Mundgeruch – das hilft gegen schlechten Atem
Das Wichtigste in Kürze
Mundgeruch (medizinisch: Foetor ex ore oder Halitosis) ist in meist auf schlechte Mundhygiene, Zahndefekte oder Entzündungen von Zahnfleisch und Zahnbett zurückzuführen.
Selten ist der schlechte Atem ein Anzeichen für eine Erkrankung des Magen-Darm-Trakts, der Leber oder für Diabetes.
Bei anhaltendem Mundgeruch trotz Zähneputzens ist ein Besuch beim Zahnarzt angesagt – meistens findet er die Ursache für den üblen Geruch.
Beugen Sie mit einer regelmäßigen Zahnprophylaxe Karies und Parodontitis vor, verhindern Sie häufig auch unangenehmen Mundgeruch.
Arten von Mundgeruch
Mundgeruch ist lästig und peinlich zugleich. Dass man einen schlechten Atem hat, bemerken meistens erst andere, bevor der Betroffene es mitbekommt. Dabei kennt jeder zweite Deutsche zeitweise das Problem. Wie Mundgeruch entsteht, welche Ursachen dahinterstecken und was Sie selbst dagegen tun können, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Wenn Sie Speisen mit rohem Knoblauch oder Zwiebeln gegessen, Kaffee oder Alkohol getrunken haben, kennen Sie das Problem: Sie verströmen eine Zeitlang einen unangenehmen Geruch aus dem Mund. Mit einem Kaugummi oder durch Zähneputzen lässt sich der Geruch etwas abmildern. Spätestens wenn die geruchsbildenden Stoffe nach ein bis zwei Tagen abgebaut sind – das kann beim Einzelnen unterschiedlich lange dauern – sind Sie den Mundgeruch wieder los.
Zahnärzte gehen davon aus, dass etwa fünf Prozent der Deutschen unter chronischem Mundgeruch leiden. Das bedeutet: dauerhaft schlechter Atem trotz Zähneputzens. Etwa ein Viertel der Bevölkerung hat gelegentlich Mundgeruch und empfindet ihn als Belastung.
Mundgeruch ist zwar keine Krankheit, kann aber ein Anzeichen für eine Erkrankung sein, wenn er ständig auftritt. Die Medizin unterscheidet zwei Arten von Mundgeruch:
- Foetor ex ore (lat.: Gestank aus dem Mund): Der schlechte Geruch ist beim Ausatmen durch den Mund oder beim Sprechen zu riechen.
- Halitosis (vom lat. Wort: halitus = Hauch, Dunst): Der üble Geruch ist auch beim Ausatmen durch die Nase wahrnehmbar – nur etwa zehn Prozent aller Betroffenen leiden unter dieser Form des Mundgeruchs.
Ursachen von Mundgeruch
Woher kommt Mundgeruch? Von süßlich über faulig bis metallisch – schon die Unterschiede im Geruch deuten auf verschiedene Gründe für schlechten Atem hin. Bei etwa 90 Prozent der Menschen, die unter chronischem Mundgeruch leiden, liegt der Auslöser in der Mundhöhle und im Nasen-Rachen-Raum. Selten ist der Magen-Darm-Trakt der Grund für übelriechenden Atem. Trotzdem sind viele Menschen überzeugt davon, dass ihr Mundgeruch vom Magen kommt.
Wie entsteht Mundgeruch?
Mehr als 300 verschiedene Bakterienarten leben in der Mundhöhle von Nahrungsresten und abgestorbenen Zellen. Vor allem zwischen den Zähnen, in den Zahnfleischtaschen, auf der Zunge – und überall dort, wo die Zahnbürste nicht hinkommt – fühlen sie sich wohl. Solange das Immunsystem intakt ist, sind die Bakterien im Mund keine Gefahr. Regelmäßiges Zähneputzen und der Speichel verhindern, dass zu viele Bakterien, Viren und Pilze im Mundraum bleiben.
Durch schlechte Mundhygiene, Karies oder eine Zahnfleischentzündung vermehren sich Bakterien jedoch sehr stark. Wenn sie Essenreste und Zellen der Mundschleimhaut zersetzen, entstehen schwefelhaltige Verbindungen. Diese führen zu fauligem Mundgeruch. Ein weiteres Zersetzungsprodukt sind sogenannte biogene Amine, die beim Abbau von Aminosäuren auftreten. Sie sind der Grund, weshalb der Atem nach Fisch, verfaultem Fleisch oder Fäkalien riecht.
Warum hat man morgens Mundgeruch?
