Winterreifen wechseln – so geht's richtig

Das Wichtigste in Kürze
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In Deutschland gibt es eine situative Winterreifenpflicht: Sie gilt bei winterlichen Witterungsverhältnissen – unabhängig vom Datum.
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Dank eines besonderen Profils und einer weichen Gummimischung, bieten Winterreifen bei niedrigen Temperaturen und winterlichem Wetter besseren Grip.
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Sie können Ihre Winterreifen selbst wechseln oder von der Werkstatt tauschen lassen. Diese lagert Ihre Sommerreifen auch gern ein.
Reifenwechsel für den Winter– die wichtigsten Fakten
Brrr, ist das am Morgen kalt draußen… Glücklicherweise sitzen Sie im warmen Auto – gut geschützt vor den ungemütlichen Temperaturen. In der Nacht gab es schon Frost, auf den Straßen liegt feiner Raureif – und das schlechte Herbstwetter sorgt für eine nass-kalte Schlitterpartie. Spätestens jetzt gilt: Unbedingt von Sommerreifen auf Winterreifen wechseln. Denn wenn Sie bei glatten Straßen mit Sommerreifen fahren, machen Sie sich strafbar – Bußgeld und Punkt in Flensburg inklusive. Zudem riskieren Sie den Versicherungsschutz Ihrer Kfz-Haftpflicht - und Kaskoversicherung.
Grund dafür:
Seit 2010 gibt es in Deutschland eine situative Winterreifenpflicht. Sie gilt unabhängig von Datum oder Jahreszeit bei winterlichen Witterungsverhältnissen. Laut §2 Abs. 3a der Straßenverkehrsordnung zählen dazu:
- Glatteis
- Schneeglätte
- Schneematsch
- Eisglätte
- Reifglätte

Unter diesen Bedingungen müssen alle Räder an Ihrem Wagen Winterreifen haben. Darunter versteht der Gesetzgeber sogenannte M+S Reifen und Reifen mit Alpine-Symbol. M + S steht für Matsch und Schnee; das Alpine-Symbol ist eine Art Bergpiktogramm mit Schneeflocke. Seit Juni 2017 gelten zwar nur noch Reifen mit Alpine-Symbol als wintertauglich, Sie dürfen aber noch bis zum 30. September 2024 mit M+S Reifen fahren.
Winterreifen haben ein anderes Profil als Sommerreifen; sogenannte Lamellen verhindern, dass Ihr Auto von der Straße abkommt. Außerdem unterscheiden sich die beiden Reifentypen hinsichtlich ihrer Gummimischung: Der Gummi von Winterreifen ist deutlich weicher und haftet so auch bei eisigen Temperaturen und nassem Belag besser auf der Straße.
Wenn Sie bei Schnee und Eis ohne Winterreifen fahren, gefährden Sie also nicht nur sich und andere Verkehrsteilnehmer. Sommerreifen im Winter bedeuten auch hohe Strafen für Sie als Fahrer. Und das kann schnell teuer werden:
- Werden Sie mit Sommerreifen im Winter erwischt, kostet das ein Bußgeld von 60 Euro.
- Behindern Sie dadurch den Verkehr, zahlen Sie sogar 80 Euro. Zusätzlich bekommen Sie einen Punkt in Flensburg.
- Wenn Sie andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringen, sind Ihnen 100 Euro Strafe und ein Punkt sicher.
- Kommt es zu einem Unfall wegen fehlender Winterreifen, steigt der Betrag auf 120 Euro.
Zudem riskieren Sie, dass der Versicherungsschutz Ihrer Kfz-Haftpflicht- und Kaskoversicherungen wegen fahrlässigen Verhaltens nicht greift. So bleiben Sie im Fall der Fälle auf den Schadenkosten sitzen.
