Ladestecker fürs Elektroauto: Übersicht der gängigsten Typen
Das Wichtigste in Kürze
Um Ihr E-Auto zu Hause an der Wallbox oder unterwegs zu laden, brauchen Sie das passende Kabel mit dem entsprechenden Ladestecker.
In Deutschland ist der Typ-2-Ladestecker als europäischer Standard verbreitet.
Für die Schnellladung mit Gleichstrom hat sich der CSS- oder Combo-Stecker hierzulande etabliert.
Asiatische Fahrzeuge haben mit Chademo ein eigenes Steckersystem und Tesla setzt auf seinen Supercharger.
Elektroauto laden: Welche Stromarten, Ladekabel und Stecker gibt es?
Typ 1, Typ 2, Combo und Chademo – das sind nur ein paar der Ladestecker-Typen für Elektroautos, die auch in Deutschland vorkommen. Wie sich die Stecker unterscheiden, welchen Einfluss sie auf die Ladedauer haben und welche Ladekabel für E-Autos es gibt, lesen Sie in diesem Ratgeber.
Wechselstrom (AC) und Gleichstrom (DC)
Viele öffentliche Ladestationen in Deutschland verfügen über einen Wechselstrom-(AC)-Anschluss oder eine Kombination aus Wechselstrom-(AC)- und Gleichstrom-(DC)-Anschluss. Die meisten Elektroautos können nur eine geringe Wechselstrom-Ladeleistung aufnehmen. Das sind in der Regel max. 11 kW. Das reicht, um das Auto über Nacht aufzuladen. Darüber hinaus ist inzwischen bei sehr vielen E-Autos auch eine Schnellladung mit Gleichstrom (DC) möglich.
Ladedauer abhängig vom Steckertyp
Wenn Sie Ihr E-Auto an die Ladestation anschließen, muss auch Ihr Ladekabel dazu passen. Nur an Schnellladestationen nehmen Sie einfach den Stecker von der Säule und verbinden ihn mit Ihrem Fahrzeug. Bei allen AC-Ladestationen müssen sie das passende Kabel dabei haben.
International hat sich bisher kein einheitlicher Standard für Stecker und Kabel durchgesetzt. Allerdings sind in Europa andere Systeme verbreitet als etwa in Asien und Nordamerika. Die verschiedenen Ladeanschlüsse für Elektroautos, die es aktuell gibt, variieren in der Ladeleistung und in der Ladefrequenz. Dabei gilt: Je höher die Ladeleistung, umso schneller lädt das E-Auto.
Hier eine Übersicht der Elektroauto-Ladestecker, die auch in Deutschland vorkommen:
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Typ 1-Stecker
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Typ 2-Stecker
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CCS- oder Combo-Stecker
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Chademo
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Supercharger
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SchuKo- und CEE-Stecker
Welche Steckertypen gibt es bei Elektroautos?
Ladestecker Typ 1
Der Typ-1-Stecker für das Elektroauto ist vor allem in Nordamerika und in Asien verbreitet. Welche Autos haben Typ-1-Stecker? Die Autohersteller Hyundai, Nissan und Ford etwa verkaufen Wagen mit diesem Anschluss. Beim Typ 1 handelt es sich um einen einphasigen Stecker. Öffentliche Ladestationen für den Typ-1-Anschluss sind in Europa kaum zu finden. Deshalb liefern die Hersteller für ihre europäischen Kunden ein Ladekabel mit einem Typ 2-Stecker gleich mit.
Der Typ-1-Stecker verfügt über eine maximale Ladeleistung von 7,4 kW (Kilowatt). Das stellt sich in Deutschland als Nachteil heraus. Der Grund: Das dreiphasige Stromnetz ermöglicht höhere Ladeleistungen von 11 kW bis 43 kW.
