Behandlung von Aphthen: Das hilft gegen die Schmerzen im Mund
Das Wichtigste in Kürze
- Aphthen sind kleine, entzündete Stellen im Mundraum mit einem weiß-gelblichen Belag, die stark schmerzen können.
- Sie kommen häufig auf der Schleimhaut der Lippen und der Wangeninnenseite, aber auch auf dem Zahnfleisch und der Zunge vor.
- Zur Behandlung von Aphthen empfehlen Ärzte Salben, Gele und Sprays, die die Schmerzen lindern – nach wenigen Tagen heilen die kleinen Gebilde in der Regel von selbst ab.
Schmerzhafte, aber meist harmlose Bläschen
Jeder Zehnte hatte schon einmal eine schmerzhafte Aphthe: Die kleinen weißen Gebilde im Mundraum sind zwar lästig, heilen aber meistens von alleine ab. Welche Arten es gibt, welche Ursachen dahinter stecken und was Sie über die Behandlung von Aphthen wissen sollten, erfahren Sie im Ratgeber.
Was sind Aphthen?
Aphthen (häufig auch falsch geschrieben als „Aphten“ oder „Aften“) sind Defekte der Schleimhaut, die vor allem im Mund- und Rachenraum vorkommen. Die kleinen Geschwüre gehören zu den häufigsten Erkrankungen der Mundschleimhaut und sind meist harmlos. Etwa zehn Prozent der Bevölkerung hat mindestens einmal im Leben so ein Bläschen im Mund.
Die milchig-gelblichen Flecken mit dem roten Rand sind zwischen wenigen Millimetern und drei Zentimetern groß. Sie können sehr schmerzhaft sein, heilen jedoch in der Regel innerhalb weniger Tage bis maximal vier Wochen von selbst ab.
Aphthen können an diesen Stellen auftreten:
- auf der Zunge (häufig am Zungenrand)
- am Zahnfleisch
- am Gaumen
- an der Innenseite der Wange oder Lippe
- im Rachen
Ihre Ursache ist wissenschaftlich noch nicht vollständig erforscht. Wahrscheinlich treten sie infolge einer starken Immunreaktion des Körpers auf. Was diese auslöst, ist noch unklar. Bei der Behandlung von Aphthen setzen Ärzte deshalb vor allem auf die Bekämpfung der Symptome wie die Schmerzlinderung.
Gut zu wissen: Sehr selten treten Aphthen auch an den Genitalien auf.
Arten von Aphthen
Ärzte unterscheiden je nach Form und Größe drei Typen von Aphthen im Mund:
- Minor-Aphthen sind etwa so groß wie eine Linse. Sie liegen an der Oberfläche der Schleimhaut und heilen meist innerhalb einer Woche von selbst ab. Bei den meisten Fällen (80 bis 90 Prozent aller Erkrankungen) handelt es sich um diesen Typus.
- Major-Aphthen sind ein bis drei Zentimeter groß und schädigen tiefere Schichten der Mundschleimhaut. Es kann bis zu vier Wochen dauern, bis die Aphthe abheilt. Dabei bleiben häufig kleine Narben zurück.
- Herpetiforme Aphthen kommen sehr selten vor. Sie sind nur ein bis zwei Millimeter groß und treten meist in größerer Zahl (50 bis 100) im gesamten Mundraum auf. Sie ähneln Herpesbläschen, werden aber nicht durch dasselbe Virus verursacht. Sie kommen eher selten vor und heilen innerhalb weniger Tage wieder ab.
Übrigens: Manche Menschen leiden über längere Zeiträume immer wieder unter den Bläschen im Mund. Ärzte sprechen in solchen Fällen von habituellen oder rezidivierenden Aphthen. Bei anderen treten wenige einzelne Defekte auf, die nicht wiederkehren. Mediziner nennen sie solitäre Aphthen. Bei der Behandlung von Aphthen spielt es keine Rolle, unter welcher Variante Sie leiden.
