet
Rund drei Viertel aller Katzen leiden laut der Deutschen Gesellschaft für Tierzahnheilkunde (DGT) unter Zahnerkrankungen. Dazu zählen Zahnfleischrückgang, Zahnfleischentzündung und Parodontitis. Das liegt vor allem an der Ernährungsweise der Hauskatzen.Auch wenn sich Ihr Stubentiger zuhause auf dem Sofa anscheinend am wohlsten fühlt – Katzen sind ursprünglich Raubtiere. Ihre Vorfahren waren noch auf die Beute beim Jagen angewiesen – die nötigen Jagdwerkzeuge waren die Zähne. Das Gebiss der Hauskatze mit seinen spitzen Fang- und kräftigen Reißzähnen erinnert daran.
So ist das Gebiss der Katze aufgebaut
Erwachsene Katzen haben insgesamt 30 Zähne, die sich so verteilen:
- 16 Zähne im Oberkiefer bestehend aus sechs Schneidezähnen, zwei Fang- bzw. Eckzähnen, sechs vorderen Backen- bzw. Reißzähnen und zwei hinteren Backenzähnen
- 14 Zähne im Unterkiefer bestehend aus sechs Schneidezähnen, zwei Fangzähnen, vier vorderen und zwei hinteren Backenzähnen
Jeder Zahn hat seine Funktion beim Jagen und Zerlegen der Beute: Mit den langen, spitzen Eckzähnen können Katzen ihre Beute fangen und mit einem gezielten Biss in den Nacken töten. Die Reißzähne helfen dabei, die Nahrung zu zerteilen. Mit den hinteren Backenzähnen zerkleinern sie das Futter weiter. Die kleinen Schneidezähne sind vor allem wichtig, um Knochen abzunagen oder Haarbüschel von einem erbeuteten Tier zu entfernen. Die Schneidezähne erfüllen aber noch eine weitere Funktion: Damit pflegen Katzen ihr Fell und entfernen zum Beispiel Schmutz und Flöhe.
Gut zu wissen: Katzenbabys kommen ohne Zähne zur Welt. Ab der zweiten bis fünften Woche brechen die Milchzähnchen durch. Das Milchgebiss besteht nur aus 26 Zähnen. Im Alter von etwa vier Monaten steht der Zahnwechsel an. Dann fallen die Milchzähne aus und machen Platz für die bleibenden Zähne.
Wichtig: Beginnen Sie mit der Zahnpflege bei Ihrer Katze am besten, wenn sie noch jung ist. Ein Kätzchen können Sie spielerisch ans Zähneputzen heranführen, bis es sich langsam daran gewöhnt. Nur wenn sie es von klein auf kennt, lässt sich eine erwachsene Katze gefallen, dass Sie ihr die Zähne reinigen.
Deshalb reicht die Selbstreinigung der Zähne nicht aus
Nassfutter etwa schlucken die Fellnasen ohne große Anstrengung sofort herunter. Dabei bleiben häufig Futterreste zwischen den Zähnen zurück. Werden diese nicht entfernt, können sich daraus weiche Zahnbeläge und schließlich Zahnstein bei Ihrer Katze entwickeln. Das ist ein guter Nährboden für Bakterien, die sich bevorzugt darin ausbreiten und möglicherweise Entzündungen des Zahnfleischs und des Zahnbetts auslösen. Mit der Zeit können sich Zähne lockern und sogar ausfallen.
Regelmäßige Maulkontrollen bei Ihrer Fellnase
Deshalb ist die Zahnpflege bei Katzen so wichtig – auch wenn dies manche Besitzer belächeln und sich nicht vorstellen können, ihrer Katze die Zähne zu putzen. Um Ihrem Haustier Zahnschmerzen und unangenehme Behandlungen beim Tierarzt zu ersparen, sollten Sie auf die Zahnhygiene achten.Schauen Sie Ihrer Katze deshalb regelmäßig ins Maul – am besten, wenn Sie zusammen kuscheln und das Tier entspannt ist. Ist das Zahnfleisch schön rosig und sind die Zähne weiß und intakt, müssen Sie sich keine Sorgen um das Wohlbefinden Ihrer Mieze machen.