Die meisten Menschen kennen Mundgeruch am Morgen nach dem Aufstehen. Das hat folgenden Grund: Nachts produziert der Körper weniger Speichel, der die Bakterien sonst in Schach hält und aus der Mundhöhle spült. Die Keime haben somit Zeit, Beläge an den Zähnen zu zersetzen. Das Ergebnis des Stoffwechselprozesses ist ein schaler, unangenehmer Geschmack im Mund. Sobald Sie sich die Zähne geputzt oder etwas gegessen haben, verschwindet der Mundgeruch. Er ist kein Anzeichen für eine Krankheit.
Mundgeruch durch Probleme in der Mundhöhle
Das sind die häufigsten Gründe für schlechten Atem:
- Starke Zahnbeläge (Plaque), Zahnstein und Löcher in den Zähnen (Karies) aufgrund von schlechter Mundhygiene
- Bakterieller Zungenbelag
- Entzündungen der Mundschleimhaut, des Zahnfleisches (Gingivitis) oder des Zahnbetts (Parodontitis)
- Schlecht gepflegter Zahnersatz wie Zahnbrücken und Prothesen
- Unzureichend geputzte Zahnspangen
- Abszesse und Fisteln im Mund
- Pilzinfektionen
- Große Wunden bei gezogenen Weisheitszähnen, in denen sich Essenreste ansammeln
Mundgeruch durch Erkrankungen im Nasen-Rachen-Raum
In etwa zehn Prozent der Fälle können diese Krankheiten Auslöser für übelriechenden Atem sein:
- Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
- Chronischer Schnupfen (Rhinitis),
- Bronchitis
- Lungenentzündung
- Rachenentzündung (Pharyngitis)
- Mandelentzündung (Tonsillitis)
Mundgeruch durch Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
In seltenen Fällen können auch diese Krankheiten hinter Mundgeruch stecken:
- Sodbrennen und Refluxkrankheit: ein säuerlicher Mundgeruch ist zu vernehmen
- Infektionen mit Helicobacter pylori, das Magengeschwüre auslösen kann
- Störungen der Darmflora
Mundgeruch durch andere Erkrankungen
- Diabetes: Bei schlecht eingestellten Medikamenten ist ein süßlicher Mundgeruch nach Aceton wahrnehmbar.
- Lebererkrankung: Der Atem riecht nach Ammoniak.
- Nierenversagen: Der Atem riecht nach Urin oder Ammoniak.
- Lungenentzündung: Ein eitriger Geruch ist wahrnehmbar.
Weitere Gründe für Mundgeruch
- Einnahme bestimmter schwefelhaltiger Medikamente
- Trockener Mund mit geringem Speichelfluss
- Mundatmung und Schnarchen, da der Mund austrocknet
- Fastenkuren
- Einseitige Ernährung
- Stress
Selbsttest: So stellen Sie Mundgeruch bei sich fest
Haben Sie das Gefühl, dass Ihr Atem schlecht riecht? Fragen Sie am besten eine Ihnen nahestehende Person, ob er oder sie es ebenfalls riecht. Mit diesen zwei einfachen Selbsttests können Sie aber auch selbst herausfinden, ob Ihr Atem übel riecht:
- Bilden Sie mit ihren Händen einen Hohlraum und halten Sie ihn sich vor den Mund. Atmen Sie kräftig in den Hohlraum aus und halten Sie anschließend die Nase hinein. Riecht es unangenehm, ist das ein Zeichen für Mundgeruch.
- Alternativ: Blasen Sie Luft in eine kleine Plastiktüte und halten Sie sie dann zu. Lassen Sie nur wenig Luft auf einmal entweichen und halten Sie die Nase darüber. Sie merken schnell, ob Sie etwas riechen oder nicht.
Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten
Haben Sie trotz gründlicher Mundhygiene über einen längeren Zeitraum hinweg Beschwerden, suchen Sie zunächst Ihren Zahnarzt auf. Denn die meisten Auslöser für Mundgeruch sind Zahnprobleme. Er wird zunächst Ihre Zähne auf Defekte wie Karies, undichte Füllungen oder Zahnfleischentzündungen untersuchen und wenn nötig behandeln. In den meisten Fällen findet der Zahnarzt die Ursache für den Mundgeruch und beseitigt diese. Zur weiteren Prophylaxe gehören auch die professionelle Zahnreinigung und eine Beratung zur Mundhygiene.
Gut zu wissen: Eine private Zahnzusatzversicherung wie die von DA Direkt übernimmt die Kosten für Ihre professionelle Zahnreinigung.