Ladestecker Typ 2
Der Typ-2-Stecker für das Elektroauto kommt vor allem in Europa vor. Er wird auch Mennekes-Stecker genannt, nach dem deutschen Unternehmen Mennekes Elektrotechnik, das an dessen Entwicklung beteiligt war. Die Europäische Kommission hat den Steckertyp im Januar 2013 mit der Bezeichnung EN 62196 Typ 2 als Standard in der EU festgelegt. Damit „tanken“ Sie Wechselstrom zum Beispiel an einer Ladesäule. Elektroautos fahren allerdings mit Gleichstrom. Deshalb wandelt ein integrierter Gleichrichter den geladenen Wechselstrom um.
Übrigens: An einer Wallbox zu Hause laden Sie Ihr E-Auto normalerweise mit einer Ladeleistung von bis zu 22 kW. An öffentlichen Ladesäulen mit Ladesteckdose Typ 2 sind sogar Schnellladungen mit bis zu 43 kW Leistung möglich.
Alle großen Autobauer wie Mercedes, VW und Audi stellen Typ-2-Elektroautos mit Typ-2-Ladekabel her. Durch die dreiphasigen Stecker fließt der Strom deutlich schneller als durch einphasige Typ-1-Ladekabel.
Typ 3-Stecker
Ladestecker für E-Autos vom Typ 3 entstanden parallel zum Typ-2-Stecker. Davon gibt es zwei Varianten: den Typ 3A für einphasige Ladung bis 7,4 kW und den Typ 3C für dreiphasige Ladung bis 43 kW Ladestrom. Typ-3-Stecker zeichneten sich durch eine integrierte Schutzklappe mit einer sogenannten Shutter-Funktion aus. Das bedeutet: Eine direkte Berührung mit stromführenden Teilen ist ausgeschlossen. Mittlerweile sind auch Typ-2-Stecker spannungsfrei und verfügen über einen Sicherheits-Shutter. Diese haben sich inzwischen in Europa als Standard für E-Autos durchgesetzt. Deshalb spielen Typ 3-Stecker heute keine Rolle mehr.
CCS-Stecker oder Combo-Stecker
„CCS“ steht für „Combined Charging System“. Dabei handelt es sich um ein kombiniertes Schnellladesystem, das auch „Combo 2“ genannt wird. Bei einem CCS-Ladekabel ist der Stecker in zwei Bereiche eingeteilt: Der obere Teil entspricht einem Typ-2-Anschluss. Der untere Teil eines Combo-Steckers wird für die Ladung per Gleichstrom verwendet.
Welche Autos haben CCS-Stecker? Die meisten Elektrofahrzeuge in Deutschland verfügen über ein CCS-System. Damit können sie sowohl Gleichstrom als auch Wechselstrom laden.
Die Leistung von CCS-Ladesäulen beträgt 20 bis 350 kW – die Höchstleitung wird jedoch bisher noch von keinem Hersteller unterstützt. Nur wenige Fahrzeugmodelle wie das Model 3 von Tesla und der Porsche Taycan lassen sich mit 150 kW und mehr laden. In der Praxis liegt die Ladeleistung an der CCS-Ladestation bei etwa 50 kW.
Chademo-Stecker
Chademo-Ladestecker für E-Autos stammen aus Japan. Chaedemo ist die Abkürzung von „Charge de Move“. Gleichzeitig bedeutet der Ausdruck auf Japanisch in etwa so viel wie „Wie wär's mit einer Tasse Tee?“ Ein Ladekabel mit Chademo-Stecker ist für die Schnellladung des Autos mit Gleichstrom konzipiert. Dabei lädt es mit einer Leistung von 50 bis 100 kW – abhängig von der Ladestation. Das System hat der Energiekonzern Tepco zusammen mit Toyota, Nissan, Mitsubishi und Subaru entwickelt. Aber auch Fahrzeuge von Citroën, Honda, Mazda und Kia sind mit dem Steckertyp kompatibel. Die E-Mobilitäts-Branche geht allerdings davon aus, dass Chademo vom CCS-Stecker verdrängt wird.