In alten Zeiten wurden Katzen als Götter verehrt; das haben sie nicht vergessen.
Terry PratchettHäufige Zahnerkrankungen bei Katzen
Zahnfleischentzündung (auch Gingivitis)
Wie auch beim Menschen ist Zahnstein häufig der Auslöser für eine Zahnfleischentzündung bei Katzen. Futterreste zwischen den Zähnen bilden einen klebrigen Biofilm, auch Plaque genannt. Nach wenigen Tagen verbindet sich die Plaque mit den Mineralien aus dem Speichel und wird hart: Es bildet sich gelb-brauner Zahnstein. Darin können sich Bakterien ansiedeln, die Entzündungen am Zahnfleisch verursachen.
Unbehandelt kann sich eine Entzündung vom Zahnhals über die Wurzel bis hin zum Kieferknochen ausbreiten. Die Folge: eine schmerzhafte Parodontitis. Dabei ist das Zahnbett, in dem die Wurzeln sitzen, entzündet: Mit der Zeit bildet sich der Kieferknochen zurück, die Zähne lockern sich und können ausfallen.
Eine Zahnfleischentzündung bei Katzen erkennen Sie relativ leicht. Sie macht sich bemerkbar durch:
- starken Mundgeruch
- verstärkten Speichelfluss
- Schluckbeschwerden
- gelbe oder bräunlich verfärbte Zähne
- festen Zahnbelag vor allem an den Backenzähnen
- gerötetes Zahnfleisch
- freiliegende Zahnhälse
- blutigen Speichel
- lockere Zähne
Spätestens bei diesen Symptomen sollten Sie dringend Ihren Tierarzt aufsuchen, um Ihrer Fellnase zu helfen. Schlechte Zähne bei Ihrer Katze wirken sich negativ auf die allgemeine Gesundheit des Haustiers aus. Bakterien, die sich im Bereich des Zahnsteins ansiedeln, können über die Blutbahn auch Herz oder Nieren erreichen und schädigen.
Zahnschmerzen bei einer Katze erkennen
Möglicherweise hat Ihre Katze auch Schmerzen. Doch wie ihre wilden Ahnen leiden Stubentiger meist still und lassen sich lange nicht anmerken, dass ihnen etwas fehlt. Deshalb gibt es keine eindeutigen Symptome für Zahnschmerzen bei Katzen.
Achten Sie aber darauf, ob sich Ihre Mieze anders verhält als sonst. Zeigt Sie zum Beispiel diese Verhaltensänderungen, könnte das ein Hinweis dafür sein, dass sie Zahnschmerzen hat:
- Die Katze lässt plötzlich Ihr Futter fallen und schreit beim Fressen auf.
- Sie frisst weniger oder hat gar keine Lust mehr dazu.
- Sie lässt sich nicht mehr von Ihnen ins Maul schauen.
- Sie verweigert Trockenfutter und lässt Kau-Snacks liegen.
- Sie hält den Kopf schief.
- Sie fährt sich mit der Pfote über den Kiefer oder streicht mit dem Kopf an Möbeln entlang.
Haben Sie den Verdacht, dass Ihre Katze eine Entzündung im Maul oder Zahnschmerzen hat, suchen Sie unbedingt einen Tierarzt auf. Nur er kann feststellen, was Ihrem Stubentiger fehlt, und ihn schnell behandeln. Auch Zahnstein kann nur der Tierarzt entfernen. Übrigens: Eine Zahnbehandlung ist für Ihre Fellnase schmerzfrei, da sie eine Narkose erhält.
