Tempomat: Das sollten Sie über den Geschwindigkeitsregler wissen
Das Wichtigste in Kürze
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Ein Tempomat ist ein Fahrassistenzsystem, das die voreingestellte Geschwindigkeit konstant hält – das entlastet den Fahrer und spart gleichzeitig Sprit.
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Moderne Systeme verhindern außerdem, dass die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten wird, und passen den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug automatisch an.
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Geschwindigkeitsregler gehören zur Serienausstattung in vielen Fahrzeugen. Sie lassen sich bei den meisten älteren Modellen auch nachrüsten.
Was ist ein Tempomat beim Auto?
Auf freier, gerader Strecke spielt der Tempomat seine Stärken aus: Per Knopfdruck gleiten Sie mit gleichbleibender Geschwindigkeit über die Straße. Dabei müssen Sie weder Gas geben noch auf den Tacho schauen. Wie das Fahrassistenzsystem funktioniert und was bei einem Geschwindigkeitsregler zu beachten ist, lesen Sie in diesem Ratgeber.
Tempomat: Definition
Der Tempomat, auch Geschwindigkeitsregelanlage oder Tempostat genannt, hilft dem Fahrer, eine bestimmte Geschwindigkeit konstant zu halten. Das Fahrassistenzsystem entlastet Autofahrer vor allem auf langen, geraden Strecken wie der Autobahn, auf denen ein gleichbleibendes Tempo möglich ist. Das Besondere dabei: Der Fahrer muss nicht mehr Gas geben – das übernimmt der Fahrassistent.
Mercedes-Benz führte den ersten Geschwindigkeitsregler 1962 in Europa ein. Mittlerweile haben ihn fast alle Autohersteller im Angebot. In vielen Neuwagen gehört er bereits zur Serienausstattung. Bei älteren Fahrzeugen lässt er sich oft problemlos nachrüsten.
Wie funktioniert der Tempomat?
Über einen Regler am Lenkrad aktivieren Sie den Tempomat beim Auto und stellen die gewünschte Geschwindigkeit ein. Der Fahrassistent reguliert das Drehmoment Ihres Fahrzeugs und stellt ein gleichmäßiges Tempo sicher. Dem Motor wird nur so viel Sprit zugeführt, wie er benötigt, um die Geschwindigkeit konstant zu halten. Sobald Sie die Kupplung drücken oder bremsen, schaltet sich das System automatisch ab. Erst wenn Sie den Regler erneut betätigen, springt es wieder an.
Vor- und Nachteile einer Geschwindigkeitsregelanlage
Vorteile des Tempomaten
- Der Fahrkomfort steigt, wenn Kfz-Fahrer auf langen, geraden Strecken nicht auf das Tempo achten müssen.
- Autofahrer bekommen keinen Krampf im rechten Fuß, da sie nicht ständig Gas geben müssen.
- Die Person am Steuer kann sich besser auf den Verkehr konzentrieren.
- Der Spritverbrauch sinkt durch die gleichmäßige Geschwindigkeit.
- Moderne Tempomaten halten Geschwindigkeitsbeschränkungen ein und senken so das Unfallrisiko.
Nachteile des Tempomaten
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Mit der Zeit kann die Aufmerksamkeit des Fahrers nachlassen, wenn er über längere Zeit mit konstanter Geschwindigkeit dahinrollt. Psychologen sprechen dann von einer möglichen „Autobahnhypnose“. Das ist eine Art Trance-Zustand, in den ein übermüdeter Fahrer gerät. Dabei sinkt sein Reaktionsvermögen enorm und das Risiko für Unfälle steigt. Hier kann ein weiterer Assistent helfen, der die Aufmerksamkeit des Fahrers überwacht.
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Bei manchen Fahrzeugmodellen ist der nachträgliche Einbau technisch aufwändig und teuer.
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So unterscheiden sich Tempomat, Geschwindigkeitsbegrenzer und Distanzregler
Tempomat vs. Speed-Limiter
Manche Fahrzeuge sind nur mit einem Geschwindigkeitsbegrenzer, auch Speed-Limiter genannt, ausgestattet. Das Assistenzsystem stellt sicher, dass der Fahrer eine voreingestellte Geschwindigkeit nicht überschreitet. Dafür muss er jedoch den Fuß auf dem Gaspedal lassen. Für Lkw ab 3,5 Tonnen Gesamtgewicht sind Geschwindigkeitsbegrenzer bereits Pflicht. Bei manchen Systemen handelt es sich um eine Kombination aus Tempomat und Limiter.
ACC-Systeme mit Abstandsregler
Moderne Tempomaten regulieren neben der Geschwindigkeit auch den Abstand zum Vordermann. Solche Kombisysteme sind unter der Bezeichnung „Adaptive Cruise Control“ bekannt (englisch für adaptive Geschwindigkeitsregelanlage, auch Abstandstempomat beziehungsweise automatische Distanzregelung, kurz: ACC). Bremst der Vordermann oder wechselt er die Fahrspur, warnt der Assistent den Fahrer mit einem Signalton.
Fortgeschrittene ACC-Systeme können sogar noch mehr: Sie greifen ins Fahrgeschehen ein, wenn der Fahrer nicht oder verzögert auf Warnungen reagiert. Ist der Abstand zum Vordermann zu gering, bremst das System das Fahrzeug eigenständig ab. Es gibt bereits intelligente Assistenzsysteme, die sogar eine Vollbremsung ausführen und anschließend wieder anfahren – zum Beispiel im Stau oder im Stop-and-Go-Verkehr.
