Alternative Antriebe für das Auto
Das Wichtigste in Kürze
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Alternativen zum Verbrennungsmotor sind wichtig, um Klima und Umwelt zu schonen.
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Bekannte alternative Antriebstechniken sind Wasserstoff, Flüssiggas, Brennstoffzellen und batterieelektrische Antriebe.
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Die verschiedenen Varianten unterscheiden sich hinsichtlich Reichweite, Effizienz und Umweltfreundlichkeit.
Alternative Antriebskonzepte – eine kurze Erklärung
Frische Luft, klares Wasser und grüne Wälder – so in etwa lautet das Versprechen der Automobilhersteller in Bezug auf alternative Antriebsarten. Was sich hinter dem Begriff verbirgt und welche Antriebe fürs Auto wirklich überzeugen, verraten wir in diesem Ratgeber.
Was sind alternative Antriebe?
Alternative Antriebsarten sind Technologien, die ein Auto oder anderes Fahrzeug weitestgehend umweltfreundlich bewegen. Sie heißen deshalb so, weil sie Alternativen zum traditionellen Verbrennungsmotor sind. Weitere Begriffe, die dafür im Umlauf sind, lauten "alternative Antriebssysteme" und "alternative Antriebstechniken".
Eine spezielle Variante von Fahrzeugen mit alternativem Antrieb sind sogenannte Zero Emission Vehicles. Ursprünglich stammt dieser Begriff aus der kalifornischen Gesetzgebung. Er steht für Kraftfahrzeuge, die keine schädlichen Stoffe in ihre unmittelbare Umgebung freisetzen.
Warum sind alternative Antriebe die Zukunft?
Diese Frage ist relativ einfach zu beantworten: In der Öko-Bilanz überzeugen weder Diesel-Fahrzeuge noch Benziner. Wir brauchen alternative Antriebe für unsere Automobile, die weniger oder gar kein CO2 ausstoßen. Um wirklich umweltfreundlich zu sein, müssen auch die Bestandteile aus nachhaltigen Quellen stammen. Nur so lassen sich die Folgen des Klimawandels abmildern. In der Fahrzeugtechnik sind die Menschen daher schon länger auf der Suche nach alternativen Antrieben.
Eine Übersicht der alternativen Antriebe mit ihren Vor- und Nachteilen finden Sie im Folgenden.
Reine Elektroautos – ein Klassiker der alternativen Autoantriebe
Sie gehören allmählich schon fast zum alltäglichen Stadtbild: Autos mit Elektro-Antrieb. Ihr Antrieb ist auch als batterieelektrisch bekannt, da ein Akku bzw. eine Batterie verbaut ist. Diese Elektroautos nutzen entweder einen sogenannten Asynchronmotor oder einen Synchronmotor. Letzterer bewegt sich, wie der Name verrät, synchron zur Wechselspannung. Beim Asynchronmotor ändert sich die Drehzahl dagegen mit der Last. Mehr als 300.000 Elektroautos waren Anfang 2021 schon in Deutschland zugelassen. Das sind 126 Prozent mehr als im Jahr davor. Dennoch gibt es immer noch eine heftige Diskussion um Vor- und Nachteile dieses Fahrzeugtyps.
Reichweite von Elektrofahrzeugen
Zu den Nachteilen zählt die deutlich geringere Reichweite von Elektroautos im Vergleich mit anderen Fahrzeugtypen. Jedoch hat sich mit den technischen Entwicklungen der vergangenen Jahre einiges getan: 2017 lag die durchschnittliche Reichweite der in Deutschland zugelassenen Elektroautos bei etwa 241 Kilometern, inzwischen ist sie auf 435 Kilometer gestiegen.