Besonderheit bei Katzen: die Autoimmunkrankheit FORL
Etwa 40 Prozent aller Katzen sollen laut Studien von der Katzenkrankheit FORL betroffen sein. FORL steht für „Feline odontoklastische resorptive Läsionen“. Dabei lösen körpereigene Zellen die Zahnhartsubstanz an den Wurzeln oder Zahnhälsen nach und nach auf. Die Folge sind splitternde Zähne mit scharfen Kanten, an denen sich die Katzen häufig selbst verletzen. Diese Stellen können sich entzünden und sind sehr schmerzhaft.
Die Krankheit ist noch wenig erforscht und wurde früher als Katzen-Karies bezeichnet. Anders als Karies wird FORL jedoch nicht durch Bakterien ausgelöst. Es handelt sich wohl um eine Autoimmunerkrankung, die vor allem ältere Tiere bekommen. Verschiedene Rassen wie Siamesen, Abessiner oder Perser sind anfälliger dafür und können auch schon in jüngeren Jahren darunter leiden.
So geht die Zahnpflege bei Katzen
Wenn Sie ein Kätzchen bei sich aufnehmen, führen Sie es schon möglichst früh ans Zähneputzen heran. Fangen Sie ganz langsam damit an, zum Beispiel in einem ruhigen Moment beim Schmusen auf der Couch. Gehen Sie am besten so vor:
- Berühren Sie die Katze beiläufig an den Lippen.
- Ziehen Sie die Oberlippe vorsichtig nach oben und achten Sie darauf, wie Ihre Fellnase reagiert. Ist sie nicht damit einverstanden, belassen Sie es erst einmal dabei. Versuchen Sie es bei der nächsten Kuschelrunde wieder.
- Wenn sich das Tier am Maul anfassen lässt, gehen Sie mit dem Finger unter die Lippe und massieren Sie sanft das Zahnfleisch. Das tut vielen Katzen gut, sie lassen es sich bald gefallen und genießen es.
- Klappt die Massage schon ganz gut, streichen Sie etwas Katzen-Zahnpasta (im Handel erhältlich) auf Ihren Finger und reiben Sie die Katzenzähne vorsichtig damit ein.
- Duldet Ihre Katze bereits diese Prozedur, versuchen Sie ihr die Zähne mit einer Katzen-Zahnbürste anstatt mit dem Finger zu putzen.
- Planen Sie die Zahnpflege Ihrer Katze täglich ein, damit sie genauso zur Routine wird wie bei Ihnen. Sie werden nicht länger als eine halbe Minute dafür brauchen.
Wichtig: Verwenden Sie nur spezielle Katzen-Zahnpasta, um Ihrer Fellnase die Zähne zu putzen. Diese gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen von Fisch bis Leber. Sie wird Ihre Mieze zusätzlich motivieren, die Zahnpflege über sich ergehen zu lassen. Zahnpasta für Menschen ist übrigens völlig ungeeignet für Katzen. Sie würde im Maul des Tiers zu sehr schäumen und die darin enthaltenen Stoffe könnten eine Magenverstimmung auslösen, wenn die Katze sie verschluckt.
Weitere Tipps für gesunde Katzenzähne
Zusätzlich zum Zähneputzen, aber auch wenn Ihre Mieze schon älter ist und sich ungern am Maul anfassen lässt, befolgen Sie diese Tipps für die Zahnpflege:
- Bieten Sie Ihrer Katze neben hochwertigem Nassfutter auch regelmäßig Trockenfutter an. Dieses muss Ihre Fellnase zerbeißen und kauen, sodass schon ein Teil der Ablagerungen mitabgerieben wird. So sorgen Sie dafür, dass sich nicht so schnell Zahnstein bildet.
- Füttern Sie Ihrem Stubentiger auch hin und wieder ein Stück rohes Fleisch (ohne Knochen). Wenn er das Fleisch mit seinen Raubtierzähnen zerteilt, reinigt er dabei seine Zähne.