Gut zu wissen: Aktuelle Geschwindigkeitsassistenten orientieren sich an Verkehrsschildern und halten so das vorgeschriebene Tempolimit ein. Werden Sie trotzdem geblitzt, weil sie zu schnell gefahren sind, haften Sie als Fahrer für den Verstoß. Laut einem Urteil des Oberlandesgerichts Köln sind adaptive Tempomaten und ähnliche Assistenten nur technische Hilfsmittel. Als Fahrzeuglenker sind Sie verpflichtet, das System zu überwachen und Ihre Fahrweise den geltenden Verkehrsregeln anzupassen.
Tempomat nachrüsten: So geht's
Sie können beinahe jedes Fahrzeug nachträglich mit einem Tempomaten ausstatten. Erkundigen Sie sich zunächst beim Autohersteller, ob er für Ihr Fahrzeugmodell ein entsprechendes System anbietet. Dann ist eine Nachrüstung in oft problemlos möglich.
Nachrüst-Sets erhalten Sie auch bei einigen Drittanbietern. Solche Sets nachträglich einzubauen, ist meist aufwändiger und kostspieliger als bei Original-Systemen. Zudem lassen sie sich häufig nicht so gut in die bestehende Bedienung integrieren.
Voraussetzungen für eine Nachrüstung
- Nur bei Fahrzeugen mit Automatikgetriebe lohnt sich der nachträgliche Einbau eines Tempomats. Wenn Sie noch per Hand schalten, kann der Assistent bei größeren Steigungen nur schwer das Tempo halten.
- Ihr Fahrzeug sollte über ein elektronisches Gaspedal verfügen – dann ist es technisch einfacher, das System einzubauen.
So funktioniert die Nachrüstung eines Tempomats
Ein Nachrüst-Set besteht in der Regel aus einem Bedienelement, einem Steuergerät und einem Kabelstrang. Wird das System über den sogenannten Lenkstockhebel gesteuert, muss nur dieser Teil der Lenkung ausgetauscht werden. In einigen Fällen muss der Mechatroniker das gesamte Lenkrad wechseln, da sich die Regler-Tasten darin befinden. Manchmal ist es nötig, zusätzliche Schalter für den Tempomat zu verbauen und neue Kabel zu verlegen. Das reißt dann schnell ein tiefes Loch in den Geldbeutel.
Wichtig: Überlassen Sie den Einbau eines Geschwindigkeitsreglers unbedingt einer Fachwerkstatt. Bei einigen Modellen muss der Airbag ausgebaut werden. Das kann gefährlich sein – deshalb dürfen nur gelernte Mechatroniker solche Umbauten vornehmen. Auch um die Bedienelemente des Assistenzsystems anzulernen, sind Fachleute wichtig. Denken Sie auch daran, den nachträglichen Einbau des Systems vom TÜV abnehmen zu lassen.
Was kostet es, einen Tempomaten nachzurüsten?
Je nach Modell kostet ein Original-Geschwindigkeitsregler vom Fahrzeughersteller zwischen 150 und 600 Euro. Hinzu kommen die Kosten für den Arbeitsaufwand der Werkstatt in Höhe von rund 100 bis 150 Euro.
Für ein Nachrüst-Set eines Drittanbieters müssen Sie mit Kosten von etwa 250 bis 800 Euro rechnen. Der Einbau kostet etwa 150 bis 400 Euro.
Häufige Fragen und Antworten zum Tempomat
Was bedeutet Tempomat?
Ein Tempomat regelt die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs, indem es eine voreingestellte Geschwindigkeit konstant hält.
Welche Vorteile hat ein Tempomat?
Das Fahrassistenzsystem entlastet den Autofahrer auf langen Strecken. Er kann den Fuß vom Gaspedal nehmen und muss sich nicht auf die Geschwindigkeit konzentrieren. Moderne Systeme halten nicht nur das voreingestellte Tempo, sondern auch Abstand zum Vordermann. Mehr zu den Vor- und Nachteilen erfahren Sie oben im Ratgeber.
Lässt sich mit einem Tempomat Sprit sparen?
Ja, das ist möglich. Bei konstanter Geschwindigkeit auf gerader, ebener Strecke ist der Spritverbrauch niedriger, als wenn Sie immer wieder zu viel Gas geben und anschließend wieder abbremsen. Auf hügeligen Straßen braucht der Fahrassistent allerdings zusätzlichen Sprit.
Kann man den Tempomat am Motorrad nachrüsten?
Elektronische Hilfsmittel lassen sich grundsätzlich auch beim Motorrad nachrüsten. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Hersteller, ob es passende Tempomaten gibt. Elektronische Geschwindigkeitsbegrenzer sind jedoch nicht mit sogenannten Gasgriff-Hilfen zu verwechseln. Dabei handelt es sich um eine Art Feststell-Klammer, die am Gasgriff des Bikes befestigt wird und so die eingestellte Gaseinstellung hält. Das hat aber nichts mit einem Tempomaten zu tun. Solche Klammern sind auf deutschen Straßen verboten.
Marlis Reisenauer, 07.08.2024
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