Sinuslift: Knochenaufbau für ein stabiles Fundament von Implantaten
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Sinuslift ist ein Verfahren zum Knochenaufbau im Bereich der oberen Backenzähne – damit Implantate im Kieferknochen fest sitzen.
- Bei Zahnverlust baut sich der Kieferknochen von selbst ab – je nach Dicke des Restknochens kommt ein interner oder externer Sinuslift für Patienten infrage.
- Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für den Sinuslift nicht. Sie bezuschussen lediglich den Zahnersatz, der auf die Implantate aufgesetzt wird.
- Eine Zahnzusatzversicherung wie DA Direkt kommt für den Sinuslift und die Implantate auf – je nach Tarif für bis zu 100 Prozent der Kosten.
Was ist ein Sinuslift?
Die Voraussetzung für ein Zahnimplantat ist ein ausreichend dicker und stabiler Kieferknochen. Da sich der Knochen nach einem Zahnverlust allmählich zurückbildet, ist bei vielen Patienten zunächst ein Knochenaufbau mithilfe eines Sinuslifts nötig. Wie das funktioniert, welche Risiken es gibt und welche Kosten auf Sie zukommen, lesen Sie im Ratgeber.
Sinuslift: Definition
Der Sinuslift oder die Sinusboden-Elevation ist eine Operationsmethode zum Knochenaufbau im Oberkiefer. Patienten, die sich nach einem Zahnverlust für Implantate oder implantatgetragenen Zahnersatz entscheiden, benötigen ausreichend Knochensubstanz, damit die künstlichen Zahnwurzeln aus Titan im Knochen halten. Der Name Sinuslift setzt sich aus dem Wort „Sinus“, der lateinischen Bezeichnung für die Kieferhöhle (sinus maxillaris), und „to lift“, dem englischen Wort für „anheben“, zusammen.
Hat sich der Knochen über einem fehlenden Seitenzahn im Oberkiefer bereits stark abgebaut, rät der Zahnarzt in der Regel zu einer Sinuslift-OP, um ein Implantat setzen zu können. Dabei ersetzt er das fehlende Knochenmaterial durch körpereigene oder tierische Knochen oder synthetische Knochenaufbaustoffe infrage. So ein Zahnknochenaufbau verstärkt den Kieferknochen, verhindert weiteren Abbau und macht die Behandlung mit Zahnimplantaten in vielen Fällen erst möglich.
Wie kommt es zum Knochenabbau im Kiefer?
Die Wurzeln der oberen Seitenzähne sind im sogenannten Sinusboden oder Kieferhöhlenboden verankert. Das ist ein relativ dünner Knochen, der Mund- und Kieferhöhle trennt. Durch die Kau- und Mahlbewegungen der Backenzähne entstehen der nötige Druck und die Belastung, die den Knochen erhalten. Haben Sie durch einen Unfall oder Karies einen Zahn verloren, fehlt die Kaubelastung an der Stelle und damit der Gegendruck auf den Knochen. Die Folge: Der Sinusboden bildet sich allmählich zurück. Zahnärzte sprechen dabei von Knochenabbau oder Atrophie.
Wann ist eine Sinuslift-OP notwendig?
Wenn für Sie Implantate als Zahnersatz infrage kommen, untersucht Ihr Zahnarzt oder Implantologe zunächst Ihren Kieferknochen und prüft das Knochenvolumen. Dafür erstellt er in der Regel Röntgenbilder. In manchen Fällen rät er auch zu einer digitalen Volumentomographie (DVT), um Gebiss und Kiefer dreidimensional darzustellen. So kann er Länge und Dicke des Knochens genau bestimmen. Je länger eine Zahnlücke besteht, umso wahrscheinlicher hat sich ein Teil des Knochens bereits abgebaut.
Je nachdem, ob bereits sehr viel oder wenig Knochensubstanz fehlt, empfiehlt Ihnen Ihr Zahnarzt einen internen (geschlossenen) oder externen (offenen) Sinuslift. Beide Eingriffe finden unter lokaler Betäubung statt, sodass Sie als Patient keine Schmerzen spüren. Steht Ihnen ein größerer Eingriff bevor oder sind Sie Angstpatient, fragen Sie Ihren Zahnarzt nach einer Sedierung (Dämmerschlaf) oder einer Vollnarkose.