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Mögliche Ursache von Aphthen
Wissenschaftler kennen die Ursachen für Aphthen noch nicht genau. Sie gehen jedoch von verschiedenen Faktoren aus, die die Schleimhautdefekte begünstigen:
- mechanische Reize wie eine schlecht sitzende Prothese beziehungsweise Zahnspange oder kleine Verletzungen mit der Zahnbürste
- ein geschwächtes Immunsystem etwa infolge einer Erkältung
- hormonelle Schwankungen, zum Beispiel in der Schwangerschaft
- Vitaminmangel, zum Beispiel zu wenig Vitamin B12 oder Folsäure
- Mineralstoffmangel, zum Beispiel, wenn dem Körper Eisen und Zink fehlen
- bestimmte Nahrungsmittelunverträglichkeiten, etwa wenn Aphthen nach dem Genuss von Nüssen, Käse oder Zitrusfrüchten auftreten
- Stress
- Veranlagung
Aphthen Symptome: Daran erkennen Sie den Schleimhautdefekt
Alle Formen von Aphthen im Mund sind schmerzhaft. Das ist besonders unangenehm, wenn Sie essen, sprechen, schlucken oder sich die Zähne putzen. Die Erkrankung verläuft in mehreren Phasen, in denen sich typische Symptome zeigen.
- Phase 1: Brennen, Kribbeln und Spannungsgefühl auf der Schleimhaut
- Phase 2: Runde oder ovale, rötliche Knötchen bilden sich
- Phase 3 (nach ca. 24 Stunden): Weißlicher Belag bestehend aus dem Protein Fibrin, das entsteht, wenn Blut gerinnt
- Phase 4 (nach wenigen Tagen bis mehreren Wochen): Abheilung
Behandlung von Aphthen
Aphthen sind in der Regel harmlose Schleimhautveränderungen, die nicht ansteckend sind. Wenn Sie noch nie eine Aphthe vorher hatten und unsicher sind, ob es sich um eine handelt, suchen Sie am besten Ihren Haus- oder Zahnarzt auf. Haben Sie einen der drei Typen des Schleimhautdefekts, empfiehlt er Ihnen wahrscheinlich Mittel, die die Schmerzen bekämpfen und die Heilung fördern.
Auch in diesen Fällen sollten Sie einen Arzt aufsuchen:
- Die Aphthen heilen bei Ihnen auch nach mehreren Wochen nicht ab.
- Die Bläschen sind sehr groß.
- Sie leiden darunter, weil sie nicht mehr richtig essen und sprechen können.
- Sie haben zusätzlich Fieber und fühlen sich krank.
- Sie haben in letzter Zeit stark an Gewicht abgenommen und schwitzen nachts stark.
Aphthen können auch ein Symptom von Krankheiten wie Krebs sein. Deshalb ist es wichtig, dass Sie Ihr Arzt in solchen Fällen gründlich untersucht, um die richtige Diagnose zu stellen.
Aphthen-Therapie: Diese Mittel empfehlen Ärzte
Wirksame Medikamente gegen Aphthen sind zum Beispiel Sprays, Gele, Salben, Lutschtabletten und alkoholfreie Mundspülungen etwa mit den Wirkstoffen Lidocain und Benzocain. Diese können den Schmerz lokal betäuben. Die Mittel bekommen Sie in der Apotheke.
Wichtig: Achten Sie besonders auf eine gute Mundhygiene, wenn Sie eine Aphthe behandeln. Putzen Sie sich gründlich die Zähne und verwenden Sie Zahnseide. So können sich nicht zusätzlich Bakterien an der geschädigten Stelle im Mund ausbreiten.
Hausmittel gegen Aphthen: Das können Sie selbst tun
Einzelne Aphthen können Sie auch mit Hausmitteln gut behandeln. Diese lindern die Schmerzen und beschleunigen den Heilungsprozess etwas:
- Salbei oder Kamille wirken entzündungshemmend. Machen Sie sich einen Tee daraus und lassen Sie ihn 15 Minuten ziehen. Wenn er abgekühlt ist, spülen Sie Ihren Mund vier bis fünfmal am Tag damit aus.