Verbraucher sollten berücksichtigen, dass die vom Hersteller angegebene maximale Reichweite oft von der tatsächlichen Reichweite des Elektroautos abweicht. Folgende Faktoren beeinflussen die mögliche Länge der Fahrstrecke:
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Fahrtgeschwindigkeit
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Gewicht und Beladung des Fahrzeugs
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Energieaufwand für andere elektrische Geräte innerhalb des Fahrzeugs, beispielsweise Autoradio
Vorteile und Nachteile im Überblick
+ Steuervorteile und Vergünstigungen beim Kauf
+ Mit E-Kennzeichen Busspur und besondere Parkplätze in manchen Städten nutzbar
+ Umweltfreundlich bei Strom aus regenerierbaren Quellen
+ Kaum Verschleißteile, daher niedrigere Reparaturkosten
+ Sie können die THG-Quote Ihres E-Autos verkaufen, das bringt Ihnen mehrere hundert Euro pro Jahr ein
+ Weniger Lärmbelastung
- Vergleichsweise hoher Anschaffungspreis
- Geringere Reichweite der E-Autos
- Lange Ladezeiten
- Ladeinfrastruktur noch nicht optimal
- Materialien für Akkus stammen oft aus Krisengebieten und nicht nachhaltiger Förderung
- Teilweise noch Risiko durch fehlende Geräusche, auch wenn die meisten Hersteller hier schon nachgebessert haben
Alternativen zu E-Autos entdecken Sie in den nächsten Abschnitten.
Autos mit Hybridantrieb – der Mix macht's
Hybrid-Fahrzeuge nutzen gleich zwei Antriebsarten: einen traditionellen Verbrennungsmotor und einen Elektromotor.
Ein paralleler Hybridantrieb verbindet beide Motoren auf einem Antriebsstrang. Auf dem Markt existieren derzeit drei Varianten des parallelen Hybridantriebs – Mild-Hybridantrieb, Vollhybrid-Modelle und Plug-in-Hybrid-Autos. Beim Mild-Hybrid unterstützt der Elektromotor allerdings nur den Verbrennungsmotor.
Vollhybrid vs. Plug-in-Hybrid
Vollhybrid-Fahrzeuge fahren genauso wie Plug-in-Hybrid-Autos streckenweise rein elektrisch. Manchmal werden die beiden Begriffe synonym verwendet, doch es bestehen Unterschiede zwischen Plug-in-Hybrid und Vollhybrid: Der Elektromotor eines Vollhybrid-Autos lädt nur während der Fahrt per Dynamo sowie durch freigesetzte Bremsenergie. Der Plug-in-Antrieb kann dagegen Strom an einer Energiesäule laden. Zudem kommt hier ein größerer Akku zum Einsatz.
Reichweite von Hybrid-Autos
Da Sie mit Hybridfahrzeugen auch Benzin an der Tankstelle zapfen können, ist die Reichweite kein Problem. Wenn bei Förderbedingungen für Hybridautos von Reichweite die Rede ist, ist damit meist die rein elektrische Reichweite gemeint – also, wie weit Sie es allein mit dem Elektromotor schaffen. Bei Plug-In-Hybriden ist diese Reichweite deutlich höher als bei Vollhybriden. Erstere legen bis zu 70 Kilometer strombetrieben zurück.
Vorteile und Nachteile von Hybridantrieb
+ Günstiger als reine Elektrofahrzeuge
+ Fördermöglichkeiten bei bestimmten Mindestwerten (elektrische Reichweite, Emissionen)
+ Größere Reichweite
+ Keine Probleme bei Lade-/Tankinfrastruktur
- Stößt CO2 aus, daher nicht so umweltfreundlich wie andere alternative Antriebe
- Schwerer als normale Verbrenner, daher nicht sehr energie-effizient
- Wenig Platz im Kofferraum, wenn dort der Akku verbaut ist
Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb / Brennstoffzelle
Kfz mit Wasserstoffantrieb sind genau genommen Elektroautos. Die Funktionsweise der Wasserstoffautos unterscheidet sich jedoch deutlich vom batterieelektrischen Wagen. Im Gegensatz zu letzterem haben Wasserstoff-Fahrzeuge gewissermaßen ein eigenes kleines Kraftwerk an Bord: die Brennstoffzelle. Darin reagieren Wasserstoff und Sauerstoff zu Wasser. Dabei entstehen Wärme und elektrische Energie, die das Fahrzeug antreibt. Schadstoffe aus dem Auspuff? Fehlanzeige. Daher gelten die entsprechenden Fahrzeuge als Zero Emission Vehicles.