- Auch spezielles Katzenspielzeug (im Handel erhältlich), das zum Kauen anregt, unterstützt die Zahnpflege. Wenn Ihre Mieze daran nagt und darauf herumbeißt, wird die Speichelproduktion angeregt und Zahnbeläge werden entfernt.
- Katzenminze-Sticks. Diese Zahnpflege-Sticks putzen die Zähne quasi beim Kauen.
- Klappt das Zähneputzen überhaupt nicht, mischen Sie etwas Katzen-Zahnpasta ins Futter.
Wichtig: Gehen Sie am besten einmal im Jahr mit Ihrer Katze zum Tierarzt und lassen Sie dabei auch ihre Zähne kontrollieren. Das ist besonders wichtig, wenn Sie selbst keine Chance haben, Ihrem Stubentiger ins Maul zu schauen oder ihm die Zähne zu putzen. Lesen hier, was die Katzenkrankenversicherung von DA Direkt noch alles für die Gesundheit Ihrer Katze tun kann.
Häufige Fragen und Antworten zur Zahnpflege bei Katzen
Muss man Katzen die Zähne putzen?
Ja, es ist sinnvoll, auch Katzen die Zähne zu putzen. Wie Hunde fressen Hauskatzen häufig Nassfutter. Futterreste bleiben an den Zähnen zurück, daraus bilden sich zunächst weiche Zahnbeläge und mit der Zeit Zahnstein. Wenn Sie das Glück haben, ein Kätzchen bei sich aufzunehmen, gewöhnen Sie es langsam ans Zähneputzen. Dann wird sie es auch als erwachsene Katze dulden. Eine ältere Fellnase, die das nicht kennt, lässt sich nur ungern ans Maul greifen.Können Katzen Zahnschmerzen haben?
Ja, das können Sie. Da Katzen meist hart im Nehmen sind, ist es nicht so einfach festzustellen, ob das Tier Schmerzen hat. Achten Sie darauf, ob Ihre Fellnase weniger frisst, sich öfter am Maul reibt oder den Kopf schief hält. Dieses Verhalten könnte darauf hindeuten, dass das Tier unter Zahnschmerzen leidet. Wichtig: Behalten Sie das Gebiss Ihrer Mieze im Blick. Kontrollieren Sie immer mal wieder, ob das Zahnfleisch gerötet ist, die Zähne verfärbt und Beläge vorhanden sind. Ist das der Fall, gehen Sie mit Ihrer Katze unbedingt zum Tierarzt.Was hilft gegen Zahnstein bei Katzen?
Am besten beugen Sie Zahnstein vor, indem Sie Ihrem Haustier regelmäßig die Zähnchen putzen. Die meisten erwachsenen Katzen, die das nicht von klein auf kennen, dulden es nicht, wenn Sie sich mit der Bürste ihrem Maul nähern. Achten Sie in dem Fall darauf, dass Sie Ihrer Katze ausreichend Trockenfutter anbieten, um Zahnbeläge daran abzureiben. Auch Kauspielzeug unterstützt die Zahnpflege. Ist bei Ihrer Mieze bereits Zahnstein vorhanden, lassen Sie diesen unbedingt von einem Tierarzt unter Narkose entfernen.Was hilft bei einer Zahnfleischentzündung bei Katzen?
Vermuten Sie, dass Ihre Fellnase an einer Zahnfleischentzündung leidet, bringen Sie sie zu Ihrem Tierarzt. Er untersucht Ihr Haustier, nimmt eine Blutprobe, Abstriche aus dem Mundraum und macht wahrscheinlich Röntgenaufnahmen von den Zähnen. Je nachdem, wie weit fortgeschritten die Entzündung ist, kann er sie auf verschiedene Arten bekämpfen. Manchmal reicht eine bessere Mundhygiene aus. Bei schweren Erkrankungen verschreibt der Arzt entzündungshemmende Medikamente. Wenn es nicht anders geht, entfernt er geschädigte Zähne unter Narkose.Marlis Reisenauer, 19.09.2024
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