Neue Regeln für Autofahrer 2026 – das gilt ab dem neuen Jahr

Neues Notrufsystem für Neuwagen, geänderte Typ- und Regionalklassen der Kfz-Versicherung und Zahlungsweise der KFZ-Steuer: Auch zum Jahreswechsel 2025/26 kommen einige Neuerungen und Änderungen auf Pkw-Halter zu. In diesem Ratgeber verraten wir Ihnen, welche neuen Regeln Autofahrer 2026 erwarten - und wie sich diese finanziell auswirken.

Next Generation eCall - neues Notrufsystem fürs Auto

Einsatzkräfte schnellstmöglich über einen Unfall informieren – das ist die Aufgabe des Notrufsystems Next Generation eCall. Ab 2026 müssen es Pkw- und Transporter-Hersteller in neu entwickelte Fahrzeuge einbauen. Ein Jahr später wird Next Generation eCall auch für alle Neuwagen Pflicht. 

Wie sein Vorgänger eCall wählt das System automatisch 112 und sendet wichtige Fahrzeugdaten an die Einsatzkräfte. Im Gegensatz zum bisherigen Notrufsystem funktioniert Next Generation eCall auch über 4G und 5G – die Daten lassen sich schneller und stabiler übertragen.

Auch im Jahr 2026 können Sie die CO₂-Einsparungen Ihres Elektroautos im Straßenverkehr an Unternehmen verkaufen, die viele Schadstoffe ausstoßen. Die Bundesregierung unterstützt auch im neuen Jahr die Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote), um den Ausstoß von CO₂ zu reduzieren und den Vertrieb von E-Autos zu fördern. Ihre THG-Prämie für 2026 müssen Sie bis 10. November 2026 beantragen. Einmal im Jahr folgt dann die Auszahlung. Für Privatpersonen sind die Einnahmen daraus nicht steuerpflichtig.

Zu den neuen Regeln zählen in der EU 2026 auch gleich zwei neue Abgasnormen für Autofahrer:

• Die angepasste Euro 6e gilt ab dem 1. Januar 2026: Hier ändert sich die Temperatur, bei der die Straßentests gefahren werden. Die Grenzwerte der Abgasnorm müssen dann innerhalb eines größeren Temperaturrahmens gelten.
• Ab dem 29. November 2026 wird die Euro 7 für neu entwickelte Pkws gültig - damit will die EU-Kommission die Emissionsüberwachung neu regulieren. Erstmals wird dann auch Feinstaub und Abriebpartikel durch Bremsen und Reifen erhoben. Außerdem bringt die Norm erstmals Mindestwerte hinsichtlich der Haltbarkeit von Antriebsbatterien. Für Elektroautos und Plug-in-Hybriden. Ab November 2027 ist die Euro-7-Norm dann für alle Autos mit Neuzulassung gültig - egal, ob Dieselfahrzeug, Benziner oder Elektroauto.

Die Typklasse eines Fahrzeugs ist zur Berechnung Ihres Kfz-Versicherungsbeitrags wichtig. Sie ist ein statistischer Wert, der sich aus der Unfall- und Schadenbilanz eines Automodells ergibt. Diesen ermitteln Experten jedes Jahr neu.

Der Wert liegt je nach Art der Versicherung (Haftpflicht, Teil- oder Vollkaskoversicherung) zwischen 10 und 34. Je niedriger die Typklasse ist, umso geringer fallen meist die Kfz-Beiträge aus.

Im Oktober 2025 hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) die Kfz-Typklassen für 2026 veröffentlicht. Daraus erfolgen folgende Änderungen für die Kfz-Haftpflicht:

• Für etwa 5,9 Millionen Fahrzeuge gilt eine höhere Typklasse als bisher.
• Rund 4,5 Millionen Autos fallen in eine niedrigere Typklasse.
• Für rund 32 Millionen Autobesitzer bleibt die Typklasse ihres Fahrzeugs gleich.

Weitere Informationen zu den neuen Typklassen 2026 und wie sie sich auf den Beitrag der Kfz-Versicherung auswirken, lesen Sie in unserem Ratgeber.

Ähnlich wie die Typklasse kann auch die Regionalklasse zu Preisunterschieden bei der Kfz-Versicherung führen. Sie spiegelt die Unfall- und Schadensbilanz in Ihrer Region wider und wird jährlich angepasst. Der Wert liegt zwischen 1 und 16 – je nach Art der Versicherung (Haftpflicht, Teilkasko oder Vollkasko).

Bei der Haftpflichtversicherung wirken sich die neuen Regionalklassen für 2026 wie folgt aus:

• Etwa 5,3 Millionen Fahrzeughalter profitieren von einer günstigeren Einstufung.
• Rund 5,0 Millionen Fahrzeuge landen in einer höheren Regionalklasse.
• Für circa 32,1 Millionen Versicherte ändert sich die Regionalklasse nicht.