- Süßholzwurzel enthält das Kaliumsalz Glycyrrhizin, das antibakteriell wirkt und dazu beiträgt, dass sich die Aphthe schneller verkleinert. Stellen Sie eine Lösung aus einem Esslöffel zerkleinerter Süßholzwurzel (erhältlich in der Apotheke oder im Drogeriemarkt) und 600 ml Wasser her. Lassen Sie die Mischung zwei bis drei Stunden ziehen und spülen Sie Ihren Mund mehrmals am Tag damit aus.
- Nelken- und Teebaumöl haben eine schmerzstillende und antibakterielle Wirkung. Daher sind sie bewährte Mittel bei Zahnschmerzen und Entzündungen im Mundraum. Geben sie fünf bis sieben Tropfen des Öls in ein Glas Wasser. Spülen Sie dreimal am Tag Ihren Mund damit aus.
- Der Saft der Aloe-Vera-Pflanze soll den Schmerz hemmen. Haben Sie eine Pflanze zu Hause, tragen Sie den Saft aus einem fleischigen Blatt direkt auf die Aphthe auf und lassen Sie ihn etwa eine halbe Stunde einwirken. Alternativ hilft auch Aloe-Vera-Saft aus der Apotheke, mit dem Sie Ihren Mundraum ausspülen können.
- Ein Eiswürfel, der langsam auf der Aphthe schmilzt, schafft ebenfalls etwas Linderung, da die Kälte den Schmerz betäubt.
Tipp: Aphthen heilen schneller ab, wenn Sie nicht zusätzlich gereizt werden. Verzichten Sie deshalb auf harte Lebensmittel wie knusprige Brötchen, saure und alkoholische Getränke, Zitrusfrüchte sowie heiße und stark gewürzte Getränke bzw. Speisen.
Häufige Fragen und Antworten rund um die Behandlung von Aphthen
Was bedeutet „Aphthe“?
Eine Aphthe ist ein kleines milchig-weißes Bläschen im Mund, das von einem roten Hof umgeben ist. Es kann stecknadelgroß sein, aber auch bis zu drei Zentimeter Durchmesser haben. Der meist harmlose Defekt der Schleimhaut ist zwar sehr schmerzhaft, heilt aber in der Regel von selbst ab.
Sind Aphthen ansteckend?
Nein, Aphthen im Mund sind nicht ansteckend – selbst, wenn Sie das Besteck oder das Glas eines erkrankten Menschen verwenden (auch wenn dies aus anderen Gründen nicht ratsam ist). Auch beim Küssen kann eine Aphthe nicht übertragen werden.
Was hilft gegen Aphthen?
Die Ursachen für Aphthen sind noch nicht eindeutig geklärt. Deshalb können Sie in der Regel nur die Symptome lindern. Salben, Gele und Sprays auf pflanzlicher Basis, die schmerzstillend und antiseptisch wirken, erhalten Sie in der Apotheke. Sie können aber auch Hausmittel wie Salbeitee als Mundspülung verwenden, den Saft der Aloe Vera-Pflanze auftragen oder die Stelle mit Eiswürfeln kühlen (weitere Tipps lesen Sie im Absatz oben).
Wie lange dauert es, bis Aphthen heilen?
Es kommt auf den Typus der Aphthe an. Die häufigste Form, sogenannte Minor-Aphthen, die die Schleimhaut nur oberflächlich schädigen, heilen innerhalb von etwa einer Woche ab. Bei Major-Aphthen, die bis zu drei Zentimeter groß werden können, dauert der Heilungsprozess etwas länger. Es können mehrere Wochen vergehen, bis die Aphthe häufig unter Narbenbildung abgeheilt ist. Die nur wenige Millimeter großen herpetiformen Aphthen verschwinden innerhalb weniger Tage.
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