THG-Quote verkaufen: So bekommen Sie die Prämie fürs Elektroauto
Das Wichtigste in Kürze
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Mit der Treibhausgasquote (THG-Quote) will die Bundesregierung den Ausstoß von CO2 reduzieren und Elektroautos fördern.
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Mineralölunternehmen, die die Quote nicht erfüllen können, zahlen eine Strafe oder kaufen sich das Recht für mehr Emissionen.
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Seit 2022 dürfen auch Besitzer von Elektroautos ihre CO2-Einsparungen im Straßenverkehr an quotenpflichtige Unternehmen verkaufen.
Mit Treibhausgas-Einsparung von Bonus profitieren
Als Halter eines Elektroautos sind Sie lokal emissionsfrei unterwegs. Das heißt: Im Gegensatz zu Verbrennern stoßen Sie bei der Fahrt kein klimaschädliches CO2 aus. Seit 2022 können Sie mit diesem Umwelt-Vorteil sogar Geld verdienen. Nämlich über die Treibhausgas-Quote (THG-Quote). Wenn Sie Ihre CO2-Einsparungen an Unternehmen abtreten, die zu viele Schadstoffe ausstoßen, erhalten Sie einmal im Jahr eine Prämie. Was sich genau hinter der THG-Quote verbirgt, wie Sie sie verkaufen, und was dabei zu beachten ist, lesen Sie in diesem DA Direkt Ratgeber.
Was ist die Treibhausgasquote (THG-Quote)?
Die Treibhausgasminderungsquote (auch Treibhausgasquote, kurz: THG-Quote) ist eine Maßnahme der Bundesregierung, die den CO2-Ausstoß verringern soll. Deutschland hat sich verpflichtet, bis 2045 klimaneutral zu werden. Das bedeutet: Auch der Verkehrssektor muss die Treibhausgase reduzieren und somit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Der Gesetzgeber verlangt daher seit 2015, dass auch Mineralölunternehmen eine bestimmte Menge an CO2 einsparen. 2024 liegt sie bei 9,25 Prozent. Die THG-Quote steigt allerdings jedes Jahr. Bis 2030 müssen die Unternehmen laut Gesetz 25 Prozent an Treibhausgasen einsparen.
Ihren CO2-Austoß senken die Mineralölkonzerne zum Beispiel, indem sie einen gewissen Anteil an emissionsfreien Kraftstoffen auf den Markt bringen. Trotzdem ist es für Unternehmen in diesem Sektor schwierig, die Quote durch eigene Einsparungen zu erfüllen. Wer nicht genug Treibhausgas einspart, zahlt entweder eine Strafe oder kauft sich Emissionsrechte – also die Berechtigung für mehr CO2-Emissionen. Diese Rechte erwerben die Ölkonzerne von anderen Firmen, die kaum schädliche Gase ausstoßen, oder von Privatpersonen mit Elektrofahrzeugen.
THG-Quote verkaufen – wer darf das?
Früher konnten sich zum Beispiel Stromanbieter oder Betreiber von Ladestationen am THG-Quotenhandel beteiligen. Seit Januar 2022 ist es auch Besitzern von Elektrofahrzeugen erlaubt, ihre CO2-Einsparungen zu verkaufen. Grund dafür: E-Autos fahren lokal emissionsfrei und sparen so ebenfalls Abgase ein.
Welche Fahrzeuge kommen für die THG-Prämie infrage?
Sie können die Prämie nur für zulassungspflichtige, rein elektrisch betriebene Fahrzeuge beantragen. Berechtigt sind alle Fahrzeugklassen, die eine Zulassungsbescheinigung Teil I haben. Dazu zählen:
- Elektroautos
- E-Kleintransporter
- Elektrobusse
- Elektromotorräder
- Elektroroller – wenn sie schneller als 45 km/h sind und ein amtliches Kennzeichen haben
Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie das E-Fahrzeug privat oder gewerblich nutzen. Für Hybridfahrzeuge gibt es dagegen keine Prämie.
Tipp: Details zu allen weiteren Fördermaßnahmen für E-Autos lesen Sie in unserem entsprechenden Ratgeber.
Verkauf von THG-Quoten – so geht‘s
Verschiedene Dienstleister bieten sich als Zwischenhändler für den Handel mit Ihrer THG-Quote an. Sie wickeln den Verkauf Ihrer CO2-Einsparungen mit Unternehmen ab, die die Quote nicht erfüllen können. Solche Händler können Energieunternehmen, Versicherungen, aber auch private Anbieter sein. Als Elektroauto-Besitzer erhalten Sie für Ihre Quote eine bestimmte Prämie im Jahr.
In verschiedenen Online-Portalen finden Sie Listen mit Anbietern und Ihrer maximalen Prämienhöhe. Vergleichen Sie die Quotenpreise auf verschiedenen Vermittlungsplattformen, bevor Sie sich für einen Anbieter entscheiden. Erkundigen Sie sich auch in Elektroauto-Foren, welche Anbieter seriös sind und wie schnell diese die Erlössumme auszahlen.
Aufgaben der Dienstleister beim Verkauf der THG-Quote
Die Händler …
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bündeln die THG-Quoten vieler privater Verkäufer,
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lassen beim Umweltbundesamt die CO2-Einsparung pro E-Auto bescheinigen und
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bieten die Zertifikate quotenpflichtigen Unternehmen im Paket an.
In der Regel geben die Händler vom Verkauf einen zwei- bis dreistelligen Erlös pro Jahr und Elektroauto an den Kunden weiter. Etwa 10 bis 20 Prozent der Verkaufssumme behalten sie als Provision.
