Stomatitis: eine Entzündung im Mundraum erkennen und behandeln
Das Wichtigste in Kürze
- Bei einer Stomatitis handelt es sich um eine Entzündung einzelner Stellen der Mundschleimhaut.
- Ärzte unterscheiden verschiedene Arten der Entzündung – abhängig vom Auslöser.
- Schmerzhafte Bläschen und gerötete Stellen mit weißlichen Belägen sind die häufigsten Symptome einer Schleimhautentzündung im Mund.
- Mit einer guten Mundhygiene und regelmäßigen Vorsorge-Untersuchungen bei Ihrem Zahnarzt können Sie einigen Formen der Entzündung vorbeugen.
Krankheitsbild einer Mundschleimhautentzündung
Was ist eine Stomatitis?
- eine eigenständige Erkrankung,
- ein Symptom einer anderen Krankheit oder
- eine Nebenwirkung einer medizinischen Therapie sein.
Ursachen einer Stomatitis
- unzureichende Mundhygiene (z. B. Karies, Zahnstein, Plaque)
- mechanische Verletzungen der Schleimhaut (z. B. durch harte Speisen, einen Biss in die eigene Wange, eine zu harte Zahnbürste oder eine falsche Technik beim Putzen)
- eine Zahnfleischentzündung
- schlecht sitzender oder kaputter Zahnersatz bzw. Zahnspangen
- Verbrennungen (mit zu heißen Speisen und Getränken)
- Vergiftungen (mit Blei oder Quecksilber, zum Beispiel wenn die giftigen Schwermetalle über einen längeren Zeitraum über die Nahrung aufgenommen werden)
- Verätzungen (durch den Kontakt mit chemischen Stoffen wie Säuren oder Laugen)
- Alkoholkonsum
- Rauchen
- eine Strahlentherapie im Rahmen einer Krebsbehandlung
- Allergien und Unverträglichkeiten (z. B. gegen bestimmte Lebensmittel, Mundpflegeprodukte oder Medikamente)
- Vitaminmangel (Vitamin A, B und C) oder Eisenmangel
- Krankheiten wie Diabetes, bestimmte Darmerkrankungen und Leukämie
- Hormonelle Schwankungen in der Pubertät, Schwangerschaft und den Wechseljahren
- Trockene Mundschleimhaut im Alter
- Stress
Arten einer Mundschleimhautentzündung
- Die Stomatitis aphthosa (auch Stomatitis herpetica bzw. Gingivostomatitis herpetica) ist als Mundfäule bekannt. Sie kommt vor allem bei Babys und Kleinkindern vor. Als Ursache der Mundfäule gilt das Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV 1). Wird das Virus zu einem späteren Zeitpunkt reaktiviert, etwa wenn das Immunsystem geschwächt ist, erkranken Erwachsene an Lippenherpes.
- Eine Stomatitis simplex ist eine relativ komplikationslose Entzündung der Mundschleimhaut. Sie tritt zum Beispiel als Begleiterscheinung von fiebrigen Infektionskrankheiten auf, kann aber auch in der Schwangerschaft oder aufgrund von mangelnder Mundhygiene entstehen.
- Die Stomatitis angularis macht sich vor allem an den Mundwinkeln bemerkbar.
- Bei der Stomatitis mycotica ist ein Hefepilz der Auslöser.
- Typisch für die Stomatitis ulcerosa sind schmerzhafte Geschwüre im Mundraum.
- Die Stomatitis medicamentosa entsteht durch eine Überempfindlichkeit auf bestimmte Medikamente.
- Die Stomatitis diabetica tritt bei Patienten auf, die an Diabetes mellitus erkrankt sind.
- Eine Stomatitis allergica wird durch Allergien ausgelöst.
- Das im Tabak enthaltene Nikotin kann bei Rauchern eine Stomatitis nicotina verursachen.