Die Zahnzusatzversicherung von DA Direkt übernimmt die Kosten für den Knochenaufbau und Implantate – abhängig vom Tarif sogar bis zu 100 Prozent.
Wie funktioniert ein Knochenaufbau?
Interner Sinuslift: Ablauf
Der interne, auch geschlossene oder kleine Sinuslift ist ein minimalinvasives Verfahren, also eine sanfte und schonende OP-Methode. Der Kiefer- oder Oralchirurg rät zu diesem Eingriff, wenn er nur etwa zwei bis drei Millimeter an Knochenhöhe im Oberkiefer gewinnen muss. Da noch genügend Restknochen vorhanden ist, setzt er gleichzeitig mit dem Sinuslift das Implantat. Ein weiterer Eingriff ist nicht nötig. Deshalb sprechen Zahnärzte von einem einzeitigen Sinuslift.
- Zunächst öffnet der Chirurg die Mundschleimhaut und bohrt durch die Zahnlücke einen Kanal in den Knochen.
- Für die letzten Millimeter bis zur Kieferhöhle und der sogenannten Schneider-Membran, die diese innen auskleidet, verwendet er spezielle Instrumente wie einen Ultraschalldiamanten.
- Mithilfe von Wasserdruckhebt er die elastische Membran leicht vom Knochen, dem Sinusboden, an.
- Den entstandenen Hohlraum füllt er mit Knochenmaterial auf.
- Anschließend setzt er die künstliche Wurzel des Implantats sofort in den Bohrkanal.
Die Einheilzeit dauert etwa sechs bis acht Monate. Die Suprakonstruktion des Implantats, also die künstliche Krone, bringt der Zahnarzt erst nach dieser Zeit an.
Externer Sinuslift: Ablauf
Ein externer oder offener Sinuslift kommt infrage, wenn bereits mehrere Zähne im Oberkiefer fehlen und nur noch wenig Restknochen vorhanden ist. Mit dem externen Sinuslift will der Chirurg mehr als drei Millimeter Knochenhöhe gewinnen. Dabei handelt es sich um einen aufwändigeren operativen Eingriff.
- Der Chirurg schneidet das Zahnfleisch oberhalb der Zahnreihe auf und klappt es zurück.
- In den Knochen der Kieferhöhle fräst er ein etwa einen Quadratzentimeter großes Fenster.
- Durch das Fenster erreicht er den Sinusboden und hebt mit speziellen Instrumenten die Schneider’sche Membran vorsichtig vom Knochen ab.
- In diesen Hohlraum drückt er den Knochenersatz.
- Im nächsten Schritt verschließt er das Fenster zur Kieferhöhle mit einer künstlichen Membran, die der Körper nach und nach abbaut.
- Hat der Chirurg genug Höhe gewonnen, setzt er das Implantat sofort. In der Regel folgt das Implantat jedoch erst nach der Einheilzeit (zweizeitiger Sinuslift), wenn der Knochen stabil genug dafür ist.
- Zum Schluss setzt er den herausgefrästen Knochendeckel wieder ein und vernäht das Zahnfleisch darüber.
Beim externen Sinuslift ist von einer Heilungszeit von etwa neun Monaten auszugehen.
Wie lange dauert eine Sinuslift-OP?
Je nachdem, ob es sich um einen internen oder externen Sinuslift handelt und wie viele Implantate der Chirurg setzt, dauert ein Eingriff zwischen 20 und 40 Minuten.
Mögliche Risiken und Komplikationen beim Sinuslift
Der Sinuslift zum Knochenaufbau ist inzwischen ein Routine-Eingriff vieler Oral- und MKG-Chirurgen (Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgen). Immer mehr Patienten verlassen sich auf das Fachwissen und die Erfahrungen der Zahnärzte beim Sinuslift. Wie bei jedem medizinischen Eingriff können auch Nebenwirkungen und Komplikationen auftreten.
