Zahnprovisorium: Deshalb ist vorläufiger Zahnersatz wichtig
Das Wichtigste in Kürze
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Ein Zahnprovisorium überbrückt die Zeit zwischen Zahnverlust und der Fertigstellung des Zahnersatzes.
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Mit dem provisorischen Zahnersatz schließt der Zahnarzt schnell eine Lücke und erhält Ihre Kaufunktion.
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Die Kosten hängen vom benötigten Zahnersatz ab – bei hochwertigen Provisorien erstatten die gesetzlichen Krankenkassen nur einen Teil der Kosten. Ihren Eigenanteil senken Sie mit einer privaten Zahnzusatzversicherung.
Was ist ein Zahnprovisorium?
Ob Zahnkrone, Brücke, Stiftzahn oder Implantat – vor dem eigentlichen Zahnersatz ist meistens ein Zahnprovisorium als Übergangslösung nötig. So müssen sich Patienten nicht mit Zahnlücken zeigen, bis ihre „dritten Zähne“ fertig sind. Welche Arten von provisorischen Zähnen es gibt und was sie kosten, lesen Sie in diesem Ratgeber.
Ein Provisorium für den Zahn oder provisorischen Zahnersatz tragen Patienten vorübergehend, bis der endgültige Zahnersatz aus dem Dentallabor kommt. Wurde Ihnen ein Zahn gezogen, rät Ihr Zahnarzt zu einem Provisorium für die Zeit, die er benötigt, um die Stelle langfristig zu behandeln und Ihr Zahnersatz fertig ist.
Wie lange wird ein Zahnprovisorium getragen? Das kann je nach Art der Behandlung und des Zahnersatzes von wenigen Tagen bis zu mehreren Monaten dauern.
So werden provisorische Zähne hergestellt
Bevor Ihr Zahnarzt Ihre Zähne für eine Brücke oder eine Krone vorbereitet und abschleift, nimmt er einen Abdruck Ihres Gebisses. Nach dieser Vorlage erstellt er meist in der Praxis ein Provisorium aus Kunststoff und setzt es sofort ein. Parallel dazu fertigt ein Dentallabor den eigentlichen Zahnersatz an.
Hochwertigere Provisorien werden ebenfalls im Dentallabor hergestellt. Sie lassen sich besser an die natürliche Zahnfarbe anpassen, was vielen Patienten vor allem beim Frontzahnbereich wichtig ist. Auch Langzeitprovisorien, die besonders natürlich aussehen und mehrere Monate halten müssen, erstellen Zahnlabore. Das Besondere: Solche Langzeitprovisorien fertigt das Labor schon vor Beginn der Zahnbehandlung an, sodass sie direkt im Anschluss an die Behandlung eingesetzt werden können.
Vorteile von provisorischem Zahnersatz
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Mit den provisorischen Zähnen im Ober- oder Unterkiefer können Sie normal essen und sprechen, bis Ihre Zahnbehandlung abgeschlossen ist.
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Der vorläufige Zahnersatz beugt Zahnwanderungen und Knochenabbau vor. Die noch vorhandenen Zähne tendieren nämlich dazu, sich in Richtung Zahnlücke zu bewegen. Fehlt der Zahn im Gebiss, wird die Stelle außerdem nicht mehr belastet und der Knochen bildet sich allmählich zurück.
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Bei abgeschliffenen Zähnen, die für eine Überkronung vorbereitet werden und empfindlich sind, schützt das Provisorium vor Schmerzen.
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Zudem verhindert es, dass sich Keime an der behandelten Stelle ausbreiten. Diese können zu Entzündungen führen.
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Vorläufiger Zahnersatz spielt vor allem im Frontzahnbereich für die Ästhetik eine wichtige Rolle. Behandelt Ihr Zahnarzt bei Ihnen einen Schneidezahn oder mehrere vordere Zähne, haben Sie mit dem Provisorium immer eine geschlossene Zahnreihe. Bei einem Provisorium für einen Backenzahn sind die ästhetischen Gründe zu vernachlässigen.
Arten von Zahnprovisorien
Kurzzeit- und Langzeitprovisorium
Zahnärzte unterscheiden Kurzzeit- und Langzeitprovisorien. Je nach Gesundheitszustand Ihrer Zähne und der Art des Zahnersatzes, für den Sie sich entscheiden, kommt eines der beiden Provisorien für Sie infrage. Ein Kurzeitprovisorium tragen Sie wenige Tage bis höchstens etwa vier Wochen.
Und was ist ein Langzeitprovisorium? Bei einer umfangreichen Zahnsanierung, Zahnkorrektur oder wenn Sie sich für Implantate entscheiden, empfiehlt Ihr Zahnarzt in der Regel ein Langzeitprovisorium. Wie lange hält ein Langzeitprovisorium? Das Zahnersatz-Provisorium überbrückt mehrere Monate, in die auch Heil- und Erholungsphasen einberechnet werden. Es ist meist stabiler und komfortabler als ein Kurzzeitprovisorium, um auch längerfristig den Belastungen beim Kauen und Sprechen standzuhalten. Das Provisorium besteht meist aus belastbarem Kunststoff (Komposit) und kann bei Bedarf verändert oder ergänzt werden.
Weitere Arten von vorläufigem Zahnersatz
- Provisorische Zahnkrone: Überkront Ihr Zahnarzt bei Ihnen zum Beispiel einen einzelnen Zahn, bekommen Sie ein Kurzzeitprovisorium. Dieses tragen Sie solange, bis das Zahnlabor Ihre Krone fertiggestellt hat. Das dauert in der Regel zwischen zwei und vier Wochen. Ein Provisorium für eine Zahnkrone ist auch während einer Wurzelbehandlung sinnvoll. Hat Ihr Zahnarzt die bestehende Zahnkrone entfernt, um eine Infektion im Wurzelkanal zu behandeln, erhalten Sie zunächst eine provisorische Krone, bis er sicher ist, dass die Infektion abgeheilt ist. Dann erst überkront er den Zahn neu.
