Die Rettungskarte: wichtige Hilfe für Feuerwehr & Co.

Nach einem Unfall zählt jede Sekunde: Die Rettungskräfte müssen verletzte Personen so schnell wie möglich aus dem Unfallauto befreien, damit sie der Notarzt behandeln kann. Dafür müssen sie oft zuerst das Fahrzeug aufschneiden. Doch moderne Pkw werden immer stabiler und die Technik komplexer. Die Gefahr: Versteckt verbaute Airbags oder Hochvolt-Stromleitungen bei E-Autos können Einsatzkräfte oder Unfallopfer gefährden. Hier hilft die Rettungskarte: Sie zeigt Feuerwehr & Co. alle technischen Besonderheiten am Fahrzeug. Wo Sie ein Rettungsdatenblatt für Ihr Auto kostenlos bekommen und dieses am besten aufbewahren, zeigen wir Ihnen im Ratgeber.

Was ist eine Rettungskarte?

Wo befindet sich am Auto die Batterie – und wo der Benzintank? Wie wird das Hochvoltsystem eines Elektroautos zuverlässig deaktiviert? Und was ist wichtig, um den Airbag nicht nachträglich auszulösen? Bei einem Unfall müssen Einsatzkräfte solche Fragen innerhalb von Sekunden beantworten.

Dabei hilft ihnen die Rettungskarte. Darauf ist die Fahrzeugtechnik Ihres Autos schematisch dargestellt. In einer Seitenansicht und von oben sind zum Beispiel Gurtstraffer, Airbag-Zünder und Seitenaufprallschutz eingezeichnet. Bei Elektroautos und Hybridmodellen sind auch die Antriebsbatterie, Hochvoltbestandteile und Stromleitungen markiert.

Das ist wichtig, damit Feuerwehr und Rettungskräfte nach einem Unfall genau wissen, an welchen Stellen am Fahrzeug sie ihre Werkzeuge wie Spreizer und Rettungsschere ansetzen. Außerdem sehen sie etwa bei Elektroautos und Hybridfahrzeugen, welche Bauteile unter Strom stehen und wo sie diesen abstellen. Nur so können sie die Karosserie zügig aufschneiden und Verletzte befreien, ohne sich und diese zusätzlich zu gefährden.

Notfallkarte: Wenn es schnell gehen muss

Das zeigt: Im Fall der Fälle sind eine Rettungskarte oder ein Rettungsdatenblatt im Auto unverzichtbar. Die Skizzen auf der Notfallkarte sind standardisiert. Fahrzeughersteller bieten sie kostenlos  für jeden Fahrzeugtyp an.

Gut zu wissen: Die Rettungs- oder Sicherheitskarte fürs Auto können Sie selbst ausdrucken und im Fahrzeug hinterlegen. Mit dem Aufkleber „Rettungskarte im Fahrzeug“ auf der Wundschutzscheibe zeigen Sie den Einsatzkräften, dass sie eine Unfallkarte in Ihrem Auto finden.

Wo Sie Rettungskarte und Aufkleber kostenlos bekommen, lesen Sie weiter unten im Ratgeber.

Lebensretter aus Papier: Aktuell ist es noch nicht möglich, die Notfallkarte eines bestimmten Fahrzeugtyps schnell und zuverlässig an die Einsatzkräfte an der Unfallstelle zu übermitteln. In der Praxis bedeutet das: Ist keine Rettungskarte an Bord, fordern Rettungskräfte diese über die Leitstelle an. Bis sie allerdings die technischen Informationen auf elektronischem Weg erhalten, dauert es manchmal länger als nötig. Etwa, wenn sich die Einsatzkräfte in einem Funkloch befinden.

Vorteil der Rettungskarte aus Papier: Befindet sie sich im Fahrzeug hinter der Sonnenblende auf der Fahrerseite, können die Feuerwehrleute direkt darauf zugreifen.

Wichtig: Bisher gibt es keine Pflicht, eine Rettungskarte im Pkw zu hinterlegen. Sicherheitsexperten empfehlen jedoch allen Autofahrern, eine Notfallkarte im eigenen Interesse im Fahrzeug mitzuführen.

• Laden Sie unbedingt die für Ihren Fahrzeugtyp passende Unfallkarte herunter, also zum Beispiel die Rettungskarte für den Audi A3 oder A4. Denn jedes Modell weist eigene technische Besonderheiten auf, die in der Karte verzeichnet sind.

• Prüfen Sie, ob die Kontur des abgebildeten Fahrzeugs Ihrem Pkw entspricht.

• Drucken Sie die Rettungskarte in Farbe aus, da verschiedene Bauteile und für Rettungskräfte relevante Bereiche farblich gekennzeichnet sind. Nur so erkennen die Einsatzkräfte auf Anhieb, worauf sie besonders achten müssen. 

• Die Rettungskarten haben im Original das Format DIN A4. Drucken Sie diese bitte unbedingt in dieser Größe aus.

• Haben Sie keinen Farbdrucker, wenden Sie sich entweder an den Autohersteller oder einen Automobilclub. Sie können dort die passende Rettungskarte auch kostenlos bestellen.

• Falten Sie Ihre ausgedruckte Notfallkarte nicht zu klein und mit der bedruckten Seite nach außen, damit sie sofort auffällt. Klemmen Sie dann die Rettungskarte hinter die Sonnenblende über dem Fahrersitz. Diese Stelle im Auto gilt als internationaler Standard und ist allen Rettungskräften bekannt.

• Haben Sie Ihre Rettungskarte im Auto hinterlegt, denken Sie auch an einen entsprechenden Hinweisaufkleber. Die Plakette mit der Aufschrift „Rettungskarte im Fahrzeug“ gibt es kostenlos bei Automobilclubs wie ADAC und ACE oder dem TÜV. Kleben Sie diese auf der Fahrerseite links oben oder unten an die Windschutzscheibe – und zwar so, dass sie Ihnen als Fahrer nicht die Sicht behindert und für die Einsatzkräfte von außen gut lesbar ist.

Unser Tipp: Hier verraten wir Ihnen, wie Sie nach einem Unfall eine Rettungsgasse richtig bilden.