H-Kennzeichen: Das sollten Oldtimer-Fans wissen
Das Wichtigste in Kürze
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Ein H-Kennzeichen benötigen ältere Fahrzeuge von historischem Wert, sogenannte Oldtimer, um am Straßenverkehr teilnehmen zu können.
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Ein Oldtimer muss mindestens 30 Jahre alt sein, weitgehend Originalteile aufweisen und gepflegt sein, um ein H-Autokennzeichen zu erhalten.
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Mit einem Oldtimer-Kennzeichen haben Autofahrer Vorteile bei der Kfz-Steuer sowie beim Versicherungsschutz – und müssen nicht so hohe Umweltauflagen einhalten wie mit neueren Fahrzeugen.
H-Kennzeichen für Fahrzeuge mit Geschichte
Ob der Porsche 911, die „Heckflosse“ von Mercedes oder der VW-Bulli – Oldtimer sind so beliebt wie nie. Mehr als 500.000 Fahrzeuge mit H-Kennzeichen sind auf deutschen Straßen zugelassen. Wann Sie das spezielle Autokennzeichen für Ihren Klassiker erhalten und welche Vorteile es hat, lesen Sie im Ratgeber.
Was ist ein H-Kennzeichen?
Das H-Kennzeichen ist ein Nummernschild, das an Fahrzeuge von historischem Wert, sogenannte Oldtimer, vergeben wird. Erst damit können Sie Autos, Motorräder oder Lastwagen, die vor mindestens 30 Jahren zum ersten Mal zugelassen wurden, im normalen Verkehr nutzen. Das Oldtimer-Kennzeichen mit dem „H“ für „historisch“ wurde 1997 in Deutschland eingeführt, um den Erhalt von älteren Fahrzeugen als Kulturgut zu fördern.
Wie sieht ein H-Kennzeichen aus?
Ein H-Autokennzeichen ist wie ein reguläres Kfz-Nummernschild in Deutschland aufgebaut. Links befindet sich das blaue Eurofeld mit der Länderkennung. Anschließend folgt die Autonummer nach dem Muster „AB CD 123H“. Das bedeutet:
- AB: Buchstabenkennung für den Landkreis oder die Stadt
- CD: Buchstabenfolge
- 123: Zahlenreihe
- H: für historisches Kennzeichen
Gut zu wissen: Vor dem Jahr 2000 haben die Zulassungsstellen noch H-Kennzeichen ohne Eurofeld ausgegeben. Diese bei Oldtimer-Fans beliebten Nummernschilder werden heute nicht mehr zugeteilt. Wer allerdings so ein altes Kennzeichen noch bekommen hat, darf weiterhin damit fahren.
Welche Fahrzeuge erhalten ein H-Kennzeichen?
Ein Fahrzeug muss als Oldtimer gelten, damit Sie es mit einem History-Kennzeichen fahren dürfen. Laut Fahrzeug-Zulassungsverordnung (FZV §2, Nr. 22) sind Oldtimer „Fahrzeuge, die vor mindestens 30 Jahren erstmals in Verkehr gekommen sind, weitestgehend dem Originalzustand entsprechen, in einem guten Erhaltungszustand sind und zur Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes dienen“.
Damit Sie für Ihren Oldtimer ein H-Kennzeichen bekommen, müssen also diese Bedingungen erfüllt sein:
- Das Fahrzeug wurde vor mindestens 30 Jahren erstmals für den Verkehr zugelassen.
- Die Kfz-Hauptbaugruppen wie Karosserie, Rahmen und Antrieb entsprechen dem Originalzustand. Ausnahme: Ein anderer Motor ist erlaubt, wenn er aus derselben Baureihe wie das Original stammt.
- Änderungen oder Umbauten sind typisch für die Zeit, in der das Fahrzeug gebaut wurde, oder müssen in den ersten zehn Jahren nach der Zulassung erfolgt sein. Ausnahmen sind Katalysatoren, Sicherheitsgurte und behindertengerechte Umbauten.
- Der Pkw oder das Motorrad haben keine gravierenden technischen Mängel und sind gepflegt. Starker Rost oder Beulen nach einem Unfall sollten nicht vorhanden sein.
Außerdem benötigen Sie das:
- Ein Oldtimer-Gutachten nach § 23 Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) zum Beispiel von einem Sachverständigen des TÜV oder der DEKRA, das den guten Erhalt und den Originalzustand des Fahrzeugs dokumentiert
- Den Nachweis über die bestandene Hauptuntersuchung (HU)
- Eine Kfz-Haftpflichtversicherung für das Fahrzeug
Gut zu wissen: Der Begriff „Oldtimer“ ist ein Scheinanglizismus, der nur in Deutschland verwendet wird. Die englische Bezeichnung für ältere Autos lautet „classic car“ oder „veteran car“. Youngtimer (englische Bezeichnung: „modern classic“) sind in der Regel Pkw, die zwischen 20 und 30 Jahre im Straßenverkehr zugelassen sind. Auch sie müssen gut erhalten sein und ein Gutachter muss den Originalzustand bestätigen, damit Fahrzeuge in diese Kategorie fallen.
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Was sind die Vorteile eines H-Kennzeichens?
Wenn Sie ein älteres Fahrzeug mit Oldtimer-Zulassung fahren, genießen Sie diese Vorteile:
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Sie sparen bei der Kfz-Steuer: Unabhängig von Hubraum oder CO2-Ausstoß zahlen Sie für Ihren Oldtimer eine Pauschale. Bei einem Pkw, Anhänger oder einem anderen mehrspurigen Fahrzeug fallen 191,73 Euro pro Jahr an, bei einem Oldtimer-Motorrad 46,02 Euro im Jahr.