Drei Auszahlungsmodelle sind bei den Händlern verbreitet:
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Bestpreis: Der Marktpreis pro eingesparter Tonne CO2 variiert. Der Händler verkauft das THG-Zertifikat zum richtigen Zeitpunkt zum bestmöglichen Tarif. Deshalb fällt die THG-Prämie abzüglich der Händlerprovision unterschiedlich hoch aus.
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Festpreis: Der Dienstleister garantiert einen bestimmten Preis, unabhängig von den Schwankungen am Markt. Der Elektroauto-Besitzer erhält den vorher festgelegten Preis – egal, wie sich die Marktpreise entwickeln.
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Sofortauszahlung: Der Händler zahlt Ihnen sofort eine vorher vereinbarte Summe aus, noch bevor er die THG-Quote verkauft. Diese fällt in der Regel niedriger aus als der Fest- oder Bestpreis. Dafür können Sie wenige Tage nach der Registrierung von Ihrem Bonus profitieren.
So beantragen Sie Ihre THG-Prämie ganz einfach
- Haben Sie einen Anbieter gefunden, der den Verkauf der THG-Quote für Sie übernimmt, registrieren Sie sich online auf dessen Website.
- Sie füllen dann ein Formular mit Ihren persönlichen Daten aus und weisen sich als Halter eines Elektroautos aus. Dazu laden Sie zum Beispiel ein Foto Ihres Fahrzeugscheins (Zulassungsbescheinigung Teil I) hoch.
- Der Anbieter sammelt mehrere Anträge und reicht diese beim Umweltbundesamt ein. Das Amt legt jährlich den durchschnittlichen Stromverbrauch eines Elektrofahrzeugs fest (je nach Kategorie für E-Autos, E-Roller, E-Nutzfahrzeuge, E-Busse). Anhand dessen berechnet es die THG-Quote und stellt ein entsprechendes Zertifikat aus.
- Der Zwischenhändler bündelt mehrere THG-Zertifikate und verkauft sie an Mineralölunternehmen weiter.
- Den Erlös (abzüglich seiner Provision) überweist er auf Ihr Konto.
Wichtig zu wissen: Seit der Änderung des THG-Gesetzes 2023 müssen Vermittler die Unterlagen bis 15.11. des laufenden Jahres beim Umweltbundesamt einreichen. Das heißt: Sie sollten Ihren Antrag zur THG-Quote bis spätestens 31.10. stellen. Wenn Sie Ihr Fahrzeug erst danach zulassen, bekommen Sie die Prämie erst für das folgende Jahr.
Übrigens: Die THG-Prämie ist für Privatfahrzeuge seit April 2022 steuerfrei. Für einen Dienstwagen oder ein Firmenfahrzeug müssen Sie die Einnahmen aus dem Verkauf der THG-Quote dagegen nach § 22 III EstG weiterhin versteuern.
Wie oft wird die E-Auto-Prämie ausgezahlt?
Die Prämie bekommen Sie einmal im Jahr. Dafür müssen Sie die THG-Quote jährlich neu beantragen. Verkaufen Sie Ihr Fahrzeug und haben die Prämie bereits erhalten, kann sie der neue Besitzer im gleichen Kalenderjahr nicht in Anspruch nehmen.
Häufige Fragen und Antworten zum Thema „THG-Quote verkaufen“
Wie bekomme ich die THG-Prämie für mein Elektroauto?
Suchen Sie sich zunächst einen zuverlässigen Zwischenhändler als Vermittler aus, der die THG-Quote für Ihr E-Auto verkauft. Haben Sie sich für einen Händler entschieden, folgt die Registrierung auf seinem Online-Portal, wo Sie sich als Halter eines Elektroautos ausweisen.
Der Zwischenhändler reicht Ihren Antrag zusammen mit anderen beim Umweltbundesamt ein. Dieses berechnet die THG-Quote Ihres Fahrzeugs und erteilt Ihnen eine entsprechende Bescheinigung über die CO2-Einsparung. Der Zwischenhändler verkauft anschließend viele Zertifikate gebündelt an Mineralölunternehmen. Sie erhalten als Erlös einen vereinbarten Betrag auf Ihrem Konto.
Bis wann wird das Geld aus dem Verkauf der THG-Quote überwiesen?
Wenn Sie sich bei einem Zwischenhändler angemeldet haben, kann es mehrere Wochen dauern, bis Sie das Geld ausgezahlt bekommen. Allein bis das Umweltbundesamt die THG-Quote berechnet und die Bescheinigung ausstellt, können bis zu 14 Wochen vergehen. Sobald das Zertifikat erstellt wurde, folgt die Auszahlung. Sie erhalten innerhalb von einer bis zwei Wochen den Betrag vom Händler. Haben Sie eine Sofortauszahlung mit Ihrem Vermittler vereinbart, überweist er Ihnen die Prämie innerhalb weniger Tage.
Wie hoch sind die Prämien aus dem Verkauf der THG-Quote?
Die Prämien liegen je nach Anbieter und Erlösmodell in der Regel im höheren zwei- bis mittleren dreistelligen Bereich.
Wie lange gibt es die THG-Prämie für E-Autos noch?
Sie können die THG-Quote Ihres E-Autos jährlich bis 2030 verkaufen.
Marlis Reisenauer, 28.11.2024
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Die Tarife können sich in weiteren einzelnen Leistungsmerkmalen unterscheiden. Quelle: NAFI GmbH - Angebote der Anbieter Stand 27.11.2024.