Schmerzempfindliche Zähne: nützliche Tipps gegen Ihre Beschwerden
Das Wichtigste in Kürze
- Die häufigste Ursache für schmerzempfindliche Zähne sind freiliegende Zahnhälse.
- Durch falsches Zähneputzen oder eine Entzündung kann sich das Zahnfleisch zurückziehen und die empfindlichen Hälse freilegen.
- Wer empfindliche Zähne hat, sollte die Ursache beim Zahnarzt abklären.
- Als Soforthilfe eignen sich fluoridhaltige Zahncremes und Mundspülungen.
Freiliegende Zahnhälse leiten Reize an den Zahnnerv
Der Schmerz tritt plötzlich auf und durchfährt Sie wie ein Blitz – zum Beispiel, wenn Sie ein Eis essen oder eine heiße Suppe löffeln. Beinahe jeder zweite Erwachsene in Deutschland hat schmerzempfindliche Zähne. Welche Ursachen dahinter stecken, was dagegen hilft und wann Sie einen Zahnarzt aufsuchen sollten, lesen Sie in diesem Ratgeber.
Was sind schmerzempfindliche Zähne?
Wer unter einer Zahnempfindlichkeit (auch „Dentinhypersensibilität“ genannt) leidet, hat meistens einen oder mehrere freiliegende Zahnhälse. Der Zahnhals befindet sich zwischen der sichtbaren Krone und der Wurzel des Zahns. Normalerweise ist dieser Teil unter dem Zahnfleisch verborgen. Zieht sich dieses zum Beispiel aufgrund einer Erkrankung zurück, liegt der Zahnhals frei.
Bei gesunden Zähnen bildet der Zahnschmelz die äußere Hülle. Dabei handelt es sich um die härteste Substanz im menschlichen Körper. Der Schmelz schützt das weichere Dentin (auch „Zahnbein“ genannt) darunter, das von feinen Nervenkanälen durchzogen ist. Der Zahnhals ist im Unterschied zur Krone kaum von Zahnschmelz bedeckt. Deshalb erreichen hier Reize viel leichter den Nerv. Sobald etwas Kaltes, Heißes, Saures oder Süßes auf den Zahnhals trifft, reagiert er empfindlich und schmerzt.
Häufige Ursachen für sensible Zähne
Wenn freiliegende Zahnhälse schmerzen, liegt es meist an einem Zahnfleischrückgang. Die Gründe dafür sind in der Regel eine falsche Technik beim Zähneputzen oder eine Zahnfleischerkrankung.
- Die falsche Zahnputztechnik führt häufig dazu, dass die Zahnhälse freiliegen. Viele Menschen schrubben in horizontalen Bewegungen über die Zahnoberflächen, anstatt die Beläge „von Rot nach Weiß“ vorsichtig auszuwischen. Dadurch können sie das Zahnfleisch leicht verletzen, mit der Zeit zieht es sich zurück. Zahnärzte sprechen in dem Fall von einer „parodontalen Rezession“, einem entzündungsfreien Rückgang des Zahnfleischs.
- Bei einer Gingivitis entzündet sich das Zahnfleisch meist aufgrund von unzureichender Mundhygiene. Es schwillt an und liegt nicht mehr eng an den Zähnen. An diesen Stellen reagiert der Zahn sensibel auf Kälte- und Wärmereize. Nach einer gründlichen Reinigung heilt die Entzündung meistens ab und das Zahnfleisch legt sich wieder an die Zähne an.
- Schreitet die Entzündung weiter fort, kann sie sich zu einer Parodontitis entwickeln, einer Entzündung des Zahnhalteapparates bzw. des Zahnbetts. Das Zahnfleisch zieht sich nach und nach von den Zahnhälsen zurück. Es entstehen tiefe Zahnfleischtaschen und der Knochen baut sich mit der Zeit ab. Die freiliegenden Zahnhälse sind sehr wärme- und kälteempfindlich.
Schmerzempfindliche Zähne können auch diese Ursachen haben:
- Ist ein Zahn plötzlich empfindlich gegen Kälte oder Wärme, kann auch Karies der Grund dafür sein. Bakterien, die sich von Nahrungsresten ernähren, bilden Säuren. Diese greifen den Zahnschmelz an und zerstören ihn allmählich. Es entsteht ein Loch im Zahn. Zunächst tut es nicht weh, doch wenn das empfindliche Dentin frei liegt, nimmt der Zahnnerv Reize von außen verstärkt wahr. Hat sich der Nerv bereits entzündet, ist der betroffene Zahn zum Beispiel besonders wärmeempfindlich.
