Eines Morgens wachen Sie auf und die ganze Gegend sieht anders aus: Ein rötlich-gelber Schleier liegt in der Luft. Es wirkt, als hätten Sie eine farbige Sonnenbrille aufgesetzt. Tatsächlich ist es Saharasand, der den Himmel in Deutschland von Zeit zu Zeit bunt färbt. Am nächsten Tag sind meist Balkon, Gartenmöbel und Auto mit dem Saharastaub bedeckt. Was es mit dem Phänomen auf sich hat und wie Sie Ihren Wagen vom Wüstenstaub befreien, lesen Sie in diesem Ratgeber.
Wenn der Wüstenstaub auf Wanderung geht…
In der Wüste Sahara gibt es viel Sand – und noch mehr Staub, so viel ist klar. Doch wie kommt der Saharastaub aus Afrika nach Bayern, Berlin oder Hessen? Schuld daran sind verschiedene meteorologische Faktoren.
In der Sahara herrschen tagsüber am Boden enorm hohe Temperaturen, diese verursachen thermische Turbulenzen. Diese Luftwirbel reißen den Saharastaub in Höhen von bis zu 5.000 Metern. Kühlt der Boden nachts ab, bildet sich eine Luftschicht, die die kleinen Staubpartikel nicht durchdringen können. Die Passatwinde treiben den feinen Wüstensand in der Luft dann in entfernte Regionen, hauptsächlich Richtung Südamerika. Dort stellt der mineralreiche Saharastaub einen wichtigen Dünger in nährstoffarmen Regionen dar.
Bei starken Strömungen im Mittelmeerraum und Föhn kann der Saharasand aber auch über die Alpen nach Deutschland gelangen. Bis er dort ankommt dauert es jedoch mehrere Tage.
Übrigens: Da der Wüstensand der Sahara auch eine rote Farbe haben kann, kann sich nach dem Niederschlag auch alles entsprechend einfärben. Der Niederschlag ist daher auch als Blutregen bekannt.
Welche Rolle spielt der Saharastaub für die Gesundheit?
Im Normalfall ist der Saharastaub für gesunde Menschen nicht weiter gefährlich. Wenn Sie allerdings unter einer Atemwegserkrankung wie Asthma leiden, können sich Ihre Beschwerden verschlimmern. Gleiches gilt für Personen mit kardiovaskulären Problemen – also Krankheiten, die Herz und Blutgefäße betreffen.
Wie lange bleibt der Wüstensand in der Luft?
Meist bleibt der Wüstenstaub nur für ein paar Stunden in der Luft. In Ausnahmefällen kann das Phänomen aber auch mehrere Tage anhalten. Mit der Zeit bringen entweder Schwerkraft oder Niederschlag wie Regen die feinen Partikel des Saharasands zu Boden. Die Reste des Blutregens landen auf Ihrem Auto und allem, was draußen steht.