- Provisorische Zahnprothese: Muss Ihnen Ihr Zahnarzt mehrere Zähne ziehen und kann diese nicht alle auf einmal extrahieren, tragen Sie eine Zeit lang eine Klammerprothese aus Kunststoff. Die provisorische Teilprothese ersetzt er dann zum Beispiel durch eine dauerhafte Vollprothese.
- Provisorische Zahnbrücke: Wenn Sie ein Zahnimplantat bekommen, ist häufig zunächst provisorischer Zahnersatz nötig – bis das Implantat im Kieferknochen eingeheilt ist. Dafür eignet sich eine Klebe- oder Maryland-Brücke als festsitzendes Langzeitprovisorium. Diese besondere Brücke besteht aus einem Brückenglied mit zwei „Flügeln“. Damit befestigt der Zahnarzt das hochwertige Zahnprovisorium an den Nachbarzähnen. Dieses ersetzt in der Regel einen fehlenden Zahn im Frontzahnbereich, bis die endgültige Krone auf dem Implantat verschraubt werden kann.
- Provisorische Implantate (auch Interims- oder Kurzzeit-Implantate): Sie schließen beispielsweise nach einem Unfall, bei dem Sie einen Zahn verloren haben, schnell eine Zahnlücke. Dabei dienen sie als stabiles Provisorium bis die endgültigen Implantate einheilen können. Der Zahnarzt kann auch feste Brücken und Zahnprothesen übergangsweise am Zahnimplantat-Provisorium befestigen.
Was kostet ein Zahnprovisorium?
Die Kosten für provisorische Zähne hängen von der Art des Zahnersatzes ab, für den Sie sich entschieden haben. Läuft die Behandlung auf eine Prothese hinaus, sind die Kosten für das Provisorium niedriger als bei Implantaten.
Die Preise für ein Zahnprovisorium beginnen bei etwa 50 Euro und können 1.500 Euro übersteigen. Eine provisorische Krone erhalten Sie schon für rund 50 Euro, für eine provisorische Brücke zahlen Sie bis zu 500 Euro. Was kostet ein Langzeitprovisorium? Da es aufwändiger in der Herstellung und besonders robust sein muss, ist es wesentlich teurer als andere Provisorien. So müssen Sie für eine Klebe- oder Maryland-Brücke mit mindestens 1.500 Euro rechnen.
Preisbeispiele für provisorische Zähne
- Kosten für eine provisorische Krone: ca. 50 Euro
- Kosten für eine provisorische Prothese: ca. 150 bis 300 Euro
- Kosten für eine provisorische Brücke: ca. 300 bis 500 Euro
- Kosten für einen provisorischen Zahnersatz mit vier Interims-Implantaten: ca. 1.000 bis 1.500 Euro
- Kosten für eine festsitzende Klebe- oder Maryland-Brücke: ab ca. 1.500 Euro
Welche Kosten übernimmt die gesetzliche Krankenkasse?
Vor Beginn Ihrer Zahnbehandlung erstellt Ihnen Ihr Zahnarzt einen Heil- und Kostenplan mit allen anfallenden Summen. Diesen müssen Sie mit einem Antrag auf Kostenübernahme bei Ihrer Krankenkasse einreichen. Sie erstattet Ihnen in der Regel auch für Ihr Provisorium einen befundorientierten Festzuschuss im Rahmen der Regelversorgung. Der Festzuschuss beträgt 60 bis 75 Prozent der Kosten – je nachdem, wie regelmäßig Sie die jährlichen Kontrollbesuche bei Ihrem Zahnarzt wahrgenommen haben und dies entsprechend in Ihrem Bonusheft vermerkt ist.
Für hochwertigeren temporären Zahnersatz müssen Sie die Mehrkosten aus eigener Tasche zahlen. Das gilt zum Beispiel auch für Langzeitprovisorien bei Implantaten. Da Implantate keine Kassenleistung sind, übernimmt die Krankenkasse nicht die Kosten für die aufwändige provisorische Versorgung. Sie erstattet nur den Festzuschuss für die Regelversorgung.
Mit einer privaten Zahnzusatzversicherung können Sie Ihren Eigenanteil bei Zahnprovisorien senken – je nach Tarif um bis zu 100 Prozent. Davon profitieren vor allem Kassenpatienten, die ein Langzeitprovisorium bei Implantaten benötigen. Auch für Kinder kann eine private Zahnzusatzversicherung sinnvoll sein, wenn sie sich zum Beispiel beim Spielen einen Zahnausschlagen.
Was ist zu tun, wenn ein Zahnprovisorium herausgefallen ist?
Ist Ihnen das Zahnprovisorium am Wochenende herausgefallen, wenden Sie sich an den zahnärztlichen Notdienst. So finden Sie einen Zahnarzt in Ihrer Umgebung.
Wie Sie Ihr Zahnprovisorium pflegen
- Ein herausnehmbares Zahnprovisorium reinigen Sie am besten mit einer harten Zahnbürste, warmem Wasser und etwas Zahnpasta, bevor Sie es wieder einsetzen.
- Festsitzende Langzeitprovisorien putzen Sie wie alle anderen Zähne gründlich und regelmäßig.
- Gehen Sie regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen zu Ihrem Zahnarzt und lassen Sie Ihre Zähne professionell reinigen, damit auch Ihr Langzeitprovisorium gepflegt wird und über Monate hält.
Marlis Reisenauer, 21.10.2024
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