Fissurenversiegelung: So schützen Sie Ihre Zähne vor Karies
Das Wichtigste in Kürze
Bei einer Fissurenversiegelung oder Zahnversiegelung verschließt der Zahnarzt kleine Rillen und Grübchen an den Zähnen mit einer dünnen Kunststoffschicht.
Durch die Versiegelung können Bakterien nicht mehr in den Zahn eindringen und ihn schädigen.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Versiegelung bestimmter Zähne bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren – jeweils für die beiden hinteren bleibenden Backenzähne.
Für alle weiteren Zähne und bei der Behandlung von Erwachsenen muss der Patient für die Kosten aufkommen – mit einer privaten Zahnzusatzversicherung sinkt der Eigenanteil jedoch erheblich.
Was ist eine Fissur am Zahn?
Eine Fissurenversiegelung kommt in der Regel für die bleibenden Backenzähne infrage. Der Grund: Die Kauflächen der Seiten- und Backenzähne sind nicht glatt, sondern von kleinen Furchen, Rillen und Grübchen durchsetzt: den Fissuren. Diese sind notwendig, damit die gegenüberliegenden Zähne beim Kauen optimal ineinandergreifen. Nur so können Sie mit den Zähnen die Nahrung festhalten und auch festes Gemüse und Fleischfasern richtig zerkauen.
Doch in diesen natürlichen Vertiefungen lassen sich Essensreste nicht immer vollständig entfernen. Oft sind die Fissuren an den Zähnen so schmal, dass die Borsten der Zahnbürste nicht hinein passen. Deshalb können Bakterien und andere Mikroorganismen in die Grübchen eindringen und den Zahnschmelz angreifen: Es entsteht Fissurenkaries.
Bei Kindern, die gerade ihre bleibenden Backenzähne bekommen, ist der Zahnschmelz besonders anfällig für Karies. Deshalb bieten sich Zahnversiegelungen gerade für junge Patienten ab etwa sechs Jahren an.
Wenn Ihr Kind eine Zahnspange trägt, kann es seine Zähne nicht so gut reinigen. Es besteht die Gefahr, dass sich Beläge an den Zähnen ablagern. In solchen Fällen beugen Zahnversiegelungen Karies vor. Neben der professionellen Zahnreinigung bei Kindern und Jugendlichen sind Zahnversiegelungen ein wichtiger Bestandteil der Zahnprophylaxe. Deshalb ist eine Fissurenversiegelung bestimmter Zähne bei Kindern eine Kassenleistung.
Was ist eine Fissurenversiegelung?
Bei einer Fissuren- oder Zahnversiegelung glättet der Zahnarzt die Kaufläche der Zähne, indem er die Fissuren mit einem speziellen Kunststoff verschließt. Diese präventive Behandlung beugt Karies vor: Studien zufolge reduziert sich die Kariesanfälligkeit durch die Versiegelung der Zähne um bis zu 70 Prozent.
In manchen Fällen ist eine erweiterte Fissurenversiegelung oder invasive Versiegelung nötig. Der Zahnarzt entfernt dabei zunächst Verfärbungen am Zahn, um zu prüfen, ob sich Karies darunter gebildet hat. Entdeckt er ein kleines Loch, behandelt er zunächst die Fissurenkaries, bevor er den Zahn versiegelt.
Wann ist eine Zahnversiegelung sinnvoll?
Eine Fissurenversiegelung ist sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen möglich. In der Regel versiegelt der Zahnarzt die großen bleibenden Backenzähne (Molaren) – das sind jeweils die beiden Zähne vor dem Weisheitszahn. Bei einem erhöhten Kariesrisiko rät er möglicherweise auch dazu, die kleinen bleibenden Backenzähne (Prämolaren) oder die Grübchen der Schneidezähne behandeln zu lassen. Auch die Fissurenversiegelung der Milchzähne (Milchmolaren) ist in manchen Fällen angebracht.
In diesen Fällen ist eine Versiegelung der Zähne sinnvoll:
Zahnversiegelung bei Kindern
- Direkt nach dem Durchbruch der bleibenden Backenzähne (ab etwa 6 Jahren bis zum Alter von etwa 18 Jahren)
- Wenn noch keine Karies in den Fissuren entstanden ist
- Wenn das Kind erblich bedingt zu Karies neigt
Fissurenversiegelung bei Erwachsenen
- Wenn noch wenig oder keine Fissurenkaries vorhanden ist
- Bei einem hohen Kariesrisiko, etwa durch zu geringe Speichelbildung
- Wenn eine gründliche Zahnpflege aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich ist
- Bei tiefen und schwierig angeordneten Fissuren
Ablauf einer Fissurenversiegelung
Egal, ob bei Kindern oder Erwachsenen – die Behandlung beim Zahnarzt läuft immer ähnlich ab und ist in der Regel schmerzfrei. Und wie lange dauert eine Zahnversiegelung? Bei einer Fissurenversiegelung können Sie von einer Dauer von etwa 30 Minuten pro Zahn ausgehen.
Diese Behandlungsschritte sind bei der Zahnversiegelung nötig:
- Reinigung: Zunächst reinigt der Zahnarzt den betroffenen Zahn gründlich von Belägen und stellt fest, ob er kariesfrei ist.