Übrigens: Wenn von "Winterreifenwechsel" oder "Winterpneus wechseln" die Rede ist, bedeutet das eigentlich, dass Sie die kompletten Räder austauschen. Da der Ausdruck "Winterräder wechseln" kaum verwendet wird, bleiben wir auch in diesem Ratgeber bei der Formulierung "Winterreifen wechseln".
Wann man auf Winterreifen wechseln sollte, erfahren Sie im nächsten Abschnitt.
Winterreifen wechseln: der richtige Zeitpunkt
Zur Frage "Bis wann oder ab wann muss man Winterreifen wechseln?" gilt die Faustregel "Von O bis O". Demnach sollten Sie im Oktober auf Winterreifen wechseln und ungefähr an Ostern wieder auf Sommerpneus wechseln.
Diese Regel ist jedoch nur eine sehr grobe Leitlinie. Zum einen unterscheiden sich Wetter und Klima stark regional. Zum anderen schneit es dank Klimawandel seltener und das Wetter wird unberechenbar. Achten Sie also unbedingt auf die Witterungsverhältnisse vor Ort, um zu entscheiden, wann Sie Winterreifen aufziehen. Das bedeutet im Klartext: Machen Sie Ihr Auto winterfest – noch vor dem ersten Frost.
Winterreifen wechseln in der Werkstatt vor Ort
Wenn Sie nicht selbst Hand anlegen möchten, lassen Sie die Profis ran: Winterreifen wechseln Sie bequem in Kfz-Werkstätten und bestimmten Vertragspartnern Ihres Fahrzeugherstellers. Neben dem eigentlichen Reifenwechsel bieten die Experten Ihnen zudem passende Services wie:
- Reifen reinigen
- Räder auswuchten
- Räder einlagern
- Reifen sichten
Tipp: Vereinbaren Sie den Werkstatt-Termin möglichst lange im Voraus. Je näher der Winter rückt, desto knapper werden Termine und Material zum Reifen wechseln in der Nähe.
Wenn Sie sich gut mit Ihrem Auto auskennen, können Sie den Wechsel auf Winterreifen selbst in Angriff nehmen. Wie das funktioniert, lesen Sie im nächsten Abschnitt.
Wichtig: Bevor Sie Ihre Winterreifen selbst wechseln, achten Sie darauf, ob bei Ihrem Fahrzeug ein direktes Reifendruckkontrollsystem (RDKS) verbaut ist. In diesem Fall sollte ein Profi Ihre Reifen wechseln: Er prüft, ob die Sensoren des Systems richtig funktionieren.
Winterreifenwechsel in 10 Schritten – So geht‘s
In zehn einfachen Schritten können Sie Ihre Sommerreifen selbst gegen Winterreifen tauschen:
- Legen Sie sich Ihr Werkzeug und den Wagenheber zurecht.
- Ziehen Sie die Handbremse oder die elektrische Parkbremse Ihres Autos an.
- Lockern Sie die Radschrauben leicht.
- Bocken Sie Ihr Auto auf - und achten Sie dabei unbedingt darauf, dass das Rad frei am Federbein hängt.
- Entfernen Sie die Schrauben komplett.
- Nehmen Sie den Sommerreifen ab.
- Jetzt können Sie das neue Rad mit dem passenden Winterreifen aufziehen.
- Setzen Sie die Schrauben wieder ein und ziehen Sie sie leicht an.
- Senken Sie Ihr Auto ab, um das Rad zu blockieren.
- Ziehen Sie anschließend den Winterreifen mit dem Drehmomentschlüssel komplett fest. Das richtige Drehmoment finden Sie im Bordbuch Ihres Fahrzeugs.
- Prüfen Sie noch den Reifendruck und füllen Sie, falls nötig, Luft nach.
Das Prozedere ist genau das gleiche wie beim Sommerreifen wechseln.
Gut zu wissen:
Gesetzlich sind 1,6 Millimeter Restprofil bei Winterreifen vorgeschrieben, der ADAC rät jedoch zu mindestens 4 Millimeter. So sind Sie deutlich sicherer unterwegs.