Tesla Supercharger
Mit dem Supercharger hat Tesla einen eigenen Ladestecker entwickelt, der dem Typ-2-Stecker ähnelt. Damit können Sie zum Beispiel das Model S innerhalb von 30 Minuten an einer Tesla-Ladestation bis zu 80 Prozent aufladen – und das bei einer Ladeleistung von 120 kW (Gleichstrom). Bisher ist es nicht möglich, andere Autofabrikate an den Tesla Superchargern zu „betanken“.
Schuko-Stecker
Ihr Elektroauto können Sie über eine normale Steckdose zu Hause oder unterwegs laden. Das geht mit einem Schuko-Stecker – Schuko steht für Schutzkontakt. Dieser passt in jede Haushaltssteckdose (Typ CEE 7/3). Aber Vorsicht: Laden Sie Ihr E-Auto nur im Notfall über Steckdosen zu Hause, denn diese sind nicht für eine hohe Dauerbelastung ausgelegt. Deshalb raten wir dringend davon ab, das E-Auto an der Haushaltssteckdose aufzuladen. Überhitzung und Kabelbrände können die Folge sein.
Sollte es doch einmal nötig sein, Ihr Elektroauto über die Steckdose zu laden, verwenden Sie Ihr Notkabel. Das Ende mit dem Schuko-Stecker passt in jede Steckdose zu Hause, das andere Ende mit dem Typ-2-Stecker schließen Sie an Ihr Elektroauto an. Die In-Kabel-Kontrollbox (auch: ICCB) übernimmt dann die Steuerung und Kommunikation.
CEE-Stecker oder Camping-Stecker
Auch der blaue einphasige CEE-Stecker eignet sich als Ladestecker für E-Autos. Er wird auch Camping-Stecker genannt, da schon vor dem E-Auto Wohnmobile auf Campingplätzen darüber mit Strom versorgt wurden. Anders als der konventionelle Schuko-Stecker kann er dauerhaft mit 3,7 kW belastet werden. Schneller geht das Aufladen mit dem fünfpoligen roten CEE-Stecker (dreiphasig) für Industriesteckdosen. Der kleine Industriestecker (CEE16) erlaubt Ladeleistungen von bis zu 11 kW (400 V, 16 A Anschlusswert), der große (CEE32) bis zu 22 kW (400 V, 32 A Anschlusswert).
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Ladekabel-Typen für Elektroautos
Grundsätzlich gibt es Ladekabel, die fest mit einer Ladestation verbunden sind und solche, die Sie in Ihrem Fahrzeug mitführen. Letztere verbinden Sie mit der Ladestation und mit Ihrem E-Auto, wenn Sie es aufladen möchten. Dabei sind zwei Kabeltypen bei Elektroautos verbreitet:
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Mode-2-Ladekabel: Sie werden meist beim Autokauf mitgeliefert; damit können Sie Ihr E-Auto an einer Haushaltssteckdose notladen.
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Mode-3-Ladekabel: Diese können Sie an Ihre private Wallbox oder eine öffentliche Ladestation anschließen.
Die meisten Wechselstrom-(AC)-Ladesäulen verfügen über eine Typ-2-Box. Das bedeutet: Sie schließen Ihr Mode-3-Kabel mit einem Typ-2-Stecker an den Typ-2-Anschluss an und laden Ihr E-Auto mit einer Ladeleistung von 22 kW. Ab 43 kW und bei Schnellladern mit Gleichstrom (DC) sind die Ladekabel an der Ladestation fest installiert. Für Typ-1-Stecker gibt es übrigens Adapter, mit denen Sie sie an eine Typ-2-Steckdose anschließen können.
Gleichstrom wird über die Ladestecker CCS- und Chademo abgegeben. Die entsprechenden Kabel sind immer fest an den Säulen angebracht.
Überblick: Welche Ladeanschlüsse gibt es?