Übrigens: Ihre Regionalklasse ermitteln Sie ganz einfach über die Website des Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V..

Wenn Sie noch einen alten rosafarbenen oder grauen Führerschein besitzen, müssen Sie ihn in den kommenden Jahren umtauschen. Sie erhalten dafür einen neuen, fälschungssicheren EU-Führerschein im Scheckkarten-Format. Auch wenn Sie eine Scheckkarten-Fahrerlaubnis haben, die vor dem 19. Januar 2013 ausgestellt wurde, müssen Sie diese erneuern.

Der Umtausch des alten Führerscheins findet stufenweise statt und ist an bestimmte Fristen gebunden.

• Haben Sie Ihre Fahrerlaubnis zwischen 1999 und 2001 bekommen, können Sie bis 19.01.2026 das neue Dokument beantragen.
• Hat Ihnen die Behörde das Dokument zwischen 2002 und 2004 ausgestellt, haben Sie dafür bis zum 19.01.2027 Zeit.

Ihr neuer EU-Führerschein ist 15 Jahre lang gültig. Danach müssen Sie das Dokument erneut beantragen. Die Kosten für den Führerscheintausch liegen bei 25 Euro.

Wichtig zu wissen: Versäumen Sie die Frist zum Führerschein-Umtausch und werden von der Polizei angehalten, kommt ein Verwarnungsgeld von 10 Euro auf Sie zu.

Ab Januar 2026 tritt die nächste Stufe der CO₂-Steuer in Kraft. Der konkrete Preis pro Tonne ausgestoßenem CO₂ steht noch nicht fest - bewegt sich aber im Rahmen von 55 bis 65 Euro. Das macht sich auch an der Zapfsäule bemerkbar. Benzin und Diesel verteuern sich 2026 jeweils um mehrere Cent pro Liter.

Tipp: Wie Sie trotzdem beim Tanken Geld sparen, lesen Sie in unserem Ratgeber.

Aufgepasst, Österreich- und Schweiz-Urlauber: Es gibt neue Vignetten und die Maut wird 2026 etwas teurer. Die Jahresvignette für Österreich in Feuerrot gilt bereits ab Dezember 2025. Der als Pickerl bekannte Aufkleber ist bis Januar 2027 gültig. Mit den neuen Vignetten steigen auch die Mautgebühren für Pkw:

• Die Jahresvignette kostet 106,80 Euro (bisher 103,80 Euro).
• Die Zwei-Monats-Vignette erhalten Sie für 32,00 Euro (bisher 31,10 Euro).
• Die 10-Tagesvignette gibt es für 12,80 Euro (bisher 12,40 Euro).
• Die Tagesvignette ist nur digital erhältlich; Sie zahlen 9,60 Euro dafür (bisher 9,30 Euro).

Die neue Jahresvignette für die Schweiz ist ab Dezember 2025 14 Monate lang gültig. Sie kostet wie im Vorjahr 40 Schweizer Franken (das sind rund 43 Euro). Bestellen Sie über einen Anbieter wie den ADAC kommen evtl. ein paar Euro an Service-Kosten hinzu.

Ab 2026 ist es nicht mehr möglich, Ihre Kfz-Steuer in Raten zu bezahlen. Das bedeutet: Sie müssen die Summe auf einmal überweisen. Zum Fälligkeitstag entrichten Sie die Kfz-Steuer als Vorauszahlung für das gesamte Jahr. Der Fälligkeitstag liegt normalerweise im Anmeldemonat Ihres Wagens.

Auch für Besitzer von E-Autos gibt es 2026 einige Neuerungen. So soll die staatliche Kaufprämie zurückkommen – allerdings in geänderter Form. Wie diese genau aussehen soll, stand bis Redaktionsschluss noch nicht fest. Klar ist nur, dass vor allem Haushalte mit mittlerem und niederem Einkommen entlastet werden sollen.

Außerdem wird die Befreiung rein elektrischer Fahrzeuge von der Kfz-Steuer bis 2035 verlängert. Das heißt: Jedes Fahrzeug ist ab dem Erstzulassungsdatum bis zu zehn Jahre steuerfrei. Ab dem elften Zulassungsjahr wird die Kfz-Steuer nach dem zulässigen Gesamtgewicht des Wagens berechnet.

Auch im nächsten Jahr lohnt sich also ein Elektrofahrzeug. Welche Vorteile neben den genannten finanziellen Fördermaßnahmen existieren, lesen Sie im Ratgeber „Vorteile mit Elektroauto“.