- Trockenlegung: Er legt den Zahn vollständig trocken. Dabei verwendet er Watteröllchen oder einen sogenannten Kofferdam – das ist eine Art Schutzfolie, die den Zahn gegen Speichel abschirmt.
- Konditionierung (Ätzen): Mit einer leichten Säure, die der Zahnarzt auf die Kaufläche streicht, raut er den Zahnschmelz auf. So haftet die Versiegelung besser am Zahn.
- Versiegelung: Anschließend trägt er eine dünne Schicht aus speziellem Kunststoff oder Glasionomer-Zement auf die Fissuren auf und härtet das Material mit UV-Licht aus.
- Kontrolle: Der Zahnarzt prüft, ob die Kauflächen exakt aufeinander passen und entfernt kleine Unebenheiten.
- Fluoridierung: Zum Schluss streicht er eine fluoridhaltige Paste auf den behandelten Zahn. Das trägt zur Remineralisation bei, da dem Zahn beim Ätzen Mineralien entzogen wurden.
Wie lange darf man nach einer Zahnversiegelung nichts essen?
Sie sollten mindestens eine Stunde nach der Fissurenversiegelung und der Fluoridierung darauf verzichten, zu essen, zu trinken, Kaugummi zu kauen oder die Zähne zu putzen. Das ist vor allem wichtig, damit die Fluoridierung richtig wirken kann.
Wie lange hält eine Zahnversiegelung?
Eine Fissurenversiegelung am Zahn hält etwa sieben bis zehn Jahre. Wichtig ist, dass Sie die Versiegelungen der Zähne Ihrer Kinder oder Ihrer eigenen Zähne regelmäßig vom Zahnarzt kontrollieren lassen. Er kann schnell feststellen, ob die Versiegelung noch hält oder er sie erneuern muss.
Gut zu wissen: Vor allem in den ersten Monaten nach der Zahnversiegelung kann das Material abplatzen. Haben Sie oder Ihr Kind das bemerkt, suchen Sie möglichst schnell Ihren Zahnarzt auf und lassen Sie die Versiegelung am Zahn ersetzen. Denn das Risiko, dass sich an den ungeschützten Fissuren Karies bildet, ist besonders hoch.
Vor- und Nachteile von Zahnversiegelungen
Vorteile
- Tiefe Fissuren der Zähne werden verschlossen, damit Bakterien nicht so leicht eindringen und den Zahnschmelz angreifen können.
- Von dieser Art der Zahnprophylaxe profitieren vor allem Kinder und Jugendliche.
- Bei zusätzlich guter Mundhygiene können Sie so das Risiko für Karies erheblich senken.
Nachteile
- Wird der Belag vor der Versiegelung nicht vollständig entfernt, kann unbemerkt Karies unter der Versiegelung entstehen.
- Wenn Sie die versiegelten Zähne nicht regelmäßig kontrollieren lassen und gründlich reinigen, ist ein größerer Zahndefekt zu befürchten.
- Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen nicht für alle Zähne die Kosten für eine Fissurenversiegelung bei Kindern. Wenn Sie eine private Zahnzusatzversicherung für Ihr Kind abgeschlossen haben, übernimmt diese die Kosten.
Was kostet eine Zahnversiegelung?
Die Kosten für eine Fissurenversiegelung bei Erwachsenen und Kindern liegen zwischen 15 und 46 Euro pro Zahn. Bei einer erweiterten Fissurenversiegelung kommen eventuell die Kosten für eine kleine Kompositfüllung dazu.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Zahnversiegelung bei Kindern zwischen sechs und 18 Jahren – allerdings nur für die beiden hinteren bleibenden Backenzähne. Das sind jeweils die großen Seitenzähne, die sich vor dem Weisheitszahn auf beiden Seiten im Ober- und Unterkiefer befinden.
Schlägt Ihr Zahnarzt vor, weitere Zähne bei Ihrem Kind zu versiegeln, etwa die kleinen bleibenden Backenzähne, tragen Sie die Kosten selbst. Auch eine Zahnversiegelung der Milchzähne bezahlen die Krankenkassen nicht.
Möchten Sie sich als Erwachsener Ihre Zähne versiegeln lassen, müssen Sie selbst für die Kosten aufkommen – egal, ob es um eine Fissurenversiegelung der Backenzähne oder anderer Zähne geht. Sie tragen die Kosten auch für eine sogenannte Dentinversiegelung selbst. Das bedeutet: Ihre Krankenkasse springt nicht ein, wenn Sie Ihre freiliegenden und überempfindlichen Zahnhälse versiegeln lassen möchten.
Mit einer guten Zahnzusatzversicherung wie der von DA Direkt senken Sie Ihren Eigenanteil – je nach Tarif um bis zu 100 Prozent.
Jetzt vorsorgen und Zahnzusatzversicherung abschließen
-
Bis zu 100 % Kostenübernahme
-
Ohne Gesundheitsfragen
-
Inklusive Kieferorthopädie (bei Premium-Tarifen)
-
Nur bis 31.12.: 15 € Amazon-Gutschein sichern ⓘ