Verschwindet der Mundgeruch nicht nach dem Besuch beim Zahnarzt und kommen noch weitere Symptome wie Kopf- und Bauchschmerzen, Husten und Atembeschwerden hinzu, gehen Sie am besten zu Ihrem Hausarzt. Er leitet Sie nach ersten Untersuchungen eventuell an Fachärzte wie Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder Internisten weiter.
Übrigens: Etwa 12 bis 25 Prozent der Halitosis-Patienten bilden sich schlechten Atem nur ein. Diese Angst vor Mundgeruch heißt Halitophobie.
Tipps und Tricks gegen Mundgeruch
Was hilft gegen Mundgeruch?
Um starken Mundgeruch zu bekämpfen, müssen Sie die Ursache dafür kennen. In den meisten Fällen identifiziert Ihr Zahnarzt die Faktoren, die den Geruch bedingen, und beseitigt diese. Sie können aber auch selbst einiges tun, um eine Behandlung beim Zahnarzt zu unterstützen oder generell Mundgeruch zu vermeiden:
- Richtig Zähne putzen: Bürsten Sie mindestens zweimal täglich Ihre Zähne, verwenden Sie Zahnseide bzw. Interdentalbürsten für die Zwischenräume und einen Zungenschaber, um die Bakterien vom Zungenrücken zu entfernen. Auch antimikrobielle Zahnpasta hilft gegen Mundgeruch. Inhaltsstoffe mit Zinnfluorid oder Zink binden schwefelhaltige Verbindungen im Mund.
- Zahnersatz sorgfältig reinigen: Nehmen Sie sich Zeit, Zahnersatz wie Brücken und Prothesen zu reinigen und zu pflegen, da Bakterien hier einen guten Nährboden finden.
- Trockenen Mund vermeiden: Trinken Sie tagsüber viel Wasser oder Mineralwasser und verzichten Sie auf Alkohol, Kaffee und Tabak. So produzieren Sie ausreichend Speichel und spülen die Bakterien hinunter.
- Auf bestimmte Nahrungsmittel verzichten: Essen Sie kein rohes Gemüse wie Knoblauch, Zwiebeln, Lauch und Rettich.
- Regelmäßig und ausgewogen essen: Einseitige Ernährung und Fasten begünstigen Mundgeruch. Denn wer fastet oder bei einer Diät auf Kohlenhydrate verzichtet, bringt den Fettstoffwechsel durcheinander. Es bilden sich sogenannte Ketonkörper, die einen Geruch nach Aceton oder Nagellackentferner verströmen.
- Zur Prophylaxe gehen: Vereinbaren Sie zweimal jährlich Termine zur Kontrolle und zur professionellen Zahnreinigung bei Ihrem Zahnarzt. Er entfernt auch Beläge an schwer zugänglichen Stellen, poliert und fluoridiert Ihre Zähne, um Karies und damit auch Mundgeruch vorzubeugen.
- Mundspülungen verwenden: Benutzen Sie Mundspülungen mit Zinkverbindungen oder Chlorhexidingluconat, die antibakteriell wirken und Mundgeruch beseitigen. Zahnärzte raten jedoch davon ab, diese dauerhaft zu verwenden, da sie der Mundflora eher schaden.
Hausmittel gegen Mundgeruch
- Ingwertee: Die ätherischen Öle der Ingwerwurzeln neutralisieren den üblen Atemgeruch – entweder als Tee aufgebrüht oder ein paar dünne Scheiben roh zerkaut.
- Petersiliengrün: Das Chlorophyll der Blätter ist ein gutes Mittel gegen Mundgeruch, wenn Sie rohe Zwiebeln oder Knoblauch gegessen haben. Kauen Sie einfach ein paar Petersilienblätter.
- Zitrone: Beißen Sie in ein Stück Zitrone oder spülen Sie Ihren Mund mit Zitronensaft. Die Zitronensäure regt die Speichelproduktion an und beseitigt unangenehme Gerüche. Denken Sie daran: Greifen Sie nur selten zu diesem Mittel, da die Säure dem Zahnschmelz schadet. Warten Sie daher eine Stunde, bis sie sich die Zähne putzen.
- Kaffeebohnen: Kauen Sie ein paar Bohnen, um den Säuregeschmack zu reduzieren, der beim Aufstoßen aus dem Magen kommt.
- Salbeitee: Er wirkt antibakteriell wie eine Mundspülung und erfrischt den Atem.
Übrigens: Zuckerhaltige Kaugummis und Pfefferminzbonbons helfen nur vorübergehend, den Mundgeruch loszuwerden. Der darin enthaltene Zucker fördert das Wachstum der Bakterien, die den schlechten Atem verursachen.
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