Reichweite von Fahrzeugen mit Wasserstoffantrieb
Diese Fahrzeuge bringen Sie im wahrsten Sinne des Wortes weit voran: Manche Wasserstoffautos haben mehr als 700 Kilometer Reichweite. Durchschnittlich gilt: 1 kg Wasserstoff schafft in etwa 100 Kilometer Reichweite. Zudem laden Autos mit Wasserstoffantrieb in maximal fünf Minuten wieder komplett auf.
Vorteile und Nachteile von Pkws mit Wasserstoffantrieb
+ Lädt innerhalb von wenigen Minuten komplett auf
+ Stößt Wasserdampf statt schädlicher Abgase aus
+ Große Reichweite
+ Stammt der Wasserstoff aus nachhaltigen Quellen, ist das Fahrzeug extrem umweltfreundlich
- Wenige Fahrzeugmodelle am Markt
- Vergleichsweise teuer
- Nur wenige Wasserstoff-Tankstellen vorhanden
Fahrzeuge mit Gasantrieb
Autos mit Gasanlagen gibt es in zwei Varianten: Flüssiggas-Autos und Erdgas-Fahrzeuge. Hier die Details zu beiden Antriebsarten:
Auto mit Flüssiggas-Antrieb (LPG)
In Deutschlang gibt es bereits etwa 450.000 LPG-Autos. Das Kürzel steht für Liquefied Petroleum Gas. Dieser Antriebsstoff fürs Auto wird auch als Autogas oder LPG-Gas bezeichnet. Wie der englische Begriff verrät, handelt es sich beim Flüssiggas um ein Abfallprodukt der Erdöl-Industrie. Es besteht hauptsächlich aus Butan und Propan. Daher kann dieser Fahrzeugtyp nie komplett CO2-frei unterwegs sein. Einige Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor lassen sich zum Gas-Auto umrüsten.
Autos mit Erdgas-Antrieb (CNG)
Der Kraftstoff von Erdgas-Fahrzeugen beziehungsweise CNG-Fahrzeugen besteht zu 85 Prozent aus Methan. Das englische Kürzel CNG steht für Compressed Natural Gas – und kommt daher, dass das Methan stark komprimiert werden muss, um Leistung zu liefern. Stammt das Erdgas aus nachhaltigen Quellen, bezeichnet man den Kraftstoff auch als Biogas fürs Auto.
Autos mit Erdgas-Antrieb stoßen immerhin etwa 15 Prozent weniger Kohlendioxid aus als traditionelle Verbrenner. Bisher nutzt bis auf wenige Taxi- und ÖPNV-Unternehmen allerdings kaum jemand die alternative Antriebsvariante. Die Umstellung eines Verbrenners auf Erdgas-Antrieb ist möglich, aber kompliziert und kostspielig.
Reichweite von Gas-Autos
Ein Erdgas-Auto hat eine durchschnittliche Reichweite von 400 bis 450 Kilometern, ein Fahrzeug mit Autogas schafft sogar 500 Kilometer im Mittel. Die Reichweite von CNG und LPG unterscheidet sich also nicht dramatisch.
Vor- und Nachteile von Gas-Autos
+ Viele Benziner können Sie zum Pkw mit Gasanlage umbauen
+ Vergleichsweise viele Flüssiggas-Tankstellen in Deutschland
+ Relativ günstiger Kraftstoff
- Nur begrenzt umweltfreundlich, da teilweise von fossilen Quellen abhängig
- Relativ hoher Kraftstoffverbrauch
- Wenige Tankstellen für Erdgasautos
- Bei Umrüstung weniger Platz im Kofferraum
Weitere Antriebsvarianten
Ethanol als Treibstoff
Ethanol kommt beispielsweise im Kraftstoff e85 zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ein Gemisch aus Benzin und Alkohol. Das e85-Benzin ist auch als Bioethanol bekannt. Das Ethanol stammt aus nachwachsenden Ressourcen und lässt Sie Ihr Fahrzeug CO2-neutral betreiben. Allerdings diskutiert die Fachwelt, ob der Anbau mit Regenwaldflächen und Feldern für Nahrungsmittel konkurriert.