Zu den häufigen Nebenwirkungen zählen:
- Schwellungen
- Fieber
- Blutergüsse
- Infektionen
- Schmerzen
Eine der häufigsten Komplikationen beim internen und externen Sinuslift ist eine Perforation der Schneider-Membran. Kleine Risse verklebt oder vernäht der Chirurg sofort. Bei einem größeren Riss besteht das Risiko einer Kieferhöhleneröffnung. Dann könnte Knochenersatzmaterial in die Kieferhöhle abwandern und Entzündungen auslösen. In einem solchen Fall vernäht der Chirurg die Membran fest, muss den Sinuslift aber erst einmal abbrechen. Frühestens nach etwa drei Monaten ist ein erneuter Eingriff möglich.
Nach der Sinuslift-OP
Wie lange hat man Schmerzen und Schwellungen nach einem Sinuslift?
In den ersten Tagen nach der OP treten häufig Schmerzen und Schwellungen im Bereich der Wange auf. Diese klingen jedoch in der Regel nach wenigen Tagen von selbst wieder ab. Schon nach einer Woche zieht Ihnen Ihr Zahnarzt oder Chirurg die Fäden.
Wie lange ist man nach einem Sinuslift krankgeschrieben?
Bis zu einer Woche nach der OP sollten Sie auf körperliche Tätigkeiten und Sport verzichten. Wenn Sie eine Bürotätigkeit ausüben, lassen Sie sich ein bis zwei Tage krankschreiben. Müssen Sie in Ihrem Beruf körperlich schwer arbeiten, wird Ihnen Ihr Zahnarzt für etwa eine Woche ein Attest ausstellen.
Was ist zu beachten nach dem Sinuslift?
- Schnäuzen Sie sich nicht und vermeiden Sie es möglichst, zu husten oder zu niesen, bis die Naht nach etwa einer Woche entfernt wird. Der Druck, den Sie dabei auf die Wunde ausüben, kann zu Nachblutungen führen.
- Berühren Sie die Wunde in den ersten Tagen nach der OP nicht mit der Zahnbürste. Lassen Sie sich am besten von Ihrem Zahnarzt eine geeignete Mundspülung nennen.
- Gegen Schwellungen helfen Kühlpacks, die Sie in ein Tuch wickeln und an die Wange halten.
- Schlafen Sie mit hochgelagertem Kopf, um Nachblutungen zu vermeiden.
- Leichte Blutungen stoppen Sie, indem Sie auf eine Kompresse oder ein sauberes Baumwolltuch beißen.
- Bei Schmerzen fragen Sie Ihren Zahnarzt nach einem für Sie passenden Schmerzmittel. Übrigens: ASS und Aspirin sind nicht dafür geeignet. Die gerinnungshemmenden Medikamente können Nachblutungen sogar verstärken.
Was kostet ein Kieferknochenaufbau?
Die Kosten für einen Sinuslift hängen vom Zustand des Kieferknochens und von der Operationsmethode ab. Der Zahnknochenaufbau allein kostet zwischen 300 und 1.000 Euro. Für ein Implantat mit Knochenaufbau im Oberkiefer zahlen Sie etwa 1.300 Euro.
Was zahlt die Krankenkasse für einen Sinuslift?
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für den Kieferknochenaufbau in der Regel nicht. Genauso wie bei Implantaten handelt es sich beim Sinuslift um eine Privatleistung, die Sie selbst bezahlen müssen.
Sie erhalten von Ihrer Krankenkasse jedoch einen Festzuschuss für den Zahnersatz, der auf dem Implantat befestigt wird. Dieser beträgt 60 bis 75 Prozent der Regelversorgung – je nachdem, wie lückenlos Sie Ihr Bonusheft geführt haben. Die Regelleistung sieht bei einem fehlenden Zahn eine Brücke vor. Ihre Krankenkasse bezahlt 60 Prozent der Kosten für die Brücke – unabhängig davon, ob Sie sich für eine Brücke oder ein Implantat entscheiden.
Die Zahnzusatzversicherung von DA Direkt übernimmt auch die Kosten für den Knochenaufbau und Implantate – je nach Tarif bis zu 100 Prozent.
Jetzt vorsorgen und Zahnzusatzversicherung abschließen
-
Bis zu 100 % Kostenübernahme
-
Ohne Gesundheitsfragen
-
Inklusive Kieferorthopädie (bei Premium-Tarifen)
-
Nur bis 31.12.: 15 € Amazon-Gutschein sichern ⓘ