Tipp:
Mit einer 1-Euro-Münze können Sie testen, ob Ihr Profil noch reicht: Stecken Sie sie einfach zwischen die Rillen. Der goldene Rand ist exakt drei Millimeter breit. Wenn er also komplett in der Rille verschwindet, können Sie abschätzen, ob die Profiltiefe noch reicht.
Winterreifenwechsel: Kosten im Überblick
Sie fragen sich, was es kostet, Winterreifen zu wechseln? Die Antwort hängt davon ab, ob Sie die Winterreifen selbst wechseln oder eine Kfz-Werkstatt damit beauftragen.
Am günstigsten ist es, die Reifen selbst zu wechseln. Wenn Sie noch Winterreifen vom Vorjahr mit passender Profiltiefe haben, kostet Sie der Winterreifenwechsel nichts außer Zeit und Mühe. Sind keine brauchbaren Räder vorhanden, zahlen Sie beim Winterreifen wechseln nur den Preis für die Räder selbst. Je nach Größe, Qualität und Modell liegen die Preise zwischen 50 und 100 Euro.
Wenn Sie in der Werkstatt oder beim Vertragspartner Winterreifen wechseln, kosten spezielle Leistungen extra. Die Kosten für den reinen Winterreifenwechsel liegen je nach Werkstatt zwischen 12 und 30 Euro. Dazu kommen eventuell die Preise für die Räder, falls Sie keine brauchbaren besitzen. Wenn Werkstätten die Reifen wechseln und einlagern, sind Kosten von etwa 20 bis 100 Euro üblich. Die Preise für weitere Services wie Reifenreinigung, -sichtung oder Auswuchten schwanken teilweise stark. Auswuchten kostet um die acht Euro pro Rad, für die Reinigung werden ca. drei Euro pro Rad fällig.

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3 Preis-Leistungs-Versprechen und Wettbewerbsvergleich
Mögliche Beitragsersparnis im Vergleich zum Wettbewerb von DA Direkt Deutsche Allgemeine Versicherung AG mit ausgewählten Versicherungsanbietern (Klassische sowie Direkt-Versicherer) im folgenden Beispielfall:
Beitragsvergleich für: Opel Corsa-E 1.4 (HSN: 0035, TSN: BCB), eigenfinanziert, Erstzulassung: 09.07.2013, Zulassung auf den Fahrzeughalter: 31.07.2020, Zulassung in PLZ: 26388, Stadt: Wilhelmshafen, Fahrleistung: 18.000 km/Jahr, Kilometerstand: 76.541 km, Nutzung: ausschließlich privat, Abstellplatz: Straße (nicht abgeschlossen, nicht überdacht, öffentlich), Halter: Versicherungsnehmer, Fahrer: Versicherungsnehmer (geb. 02.02.1975, Führerschein erworben am 01.02.1993) und Partner (geb. 06.04.1973, Führerschein erworben 08.04.1991), Angestellter, verheiratet, keine Kinder im Haushalt, kein Mitglied eines deutschen Automobilclubs, Kein Wohneigentum/Geschäftsgebäude, SF-Klasse KH/VK: SF25/SF25, Selbstbeteiligung TK/VK: 150/300 Euro, keine Vorschäden, Zahlweise: jährlich per Lastschrift, ohne Werkstattbindung, Versicherungsbeginn: 31.07.2020
Quelle: Werte Allianz, HDI, HUK24, Mecklenburgische; Angebot der Anbieter Stand: 28.07.2020. Vergleich von Kfz-Haftpflicht- und Vollkaskotarifen (Selbstbeteiligung TK/VK 150/300 Euro). Die Tarife können sich in weiteren einzelnen Leistungsmerkmalen unterscheiden. Allianz, HDI und Mecklenburgische sind mit ihren Kfz-Versicherungstarifen als klassische Versicherer vertreten. HUK24 und ist als Direktversicherer vertreten.