Anschluss |
E-Auto-Modelle |
---|---|
Typ 1 für Wechselstromladung und Chademo für die Schnellladung mit Gleichstrom |
Elektroautos aus Asien (z. B. Nissan Leaf, Kia Soul EV) |
Typ 2 fürs Laden mit Wechselstrom und CCS für das schnelle Laden mit Wechselstrom und Gleichstrom |
E-Autos aus europäischer Produktion |
Supercharger mit modifiziertem Typ-2-Anschluss zur DC-Schnellladung |
Tesla |
Schuko-Anschluss mit In-Kabel-Kontrollbox (ICCB) zum Laden an der Haushaltssteckdose (nur im Notfall) |
Fast alle Elektroautos |
Häufige Fragen und Antworten rund um Ladestecker für E-Autos
Gibt es einen Standard für Stecker bzw. Ladekabel bei Elektroautos?
Bis heute gibt es noch keinen international gültigen Standard für den Steckertyp eines E-Autos. Je nach Hersteller sind die Fahrzeuge mit unterschiedlichen Kabeln und Steckern ausgestattet. Allerdings sind innerhalb Deutschlands und Europas der Typ-2- und der CCS-Stecker (Combo) weit verbreitet und bereits als Standard etabliert.
Was ist ein Typ-2-Ladekabel?
Beim Ladestecker Typ 2 handelt es sich um den Standardstecker, mit dem Sie ein Elektroauto laden. Typ-2-Ladekabel sind in Europa weit verbreitet. Damit können Sie Ihr E-Auto zum Beispiel an einer Ladestation mit Wechselstrom „volltanken“. Dabei sind Ladeleistungen bis zu 43 kW (400 V, 63 A Anschlusswert) möglich.
Was ist der Unterschied zwischen Typ-1- und Typ-2-Ladekabel?
Ladestecker Typ 1 sind einphasig und erlauben Ladeleistungen bis zu 7,4 kW (230 V, 32 A Anschlusswert). Sie sind Standard im asiatischen Raum, in Europa sind dagegen kaum Ladesäulen mit fest angebrachten Typ-1-Ladekabeln zu finden. Durch den Stecker-Typ-2, der in Europa Standard ist, fließt dreiphasiger Strom – damit ist eine Ladeleistung von bis zu 22 kW möglich. Er kann an eine Steckdose mit Wechselstrom (Starkstrom) mit einer Spannung von 400 Volt angeschlossen werden.
Was ist ein CCS-Stecker?
Ein CSS- (Combined Charging System) oder Combo-2-Stecker ist eine Weiterentwicklung des Typ-2-Ladesteckers. Zusätzlich zu diesem enthält er zwei weitere Stromkontakte, die Sie zum Schnellladen Ihres E-Autos mit Gleichstrom verwenden. Damit können Sie also Wechselstrom und Gleichstrom mit bis zu 350 kW Leistung laden. Je höher die Ladeleistung ist, umso kürzer fällt die Ladedauer aus. Tatsächlich sind es meist 50 kW (500 V, 100 A).
Um den Akku möglichst zu schonen, regelt das Batteriemanagement-System des Fahrzeugs die Ladeleistung. Damit die Batterie beim Laden nicht zu sehr belastet wird, lädt das E-Auto manchmal schneller und manchmal langsamer. Die ideale Ladeleistung passt sich automatisch an. Je voller die Batterie zum Beispiel ist, umso stärker wird die Ladeleistung reduziert, damit der Akku keinen Schaden nimmt.
Ladeleistung: Wie schnell kann mein Elektroauto laden?
Die Ladezeit Ihres Autos hängt von der Kapazität Ihres Akkus, der Ladetechnik Ihres Fahrzeugs und der Leistung der Ladesäule ab. Das kann zwischen acht Stunden und fünf Minuten dauern. Beispiel: An einer AC-DC-Ladesäule mit 11 bis 22 KW Leistung müssen Sie zwei bis fünf Stunden warten, bis Ihr E-Auto geladen ist. An einer sogenannten Ultraschnelllade-Station mit 350 kW verkürzt sich die Ladezeit auf 5 bis 10 Minuten.
Wie Sie die Ladedauer Ihres E-Autos berechnen, lesen Sie in unserem Ratgeber „Elektroauto laden“.
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