Symptome der Entzündung im Mundraum
- gerötete, geschwollene Mundschleimhaut
- Juckreiz und Brennen
- Schmerzen beim Essen, Trinken, Sprechen und Schlucken
- weißliche Beläge bei einer Pilzinfektion
- Aphthen (kleine, schmerzhafte Schäden an der Schleimhaut, die meist harmlos sind)
- Zahnfleischbluten
- Bläschen, wenn Herpesviren die Auslöser sind
- leichte Schleimhautblutungen
- Störung des Geschmacksempfindens
- erhöhte Temperatur oder Fieber
- Mundgeruch
- Absterben von Teilen der Schleimhaut
Behandlung einer Stomatitis: Medikamente und Hausmittel
- Sogenannte Virostatika bei viralen Entzündungen (das sind Medikamente, die die Vermehrung von Viren hemmen)
- Antibiotika bei bakteriellen Infektionen
- Schmerzmittel, die die Schleimhaut betäuben
- fiebersenkende Mittel
- Mundspülungen mit dem Inhaltsstoff Dexpanthenol wirken entzündungshemmend
- Mundduschen, Lutschtabletten oder Gele zum Auftragen gegen die Schmerzen
- Kochsalzlösungen und antibakterielle Tees wie Salbei, Kamille und Thymian, um den Mund auszuspülen oder damit zu gurgeln
Entzündungen der Mundschleimhaut vorbeugen: So geht's
- Achten Sie auf eine regelmäßige Mundhygiene. Putzen Sie zweimal täglich Ihre Zähne, verwenden Sie Zahnseide für die Zwischenräume und einen Zungenschaber, um Beläge von der Zunge zu entfernen.
- Nehmen Sie die Vorsorgetermine bei Ihrem Zahnarzt wahr und lassen Sie Ihre Zähne zweimal jährlich professionell reinigen.
- Stärken Sie Ihr Immunsystem mit ballaststoff- und vitaminreicher Ernährung. Machen Sie Sport und bewegen Sie sich viel an der frischen Luft. Auch regelmäßige Saunagänge stärken die Abwehrkräfte.
- Entspannen Sie sich nach anstrengenden Tagen und schlafen Sie ausreichend – auch das wirkt sich positiv auf Ihr Immunsystem aus.
- Trinken Sie mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit (am besten Wasser) am Tag, damit die Mundschleimhaut immer ausreichend befeuchtet ist.
- Hat jemand in Ihrer Familie oder Ihrem Haushalt eine akute Stomatitis, die zum Beispiel durch Herpesviren ausgelöst wird, ist diese ansteckend. Essen Sie deshalb nicht mit demselben Besteck und waschen Sie sich regelmäßig die Hände. Auch auf Küsse sollten Sie verzichten.
Häufige Fragen und Antworten rund um die Stomatitis
Wie lange dauert eine Stomatitis?
Wie entsteht eine Stomatitis?
Sie wird häufig durch Viren, Bakterien oder Pilze ausgelöst. Ist das Immunsystem durch eine andere Krankheit geschwächt, können die Abwehrkräfte die Keime nicht mehr so gut bekämpfen. Diese breiten sich dann verstärkt im Mundraum aus und befallen das Zahnfleisch sowie die Mundschleimhaut, die sich entzünden. Aber auch allergische Reaktionen, eine Bestrahlung bei einer Chemotherapie oder die Einnahme bestimmter Medikamente können zu einer Stomatitis führen.
Ist eine Stomatitis ansteckend?
Ja, wenn Bakterien, Herpesviren oder Hefepilze die Entzündung verursachen. Wird sie durch eine Allergie, eine Verletzung oder eine andere Krankheit ausgelöst, ist die Entzündung nicht infektiös und es besteht keine Ansteckungsgefahr.
Was ist Mundfäule?
Die Mundfäule (Stomatitis aphthosa) ist eine Infektion der Mundschleimhaut und des Zahnfleisches mit dem Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV 1). Sie tritt meistens bei Kindern im Alter zwischen zehn Monaten und drei Jahren zum ersten Mal auf. Danach bleibt das Herpes-Virus ein Leben lang im Körper. Bei Stress oder wenn das Immunsystem geschwächt ist, wird das Virus reaktiviert. Es äußert sich dann als Lippenherpes.
Welche Symptome sind typisch für die Mundfäule?
Etwa zwei bis zwölf Tage nach der Infektion treten die ersten Symptome auf. Kinder bekommen hohes Fieber und es bilden sich Bläschen auf dem Zahnfleisch, der Mundschleimhaut, der Zunge, den Lippen und selten im Rachen. Die entzündeten Stellen sind sehr schmerzhaft und bereiten Probleme beim Essen und Trinken. Die Kinder sind zudem häufig schlapp und gereizt.
Was tun bei Mundfäule?
Wenden Sie sich am besten an einen Kinderarzt. Er wird Ihrem Kind fiebersenkende und schmerzlindernde Mittel als Creme oder Gel verschreiben. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind ausreichend trinkt. Die Mundfäule ist übrigens ansteckend.
Damit sich andere Personen Ihres Haushalts nicht infizieren, sollten sie engen körperlichen Kontakt wie Schmusen mit dem kranken Kind vermeiden. Sie sollten nicht dasselbe Besteck benutzen, sich öfters die Hände waschen und keine gemeinsamen Handtücher benutzen.
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