Bioethanol ist nur für Autos mit spezieller Kraftstoffpumpe, Einspritzventil, Tank und Kraftstoffleitung geeignet. Das sogenannte e10-Benzin mit geringerem Ethanol-Anteil können dagegen alle normalen Benziner tanken.
Biodiesel fürs Auto
Biodiesel entsteht aus pflanzlichen oder tierischen Ölen. Eine bekannte Abkürzung dafür ist FAME oder RME – wenn der Kraftstoff aus Raps gewonnen wurde. Der Biodiesel gilt als besonders schonend für den Motor. Allerdings ist der Kraftstoff kaum nachhaltiger als gewöhnlicher Treibstoff. Die Emission von Stickoxiden ist sogar höher.
Pflanzenöl als Kraftstoff
Dieselfahrzeuge können rein hypothetisch auch Pflanzenöl als Kraftstoff nutzen. Damit die gleiche Antriebskraft wie beim traditionellen Diesel entsteht, müssen Sie das Fahrzeug allerdings aufwändig umrüsten lassen. Anschließend können Sie Ihr Auto beispielsweise mit Rapsöl fahren. Wegen der höheren Zündtemperatur des Pflanzenöls benötigen Sie im Winter möglicherweise eine Mischung aus Rapsöl und Diesel, um starten zu können. Zudem ist die Produktion nicht komplett CO2-frei.
Fragen und Antworten rund um das Thema "Alternative Antriebe"
Welche Autos fahren mit Wasserstoff?
Bisher finden Sie nur wenige Wasserstoff-betriebene Fahrzeugmodelle am Markt. Zu den Ausnahmen zählen:
- Toyota Mirai
- Hyundai Nexo
Welche Autos fahren mit Pflanzenöl?
Wenn Sie das Fahrzeug umrüsten, können Sie reines Pflanzenöl in jedem Diesel-Auto als Kraftstoff nutzen.
Welche Hybrid-Arten gibt es?
Bei der Systemarchitektur unterscheidet die Fachwelt zwischen seriellem und parallelem Hybridantrieb. Bei der seriellen Variante sind Antriebsachse und Verbrennungsmotor nicht verbunden, beim parallelen Hybridantrieb dagegen liegen beide auf einem Antriebsstrang. Fahrzeuge mit seriellem Hybridantrieb gibt es kaum noch.
Beim parallelen Hybridantrieb existieren die Varianten Mikro-Hybrid, Mild-Hybrid, Voll-Hybrid und Plug-In-Hybrid:
- Der Mikro-Hybrid hat nur eine Start-Stopp-Automatik und einen Energieumwandler, daher zählt er laut EU-Definition gar nicht zu den Hybridfahrzeugen.
- Ein Mild-Hybrid hat zwei Energieumwandler, kann den Elektroantrieb aber nur unterstützend einsetzen.
- Vollhybride können komplett elektrisch fahren, allerdings laden sie nur per Dynamo während der Fahrt und beim Bremsen.
- Ein Plug-In-Hybrid kann ebenfalls längere Strecken rein elektrisch zurücklegen und zusätzlich an der Ladestation Energie "tanken".
Wieviel kWh verbraucht ein E-Auto auf 100 km?
Der Stromverbrauch eines batterieelektrischen Fahrzeugs hängt von Hersteller und Modell ab. Der Durchschnitt liegt bei etwa 15 kWh pro 100 Km. Manche Autos schaffen diese Strecke mit nur 5,8 kWh, andere benötigen 24 kWh.
Was ist der umweltfreundlichste Antrieb?
Die Frage lässt sich pauschal nur schwer beantworten. Stammt ihr Wasserstoff aus nachhaltigen Quellen, liegen Fahrzeuge mit Brennstoffzelle im Vergleich sehr weit vorne. Batterieelektrische Fahrzeuge punkten beim aktuelle Energie-Mix im Netz nur bedingt. Beim Ecotest des ADAC überzeugten hier nur kleine, leichte Modelle. Erdgasfahrzeuge erreichen ebenfalls gute Werte, haben aber nur einen geringen Marktanteil.
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