Das E-Kennzeichen – diese Fakten sollten Sie kennen

Nahezu lautlos losdüsen, die Umwelt schonen, zehn Jahre steuerfrei fahren – Elektroautos haben viele Vorzüge. Weitere Vorteile bekommen Sie mit einem E-Kennzeichen. Was das genau ist und wie Sie ein E-Kennzeichen beantragen, lesen Sie im Folgenden.

Das ist das E-Kennzeichen:

Das sogenannte E-Kennzeichen ist ein Sonderkennzeichen für Fahrzeuge mit Elektromotor. Seit 2015 ist es in Deutschland erhältlich – auch als Wechsel- oder Saisonkennzeichen. Die Bundesregierung hat das Kennzeichen eingeführt, um den Verkauf von Elektroautos zu fördern. Das E-Kennzeichen ist freiwillig. Sie entscheiden also selbst, ob Sie dieses Nummernschild beantragen.

So sieht das Kfz-Kennzeichen für E-Autos aus:

Wie der Name "E-Kennzeichen" schon verrät, erkennen Sie das Autokennzeichen am Buchstaben E. Das E im Kennzeichen befindet sich ganz rechts, am Ende der Zahlenkombination. Ansonsten unterscheidet sich das Kfz-Kennzeichen für Elektroautos nicht von anderen Nummernschildern.

 Von welchen Vorteilen Sie mit E-Kennzeichen profitieren, erfahren Sie im nächsten Abschnitt.

Die Vorteile von E-Kennzeichen sind bundesweit unterschiedlich geregelt. Stattdessen entscheidet jede Stadt oder Gemeinde selbst, welche der folgenden Vorzüge sie Ihnen gewährt:

1. Fahrer mit Autokennzeichen für Elektroautos zahlen weniger oder keine Gebühren auf öffentlichen Parkplätzen. Mit E-Kennzeichen parken Sie z.B. kostenlos in Hamburg, Stuttgart und auf einigen Plätzen in Dortmund.
2. Ihr Elektroauto laden Sie mit dem entsprechenden E-Kennzeichen kostenlos an verschiedenen Ladestationen, z.B. in Bochum, Dortmund und Mainz.
3. Elektroautos auf der Busspur sind mit E-Kennzeichen erlaubt. Sie dürfen schon auf bestimmten Strecken in Düsseldorf, Dortmund und Karlsruhe mit dem E-Auto die Busspur nutzen.

Da es bislang kein zentrales Verzeichnis über die Vorteile des E-Kennzeichens in allen Orten gibt, empfehlen wir Ihnen, sich bei Ihrer Gemeinde direkt zu informieren.

Gut zu wissen: Kostenlose Ladesäulen können Sie bei manchen Supermärkten auch ohne E-Kennzeichen nutzen.

Falls Sie sich jetzt fragen "Wie bekomme ich ein E-Kennzeichen?", hier die Antwort: Sie können Ihr E-Kennzeichen direkt bei der Zulassung Ihres Wagens oder nachträglich beantragen. 

Dafür brauchen Sie in der Zulassungsstelle folgende Papiere:

• Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief Ihres Autos

• Bestätigung über bestandenen TÜV

• Ihren Personalausweis oder Pass

• Die eVB-Nummer Ihres Fahrzeugs als Versicherungsbescheinigung

• Falls vorhanden: alte Nummernschilder

• Nachweis, dass Ihr Elektroauto alle Bedingungen des Elektromobilitätsgesetzes (EmoG) erfüllt – das geht per Datenbestätigung oder Herstellernachweis

Das E-Kennzeichen ist unbegrenzt gültig. Das bedeutet, dass Sie das Nummernschild für Ihr Elektroauto nur einmal beantragen müssen.

Übrigens: Wenn Sie Ihr Elektroauto bis 2025 zulassen, zahlen Sie zehn Jahre lang keine Kfz-Steuer.

Das Kennzeichen mit E am Ende kostet Sie etwa 50 bis 60 Euro (Zulassungsgebühr + Kosten für Nummernschilder). Falls Sie ein Wunschkennzeichen für Ihr Elektrofahrzeug wollen, kommen 12 Euro dazu. Wie Sie das E-Kennzeichen reservieren und was Sie beim Wunschkennzeichen für das Elektroauto außerdem berücksichtigen sollten, lesen Sie in diesem Ratgeber.

Wer bekommt ein E-Kennzeichen? Das ist im EmoG eindeutig festgelegt. E-Kennzeichen sind für folgende Fahrzeuge vorgesehen:

• Batterie-Elektrofahrzeuge
• Brennstoffzellen-Autos
• Plug-In-Hybridfahrzeuge

Wer mit Plug-In-Hybrid ein E-Kennzeichen will, muss aber eine von zwei zusätzlichen Voraussetzungen erfüllen:

1. Für ein E-Kennzeichen muss das Hybrid-Auto weniger als 50g CO2 pro gefahrenem Kilometer ausstoßen.
2. Alternativ kann das Fahrzeug allein mit Elektroantrieb mindestens 40 km fahren.
   

Nur wenn Ihr Wagen eine der beiden Bedingungen erfüllt, können Sie die Vorteile des E-Kennzeichens mit Hybridantrieb nutzen.

Wer kein Alltagsfahrzeug fährt, sondern zum Beispiel ein dreirädriges Leichtkraftrad, sollte zudem beachten, dass das E-Kennzeichen nur an diese europäischen Fahrzeugklassen vergeben wird:

• M1 - Wohnmobile und Autos
• N1 – Lieferfahrzeuge bis 3,5 Tonnen
• L3e und L4e – Motorräder
• L5e – Trikes
• L7e – Quads

Für Transporter der Fahrzeugklasse N2 gibt es das E-Kennzeichen nur, wenn Sie sie bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 4,25 t mit einem B-Führerschein fahren dürfen.

Pflicht oder nicht – muss ein Elektro-Auto ein E-Kennzeichen haben?

Nein, lautet hier die klare Antwort. Sie können Ihr Elektroauto auch ohne E-Kennzeichen fahren. Es besteht keine Pflicht, ein E-Kennzeichen für Ihr Elektroauto zu beantragen. Damit ist auch die Frage beantwortet, ob alle Elektroautos ein E im Kennzeichen haben – auch nein. Da Sie mit dem besonderen Nummernschild allerdings an vielen Orten von Vorteilen profitieren, kann es sinnvoll für Sie sein.

Haben Hybridautos E-Kennzeichen?

Nicht unbedingt. Zum einen besteht in Deutschland keine E-Kennzeichen-Pflicht für Hybridautos. Zum anderen hängt es auch vom konkreten Fahrzeug ab, ob ein Hybridwagen überhaupt ein solches Nummernschild nutzen darf. Das ist nur dann der Fall, wenn das Auto entweder weniger als 50 Gramm Stickstoff pro Kilometer emittiert oder mindestens 40 Kilometer rein elektrisch fahren kann.

Dürfen E-Autos auf der Busspur fahren?

In manchen Orten ist das möglich. Mit dem Elektroauto auf der Busspur zu fahren, ist eine der vorgesehenen Erleichterungen des EmoGs. Da die Kommunen aber freie Wahl haben, welche Vorteile sie Nutzern von E-Kennzeichen bieten, informieren Sie sich bitte, bevor Sie sich auf die Busspur wagen.