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Die Kfz-Versicherung ist in der Regel günstiger als für neuere Fahrzeuge: Versicherer gehen davon aus, dass Oldtimer-Fans ihre Schätzchen seltener im Straßenverkehr bewegen als andere Fahrzeuge und achtsamer damit umgehen. Bitte beachten Sie, dass Oldtimer bei DA Direkt nicht online versichert werden können. Wenden Sie sich bitte an das Service-Team unter 069-71 15 8500.
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Die Umweltauflagen sind niedriger: Ein Fahrzeug mit H-Kennzeichen benötigt nicht unbedingt einen Katalysator. Derzeit dürfen Sie mit Ihrem Klassiker noch ohne grüne Plakette in Umweltzonen unterwegs sein.
Für welche Fahrzeuge lohnt sich ein H-Kennzeichen nicht?
In manchen Fällen ist es günstiger, wenn Sie für Ihren Oldtimer eine reguläre Zulassung beantragen, also ohne H-Kennzeichen. Das wirkt sich vor allem auf die Kfz-Steuer aus. Mit dem kostenlosen Kfz-Steuer-Rechner der Bundesregierung finden Sie heraus, wieviel Sie im Jahr zahlen müssen, wenn Sie Ihr Fahrzeug als Oldtimer oder regulär zulassen.
Sie werden feststellen: Für Kleinwagen und Motorräder bis zur Mittelklasse lohnt sich ein H-Kennzeichen nicht unbedingt. Das gilt zum Beispiel für Pkw bis 700 cm³ Hubraum und Modelle mit G-Kat (= geregelter Katalysator). Die reguläre Besteuerung kann hier günstiger sein als die pauschale Kfz-Steuer beim H-Kennzeichen.
H-Kennzeichen und Saisonkennzeichen kombinieren
Fahren Sie Ihren Oldtimer mit H-Zulassung nicht das ganze Jahr, lohnt sich ein Saisonkennzeichen für Sie. Sie legen selbst fest, für welchen Zeitraum im Jahr das Fahrzeug zugelassen werden soll (mindestens zwei Monate und höchstens elf Monate – jeweils durchgehend). Die Kfz-Steuer und die Kfz-Versicherung werden dann anteilig berechnet und Sie zahlen nur für den Zeitraum, in dem der Oldtimer mit H-Kennzeichen auch zugelassen ist.
Ein weiterer Vorteil: Sie müssen das Fahrzeug nicht zweimal im Jahr an- bzw. abmelden – und sparen dabei die anfallenden Gebühren.
Gut zu wissen: Im Ruhezeitraum dürfen Sie den Oldtimer nicht ausfahren und müssen ihn auf privatem Grund parken.
H-Kennzeichen als Wechsel-Kennzeichen für Oldtimer
Seit 2012 können Sie auch ein Wechsel-Kennzeichen beantragen und damit einen Oldtimer und ein anderes Fahrzeug oder zwei Oldtimer nutzen. Direkt am Fahrzeug wird ein kleines Zusatzschild angebracht mit „1“ oder „2“ darauf. Das eigentliche H-Kennzeichen montieren Sie jeweils an das Fahrzeug, das Sie gerade bewegen wollen.
Nachteile: Die Kfz-Steuer müssen Sie für beide Fahrzeuge in voller Höhe zahlen – sie ist genauso hoch wie die Pauschale beim H-Kennzeichen. Der Oldtimer, der gerade kein Kennzeichen hat, muss auf privatem Gelände abgestellt sein.
Was kostet eine H-Zulassung?
Für eine Zulassung mit H-Kennzeichen müssen Sie mit diesen Kosten rechnen:
- ca. 80 bis 200 Euro für ein Oldtimer-Gutachten nach § 23 StVZO bei Prüfstellen wie dem TÜV oder der DEKRA
- ca. 110 Euro für die Hauptuntersuchung
- ca. 40 Euro Zulassungsgebühren
- ca. 20 bis 30 Euro für die Nummernschilder
- ca. 13 Euro Gebühren für Wunschkennzeichen (optional)
Häufige Fragen und Antworten rund um das H-Kennzeichen
Wofür steht das „H“ bei Oldtimern?
Das „H“ beim Autokennzeichen für Oldtimer steht für „historisch“.
Ab wieviel Jahren spricht man von einem Oldtimer?
Ein Fahrzeug, das vor mindestens 30 Jahren zum ersten Mal zugelassen wurde, kann zum Oldtimer werden. Vorausgesetzt: Es entspricht weitestgehend dem Originalzustand (einige wenige Umbauten wie Sicherheitsgurte sind ausdrücklich erlaubt), ist gut erhalten und gepflegt.
Was kostet ein Oldtimer an Steuern?
Die Kfz-Steuer für einen Pkw, ein Wohnmobil oder einen Anhänger mit Oldtimer-Gutachten beträgt pauschal 191,73 Euro im Jahr. Für ein Oldtimer-Motorrad fallen pauschal 46,02 Euro an Steuern im Jahr an.
Was kostet eine H-Abnahme beim TÜV?
Bevor Sie für Ihren Oldtimer ein H-Kennzeichen zugeteilt bekommen, steht die Abnahme beim TÜV an. Dazu gehört die Erstellung eines Gutachtens nach §23 StVZO, das den Gesamtzustand, die Originalität und das äußere Erscheinungsbild Ihres Klassikers beurteilt. Dafür müssen Sie mit etwa 80 bis 200 Euro rechnen. Für die Hauptuntersuchung kommen noch ca. 110 Euro dazu.
Marlis Reisenauer, 07.08.2024
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Die Tarife können sich in weiteren einzelnen Leistungsmerkmalen unterscheiden. Quelle: NAFI GmbH - Angebote der Anbieter Stand 06.09.2024.