Aquaplaning: So reagieren Sie bei Wasserglätte richtig
Das Wichtigste in Kürze
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Mit Aquaplaning ist das Aufschwimmen eines Reifens bei nasser Fahrbahn gemeint.
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Besonders in Kurven, bei Spurrillen und an Bahnübergängen ist Aquaplaning bei Regen sehr wahrscheinlich.
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Abgefahrene Reifen und überhöhte Geschwindigkeit steigern bei Aquaplaning das Unfallrisiko.
Aquaplaning – was ist das eigentlich?
Wenn bei Regen Wassermassen über die Straßen strömen, wird es höchst riskant: Es besteht Aquaplaning-Gefahr. Was sich hinter diesem Begriff verbirgt, wo Aquaplaning besonders häufig auftritt und wie sie sich dann richtig verhalten, erläutern wir in diesem Ratgeber.
Bedeutung von Aquaplaning
Laut Definition ist Aquaplaning das Aufschwimmen der Reifen auf einer nassen Fahrbahn. Das Wort stammt aus dem Lateinischen (“aqua“ bedeutet Wasser; “planus“ eben oder flach). Es ist auch der Begriff „Wasserglätte“ geläufig.
Die Flüssigkeit schiebt sich bei Aquaplaning wie ein Keil zwischen den Straßenbelag und Ihren Reifen. Dieser schafft es nicht, die Wassermassen wie gewöhnlich zu “verdrängen" – und verliert den Kontakt zur Fahrbahn. Das Fahrzeug lässt sich weder steuern noch abbremsen. Deswegen besteht bei Aquaplaning für Autofahrer & Co. hohe Unfallgefahr.
Hier kommt es häufig zu Aquaplaning / Wasserglätte
Prinzipiell kann Wasserglätte auf allen Verkehrswegen entstehen. Das Aquaplaning-Risiko ist auf Autobahnen und anderen Straßen außerorts durch die höheren Geschwindigkeiten deutlich höher als in der Stadt. Besonders gefährdet sind alle Fahrbahnen, auf denen das Regenwasser nicht richtig ablaufen kann. Dazu zählen:
- Bahnübergänge
- Kurven
- Senken
- Spurrillen
- Unterführungen
Übrigens: An solchen Gefahrstellen macht häufig ein Schild auf das Aquaplaning-Risiko aufmerksam.
So schützen Sie sich bereits vor der Fahrt vor Aquaplaning
Um jederzeit auf Wasserglätte vorbereitet zu sein, empfehlen wir Ihnen folgende Maßnahmen:
- Messen Sie regelmäßig die Profiltiefe Ihrer Reifen auf der ganzen Laufflächenbreite und dem gesamten Umfang. Das Profil sollte mindestens 1,6 mm tief sein.
- Tauschen Sie abgefahrene Sommerreifen und Winterreifen frühzeitig aus, um die Aquaplaning-Gefahr zu senken.
- Messen Sie den Reifendruck und optimieren Sie ihn gegebenenfalls.
- Achten Sie beim Kauf neuer Räder auf optimale Nässe-Eigenschaften der Pneus.
- Lassen Sie Ihre Stoßdämpfer kontrollieren, auch diese sorgen für mehr Sicherheit.
- Absolvieren Sie ein Fahrsicherheitstraining bei einem Automobilclub oder einer Fahrschule, um das richtige Verhalten bei Aquaplaning zu trainieren.
Wichtig zu wissen: Weder Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) noch Antiblockiersystem (ABS) schützen vor Aquaplaning. Die beiden Fahrassistenzsysteme kommen nämlich gar nicht erst zum Einsatz, wenn die Räder die Haftung verlieren. Einzige Ausnahme: Wenn nur ein Reifen aufschwimmt, kann ESP die anderen Räder regulieren und Ihren Wagen wieder unter Kontrolle bringen.
Die wichtigsten Warnsignale für Wasserglätte
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt – das gilt bei Wasserglätte nur bedingt. Doch wenn Sie das Aquaplaning-Risiko rechtzeitig erkennen, können Sie die Unfallgefahr zumindest senken. Folgende Vorboten deuten auf Wasserglätte hin:
- Ein Wasserschwall an den Rädern des vorausfahrenden Autos oder Motorrads ist ein wichtiges Aquaplaning-Warnzeichen.
- Ein lautes Geräusch im Kotflügel-Bereich bedeutet, dass überschüssiges Wasser durch den Radkasten fließt und von dort an den Fahrzeug-Unterboden schießt. Am besten stellen Sie bei Regen das Radio leiser, um solche Geräusche rechtzeitig wahrzunehmen.