- Nach einer zahnärztlichen Behandlung, zum Beispiel von Karies, können Zähne schmerzempfindlich werden. Wenn der Zahnarzt Karies entfernt und eine Füllung oder Krone setzt, trägt er auch etwas von der natürlichen Zahnsubstanz ab. So kommt es vor, dass Menschen im Bereich der Zahnfüllung Schmerzen haben und empfindlich auf Kälte- und Wärmereize reagieren.
- Durch Unfälle oder große Füllungen können winzige Risse am Zahn entstehen. Reicht der Riss bis ins empfindliche Dentin, schmerzt der Zahn, wenn Sie etwas Heißes oder Kaltes essen bzw. trinken.
- Wer nachts mit den Zähnen knirscht, übt meist starken Druck auf das Gebiss aus. Das führt mit der Zeit zu einem Zahnschmelzabbau. Außerdem zieht sich das Zahnfleisch zurück und die Zähne reagieren sensibel. Mediziner sprechen wegen der dreieckigen Form auch von keilförmigen Defekten am Zahnhals.
- Manche Patienten, die ein Bleaching vornehmen, also eine Zahnaufhellung, leiden kurz danach an wärme- und kälteempfindlichen Zähnen. Der Grund: Das Aufhellungsmittel greift die oberste Zahnschicht an. Dabei wird etwas Zahnschmelz abgetragen. Meistens verschwinden die Schmerzen nach einigen Tagen wieder.
- Hormonelle Umstellungen in der Schwangerschaft und in den Wechseljahren wirken sich auch auf die Mundschleimhaut sowie das Zahnfleisch aus. So leiden Frauen während dieser Zeit häufiger an empfindlichem Zahnfleisch, Gingivitis und Parodontitis – und damit auch an sensiblen Zähnen.
Federt die Kosten ab für die Behandlung von empfindlichen Zähnen: die Zahnzusatzversicherung von DA Direkt
Wann ist ein Besuch beim Zahnarzt ratsam?
Wenn Sie einen oder mehrere schmerzempfindliche Zähne haben, vereinbaren Sie zeitnah einen Termin bei Ihrem Zahnarzt. Dabei können Sie abklären, ob eine Erkrankung bei Ihnen vorliegt. Zudem bekommen Sie Tipps, wie Sie Ihre Putztechnik verbessern. Blutet zudem Ihr Zahnfleisch mmer wieder beim Zähneputzen oder haben Sie bemerkt, dass sich Ihr Zahnfleisch an manchen Stellen bereits zurückzieht, ist ein Zahnarztbesuch dringend zu empfehlen. Das können bereits Anzeichen einer Gingivitis oder Parodontitis sein.
Gut zu wissen: Die Zahnzusatzversicherung von DA Direkt übernimmt die Kosten für die Behandlung vieler Zahnerkrankungen wie Gingivitis oder Parodontitis. Damit senken Sie Ihren Eigenanteil, da die Krankenkassen häufig nur einen Teil der Zahnarzt-Kosten erstatten. Auch vorbeugende Maßnahmen wie zwei professionelle Zahnreinigungen im Jahr bezahlt die Versicherung für Sie.
Was macht der Zahnarzt bei empfindlichen Zähnen?
Liegen Ihre Zahnhälse frei, gibt es verschiedene Möglichkeiten diese zu behandeln:
- Zunächst nimmt der Zahnarzt eine professionelle Zahnreinigung vor, um Beläge und Bakterien zu entfernen.
- Anschließend trägt er einen Fluorid-Lack auf die Zahnhälse auf und verschließt die Dentinkanäle damit, sodass diese weniger sensibel auf Reize von außen reagieren.
- Sind die Beschwerden größer, kann er schmerzempfindliche Zähne auch versiegeln. Dabei bestreicht er die Zahnhälse mit einer dünnen Schicht aus Kunststoff, um den Schmerzreiz zu unterbinden.
- Bei keilförmigen Defekten rät der Zahnarzt oft zu einer Zahnhalsfüllung aus Kunststoff.
- Hat sich das Zahnfleisch bereits stark zurückgezogen, wächst es nicht wieder nach. Nach einer Parodontosebehandlung kann ein chirurgischer Eingriff nötig sein, bei der der Zahnarzt das Zahnfleisch an seine ursprüngliche Stelle transplantiert. Die empfindlichen Zahnhälse sind dann wieder bedeckt und weniger empfindlich.
Soforthilfe bei schmerzempfindlichen Zähnen
Bis zu Ihrem Zahnarzt-Termin können Sie auf diese Mittel zurückgreifen:
- Zahncremes speziell für schmerzempfindliche Zähne enthalten zum Beispiel Kaliumverbindungen und Aminfluorid. Diese bilden eine Schutzschicht um die Zähne und verhindern so, dass der Wärme- und Kältereiz zum Zahnnerv gelangt.
- Mundspülungen etwa mit Kalzium und Arginin umschließen den Zahn, sodass er weniger sensibel reagiert. Solche Mittel erkennen Sie an der englischen Bezeichnung „sensitive“.
- Gewürznelken enthalten den Stoff Eugenol, der leicht betäubend und desinfizierend wirkt. Legen Sie zum Beispiel eine in die Backentasche neben den empfindlichen Zahn, um den Schmerz zu lindern.
- Haben Sie Nelken- oder Teebaumöl im Haus, tupfen Sie es mit einem Wattestäbchen auf die schmerzende Stelle.
- Spülen Sie Ihren Mund mit Kamillen- oder Salbeitee. Das wirkt schmerzlindernd und beruhigt sensible Zähne.
Schmerzempfindlichen Zähnen vorbeugen: so geht's
- regelmäßig Zähne putzen (mindestens zweimal täglich)
- richtige Zahnputzechnik anwenden (mit wenig Druck die Beläge von „von Rot nach Weiß“ auswischen)
- eine Zahnbürste mit weichen oder mittelharten Borsten verwenden
- eine fluoridhaltige Zahnpasta benutzen (Zahnärzte raten davon ab, aufhellende Zahnpasta zu benutzen, da die enthaltenen Schleifpartikel Ihr Gebiss schädigen)
- Zahnzwischenräume und Zahnfleischrand mit Zahnseide reinigen
- auf säurehaltige Lebensmittel möglichst verzichten, da diese den Zahnschmelz demineralisieren und damit seine Schutzfunktion schwächen
- regelmäßige Kontrollen und professionelle Zahnreinigungen bei Ihrem Zahnarzt wahrnehmen
Häufige Fragen und Antworten rund um schmerzempfindliche Zähne
Was tun bei empfindlichen Zähnen?
Wenden Sie sich am besten an Ihren Zahnarzt und klären Sie ab, ob möglicherweise eine Zahnerkrankung oder Karies den stechenden Schmerz verursacht. Diese sollten dringend behandelt werden. Eine schnelle Bekämpfung der Ursache beseitigt in der Regel auch den Schmerz. Der Zahnarzt trägt zum Beispiel einen Fluorid-Lack auf, der die Nervenkanäle verschließt. Außerdem gibt er Ihnen Tipps, wie Sie Ihre Zahnputztechnik verbessern, damit die empfindlichen Zahnhälse vom Zahnfleisch bedeckt bleiben.
Was hilft gegen empfindliche Zähne?
Kurzfristig und bis zum Termin bei Ihrem Zahnarzt helfen eine fluoridhaltige Zahnpasta speziell für sensible Zähne, verschiedene Mundspülungen zum Beispiel mit Salbei- und Kamillentee sowie Nelken- und Teebaumöl.
Hilft Zähneputzen gegen Zahnschmerzen?
Eine gute Mundhygiene ist wichtig, um Entzündungen des Zahnfleischs und der Wurzel sowie Karies zu vermeiden. Haben Sie schmerzempfindliche Zähne, putzen Sie sie mindestens zweimal täglich besonders sorgfältig. Verwenden Sie eine Zahnpasta speziell für sensible Zähne und eine mittelharte bis weiche Zahnbürste. Reinigen Sie die Zwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürstchen. Gehen Sie mindestens zweimal im Jahr zur Kontrolle zum Zahnarzt und lassen Sie Ihre Zähne professionell reinigen.
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