- Ist die Lenkung auffallend leichtgängig weist das daraufhin, dass Ihr Auto von Aquaplaning bedroht ist.
- Ihre Kontrolllampe für das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) fängt an zu blinken.
- Auch eine hochschnellende Motordrehzahl bei ansonsten gleichbleibender Fahrt bedeutet, dass Ihre Räder auf der Fahrbahn durchdrehen.
Aquaplaning – was tun, wenn das Auto ins Schwimmen kommt
Aquaplaning bei Starkregen verhindern
Wenn es wie aus Kübeln schüttet, gilt dasselbe wie bei allen schlechten Witterungs- und Straßenverhältnissen: Fuß vom Gas. Am besten senken Sie die Geschwindigkeit auf unter 80 km/h.
Stellen Sie Ihren Scheibenwischer auf höhere Geschwindigkeit ein und schalten Sie das Abblendlicht ein.
Achten Sie auf die Spurrillen der Straße und fahren Sie am besten versetzt dazu. Das ist vor allem auf der rechten Spur von Bundesstraßen und Autobahnen wichtig.
Im Zweifelsfall suchen Sie lieber einen Parkplatz oder eine Raststätte auf und legen eine Pause ein, bis das Wetter sich beruhigt hat.
So verhalten Sie sich bei Aquaplaning richtig
Falls Ihr Fahrzeug ins Schwimmen kommt, verhalten Sie sich folgendermaßen:
- Entgegen Ihrer ersten Handlungs-Impulse sollten Sie bei Aquaplaning weder bremsen noch lenken oder beschleunigen. Auch hektische Fahrmanöver sind tabu.
- Stattdessen lassen Sie Ihren Wagen ausgekuppelt rollen und halten das Steuer gerade, bis Ihre Räder wieder Kontakt zur Straße haben.
- Falls Sie ein Automatik-Auto besitzen, gilt bei Aquaplaning: Behalten Sie unbedingt die aktuelle Fahrstufe bei und nehmen Sie den Fuß langsam vom Gas, sodass keine Motorbremse erfolgt.
Das zahlt die Versicherung bei einem Aquaplaning-Unfall
Wenn es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch einmal kracht, ist eine finanzielle Absicherung gut. Zum Beispiel durch eine Kfz-Haftpflicht-Versicherung wie die von DA Direkt. Bei einem durch Aquaplaning bedingten Unfall übernimmt diese die Kosten für Schäden Dritter. Das kann die Fahrzeugdelle des Vordermanns sein oder aber die Leitplanke der Autobahn. Besitzen Sie zusätzlich eine Vollkasko-Versicherung, kommt diese auch für die Schäden an Ihrem eigenen Fahrzeug auf.
Das gilt allerdings nur, wenn die Profiltiefe Ihrer Reifen mindestens 1,6 mm beträgt. Andernfalls haben Sie fahrlässig gehandelt und die Versicherung kann Ihnen den Schutz entziehen.
Häufige Fragen und Antworten zum Thema „Aquaplaning“
Was ist Aquaplaning?
Aquaplaning bedeutet, dass ein Fahrzeug wegen nasser Fahrbahn die Bodenhaftung verliert.
Wo tritt besonders häufig Aquaplaning / Wasserglätte auf?
Besonders gefährlich sind Fahrbahnen, bei denen das Wasser nicht richtig abfließen kann. So kommt Aquaplaning oft bei Spurrillen oder Bahnübergängen vor. Generell kann jedoch auf jeder Straße Wasserglätte auftreten.
Was kann Aquaplaning / Wasserglätte zur Folge haben?
Schwerwiegende Unfälle und Massenkarambolagen sind bei Aquaplaning nicht selten. Grund dafür: Fahrzeuge lassen sich bei Wasserglätte nicht mehr steuern.
Was kann auf nasser Fahrbahn zu Aquaplaning führen?
Wenn das Wasser sich auf der Straße staut, steigt die Aquaplaning-Gefahr. Wenn Sie dann außerdem zu schnell unterwegs sind, Ihr Reifenprofil zu schwach ist oder die Stoßdämpfer kaputt sind, ist ein Unfall mehr als wahrscheinlich.
Können abgefahrene Reifen zu Aquaplaning führen?
Jein, abgefahrene Reifen allein sind nicht allein für Aquaplaning verantwortlich. Dafür braucht es immer auch eine nasse Straße. Zusammen sind die beiden Faktoren jedoch ein klares Risiko für Aquaplaning. Aber auch bei gutem Wetter erhöht ein schwaches Reifenprofil die Unfallgefahr, daher sollten Sie immer auf die richtige Profiltiefe achten.
Angelika Dick, 07.08.2024
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